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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich kenne den Mann.«
    »Wunderbar. Wer ist es?«
    »Frank Condozza. Ein Italo-Amerikaner, der seit einem Jahr in Acapulco lebt. Er hat ein sehr hübsches Haus in der Calle Tecpan, das ist eine Villenstraße, die nach Coyuca de Benitez führt, ganz in der Nähe des Flugplatzes.«
    »Woher kennen Sie ihn?«
    »Aus dem Golfklub. Ehe ich hier meinen Dienst antrat, arbeitete ich für den Beaeh Side Golf Club. Mr. Condozza ist Mitglied des Klubs.«
    »Wovon lebt Condozza?«
    »Er ist Makler.«
    »Börsenmakler? Häusermakler?«
    »Das weiß ich nicht. Er fährt jedenfalls immer große Wagen und scheint sehr vermögend zu sein. Er hat sogar einen persönlichen Bewacher, so eine Art Gorilla, wie man in Amerika sagt.«
    »Danke, -Mr. Pradez. Ich glaube, Sie haben mir sehr geholfen.«
    Ich schlug das Telefonbuch auf und fand Condozzas genaue Anschrift. Ich rief das Polizeipräsidium an und ließ mich mit dem Direktor der Kriminalpolizei verbinden. »Ich habe alles in die Wege geleitet, worum Sie mich baten«, sägte er, als ich mich meldete.
    »Deshalb rufe ich nicht an«, erklärte ich ihm. »Ich brauche eine Auskunft. Sie betrifft Condozza. Frank Condozza. Kennen Sie ihn?«
    Am anderen Ende der Leitung blieb es einige Sekunden merkwürdig still. »Ja, ich kenne ihn«, kam dann die Antwort. »Leider nicht so gut, wie mir das wünschenswert erscheint.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Condozza ist ein sehr undurchsichtiger Charakter. Wir verdächtigen ihn schon seit längerer Zeit, daß er sein Geld mit illegalen Machenschaften verdient.«
    »Rauschgift?« fragte ich.
    »Sie wissen schon Näheres? Das interessiert uns! Sie haben ganz recht, unser Verdacht zielt in diese Richtung! Bis jetzt ist es uns leider nicht gelungen, dafür einen konkreten Beweis zu erbringen.«
    »Ist er vorbestraft?«
    »Nicht hier in Mexiko, Sir.«
    »Für wen arbeitet er?«
    »Keine Ahnung, Sir. Wir lassen ihn in sporadischen Abständen beobachten. Viel ist dabei nicht herausgekommen. Er trifft sich gelegentlich mit Leuten aus der Unterwelt.«
    Ich bedankte mich und hing auf. Dann verließ ich das Hotel und winkte ein Taxi heran. Der Wagen brachte mich zur Calle Tecpan.
    Condozzas Haus war eine weiße einstöckige Villa im Kolonialstil. Sie lag im Zentrum eines hübschen gepflegten Gartens. Ich entlohnte den Taxichauffeuer und klingelte kurz darauf an Condozzas Tür.
    Ein dunkelhaariger braungebrannter Bursche öffnete. Er hatte sehr dunkle, fast schwarze Augen und war höchstens fünfundzwanzig Jahre alte. Bekleidet war er mit einer Popelinehose und einem kurzärmligen tintenblauen Polohemd. Seine breiten Schultern und die muskelbepackten Arme ließen mich vermuten, daß er der Gorilla war, von dem Pradez gesprochen hatte.
    »Ich möchte Mr. Condozza sprechen«, informierte ich ihn.
    »Sind Sie angemeldet?«
    »Nein, aber ich bin eigens aus New York nach hier gekommen«, behauptete ich.
    »Wie ist Ihr Name?«
    »Cotton. Jerry Cotton.«
    »Ich bin nicht sicher, ob Mr. Condozza Zeit hat, Sie zu empfangen. Er ist sehr beschäftigt!«
    In diesem Moment ertönte aus dem Inneren des Hauses ein helles Mädchenlachen. Ich grinste matt. »Diese Beschäftigung läuft ihm nicht davon.«
    »Treten Sie ein.« Ich befolgte die Aufforderung und nahm auf einem der Stühle Platz, die der junge Bursche mir anwies. Sie standen in der hohen, kühlen Halle, die mit ihren goldgerahmten Gemälden einen ziemlich bombastischen Eindruck machte. Der Bursche verschwand. Er blieb mindestens zehn Minuten lang weg. Dann kam er zurück. »Folgen Sie mir!«
    Zwei Minuten später stand ich auf der Terrasse, die sich an die Rückfront des Hauses anschloß. Condozza erhob sich aus seinem Liegesessel. Er trug Shorts und ein grasgrünes Sporthemd, auf dessen Tasche seine Initialen eingestickt waren. Er war allein, aber zwei Gläser auf dem Tisch zeigten, daß seine Besucherin die Terrasse nur vorübergehend verlassen hatte. »Mr. Cotton?« fragte Condozza. Er streckte mir eine Hand entgegen und lächelte verbindlich. Ich mußte zugeben, daß Denningsen eine gute Beschreibung des Maklers geliefert hatte. Condozza hatte ein sehr gewöhnliches, leicht aufgedunsen wirkendes Gesicht mit hellen kalten Augen. Nur das dichte silbergraue Haar, das er glatt zurückgekämmt trug, vermittelte dem oberflächlichen Beobachtet einen Eindruck von Distinktion. »Sie wollen mich sprechen?« fragte er und drückte meine Hand kräftig. »Ich hoffe, Sie machen es kurz. Ich habe noch viel zu erledigen.

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