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0488 - Die Mumie und der Totengott

0488 - Die Mumie und der Totengott

Titel: 0488 - Die Mumie und der Totengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte und ich es dicht an die Pyramide heranbrachte, begann diese plötzlich von innen her bläulich zu leuchten, denn die gleiche Farbe hatte das Allsehende Auge auf meinem Kreuz angenommen.
    Noch hatten die beiden keinen Kontakt miteinander, aber ich brachte sie näher zusammen.
    Das sah auch der Hohepriester.
    Er brüllte mir ein Wort entgegen, daß vielleicht »Nein« bedeuten konnte, es war unwichtig. Eine Sekunde später bekamen die beiden unterschiedlichen Gegenstände den Kontakt, den ich hatte haben wollen, und zwei Magien kämpften gegeneinander, wobei sich ein für mich wundersames Phänomen entwickelte.
    In der folgenden Zeit kam ich mir wie ein Zuschauer vor, der alles aus einer gewissen Distanz erlebte. Dabei war ich der Mittelpunkt.
    Ein Mittelpunkt, der sich vergrößerte, wobei die Umgebung plötzlich von mir wegfloß und in weite Ferne rückte.
    Sie wurde immer kleiner und schmaler. Ich wuchs ins Riesenhafte und spürte den gleichen Effekt wie auf meiner magischen Reise. Die Perspektive veränderte sich, sie schrumpfte zusammen, so daß mir die Diener der Göttin vorkamen wie Gartenzwerge.
    Ich befand mich auf dem Rückmarsch und wurde beschützt von einer gewaltigen Macht, die sich zu beiden Seiten ausbreitete und auch hoch über mir.
    Ich befand mich in einer gläsernen Pyramide und damit von den anderen getrennt.
    Sie zog mich, den Totengott Anubis und die Mumie hinein in eine andere, ferne Welt.
    In meine Welt.
    Das wußte ich genau und lächelte…
    ***
    Den linken Arm schwang er zur Seite, den rechten streckte er vor, um die Klinge in den Körper des heranpendelnden Suko gleiten zu lassen. Es sah aus, als würde es klappen. Lord Ralston war wie von Sinnen, er atmete hechelnd, er freute sich und sah, daß der Körper noch immer an Größe zunahm.
    Aber er kannte die Tricks nicht.
    Genau zum richtigen Zeitpunkt löste sich Suko vom Seil und flog mit beiden Beinen zuerst auf den Hohepriester zu.
    Der konnte diesem menschlichen Geschoß nicht mehr ausweichen. Suko rammte mit einem Fuß den Waffenarm des Mannes, der zweite riß ihm die hohe Haube vom Kopf und prallte mit dem Absatz gegen die breite Stirn. Dann spielte Ralston den Flieger. Er krachte mit dem Rücken gegen eine Mauer und stieß jammernde Flüche aus.
    Suko war über den Altartisch hinweggeflogen, bekam auf der anderen Seite Kontakt, fing den Aufprall locker und auch sicher ab, bevor er wieder herumfuhr.
    Noch in der Drehung zog er seine Waffe!
    Die Diener der Kriegsgöttin Sechmet hatten sich auf ihn werfen wollen, schauten aber nun in die Beretta-Mündung und erstarrten, als hätte man sie schockgefroren.
    »So ist es recht«, sagte der Chinese und lächelte sie kalt an. »Nur keine dummen Bewegungen.« Er ging einen halben Schritt zurück und sah den Hohepriester am Boden liegen.
    »Sie können aufstehen, Lord, aber werfen Sie Ihren Nagelreiniger weg - okay?«
    »Woher kennen Sie denn meinen Namen?«
    »Es war nicht schwer, das herauszubekommen. Sie hätten sich etwas weniger auffällig verhalten sollen. Aber weg mit dem Dolch.«
    »Sie haben noch nicht gewonnen!«
    »Wer weiß.«
    Der Lord schaute noch einmal auf die Klinge, dann schleuderte er den wertvollen Dolch fort.
    »Seien Sie froh, Ralston, daß ich Sie vor einem Mord bewahrt habe.«
    Ralston kam intervallweise hoch, schüttelte den Kopf und begann lauthals zu lachen. »Mord, sagen Sie? Daß ich nicht lache. Hier ist kein Mord geschehen. Und wenn wir es getan hätten, wäre es kein Mord im eigentlichen Sinne gewesen.«
    »Was dann?«
    »Eine Opferung.«
    »Für die Göttin?«
    »Ja, für Sechmet. Sie wartete darauf, das Blut und das Herz dieses Mädchens zu bekommen.«
    »Und was wäre dann geschehen?«
    Ralston atmete einige Male kurz ein. »Was geschehen wäre…?«
    Er wollte zur Seite gehen, aber Suko stoppte ihn mit einem knappen Befehl. »Es wäre viel geschehen. Unermeßliche Dinge. Vorgänge, in die Sie sich nicht einmal hineinversetzen können. Ich weiß nicht, wer Sie sind und woher Sie kommen, aber Sie mischen sich hier in Dinge ein, die Sie nicht überblicken können.«
    »Ich bin Polizist und Pyramidensammler. Vor allen Dingen interessieren mich die gläsernen Pyramiden.«
    Jeder horchte nach dieser Erklärung auf. Die gläserne Pyramide war verschwunden, das hatten sie gehört, und nun kam jemand und sprach davon.
    »Was wissen Sie?« keuchte der Lord.
    »Zu wenig.«
    »Reden Sie schon!«
    Suko blieb cool. »Ich bin es, der hier die Befehle gibt, merken Sie

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