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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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verteidigte sich Virginia.
    »Glauben Sie, daß Blake eine — eine Mörderin als Frau und Geliebte akzeptieren wird?«
    »Ja, das wird er tun, denn er wird wissen, daß ich es seinetwegen tat. Er wird sich niemals von einem Menschen trennen, der um seinetwillen einen Mord auf sich nahm! Das ist der andere Gedanke, der mich leitet!«
    »Sie sind eine Bestie«, würgte Dolores Martinez erneut hervor. »Sie werden niemals glücklich sein können, nicht mit einem Mord auf dem Gewissen!«
    »Keine Sorge. Ich gehöre zu den Frauen, die der Ansicht sind, daß die Liebe jedes Verbrechen rechtfertigt. Ich gehorche hur einem Naturgesetz.«
    »Reden Sie sich doch nicht diesen Unsinn ein!« keuchte Dolores. Sie suchte fieberhaft nach einem Argument, um die Gegnerin zu überzeugen, aber sie wußte jetzt, daß es, wenn überhaupt, nur ein einziges Angebot gab, mit dem sie Virginia beeindrucken konnte. »Machen Sie sich nicht unglücklich!« fuhr sie fort. »Ich verzichte auf das Geld. Ich schwöre Ihnen, daß ich Tom Blake niemals wieder belästigen werde!«
    »Das sagen Sie nur, um sich aus der Klemme zu befreien!« meinte Virginia.
    »Ich meine es ernst! Ich schwöre es beim Namen meiner Mutter!«
    »Sie werden nicht zur Polizei gehen?«
    »Nein.«
    »Sie werden nicht andere vorschicken, um durchzuführen, was Ihnen selbst nicht gelang?«
    »Nein!«
    »Sie werden auch mich nicht zur Zielscheibe irgendwelcher Rachegelüste machen?«
    »Nein, nein!«
    Virginia zog das Tuch ab. Dolores Martinez fiel erst jetzt richtig in sich zusammen. Ihre Nerven versagten, aber nur für wenige Sekunden. Dann riß sie sich zusammen. Sie massierte den schmerzenden Hals mit den Fingerspitzen. Virginia griff nach der Handtasche und ging zur Tür. »Ich wünsche nie wieder etwas von Ihnen zu hören!« sagte sie.
    Dann fiel die Tür hinter ihr dumpf ins Schloß.
    ***
    Am Tage nach Anitas Verschwinden kletterte ich in Acapulco aus dem Flugzeug. Ein Taxi brachte mich zu dem Stokleyschen Luxushotel, in dem Blake und sein Arbeitgeber zuletzt Quartier genommen hatten.
    Die Entwicklung hatte es notwendig werden lassen, mit Phil eine Arbeitsteilung vorzunehmen. Nachforschungen hatten ergeben, daß Anita tatsächlich nach Mexiko geflogen war — mit zwanzigtausend Dollar in bar. Damit schien meine Theorie ihre Bestätigung gefunden zu haben.
    Ich mußte versuchen, Blake und das Mädchen zu finden. Es ging dabei weniger um Anita, die von dem Entschluß geleitet wurde, dem in Not geratenen Geliebten zu helfen, als vielmehr um Tom Blake, den wir dringend zum erfolgreichen Abschluß der Akten Marvis, Craig und Lait benötigten.
    Phil bearbeitete inzwischen den Bericht, den wir vom Obduktionsoffice bekommen hatten. Außerdem kümmerte er sich um Clarke und Joyce Hammond. Kurz und gut, er behielt in New York alle Fäden fest in der Hand.
    Als ich die Hotelhalle betrat, wurde ich Zeuge einer Szene, die mit gedämpfter Erregung in der Rezeption ausgetragen wurde. Offenbar hatte der makellos gekleidete Geschäftsführer Anlaß zur Klage. »So geht das nicht weiter«, hörte ich ihn schimpfen. »Was denkt sich das Mädchen eigentlich? Sie war doch sonst immer so pflichteifrig! Plötzlich ist sie wie umgewechselt. Sie bleibt unentschuldigt dem Dienst fern! Wenn das so weitergeht, muß ich sie feuern!«
    »Für Virginia werden wir schwerlich einen passenden Ersatz finden«,' meinte der Portier, der mit griesgrämigem Gesicht am Rezeptionstresen ein paar Prospekte sortierte.
    »Sagen Sie mir Bescheid, sobald sie auftaucht!« meinte der Geschäftsführer und ging zur Tür seines Offices. »Ich wette, da steckt ein Mann dahinter!« Ich trat an den Rezeptionstresen und nannte meinen Namen. »Für mich ist ein Zimmer reserviert.«
    »Mr. Cotton«, murmelte der Portier und Meß die Finger über die Eintragungen des Hoteljournals gleiten. Der Finger kam zu einem jähen Stop. »Ganz recht, Sir. Zimmer 77 im zweiten Stockwerk. Wo ist Ihr Gepäck?«
    »Hier«, erwiderte ich lächelnd und hob meine karierte Reisetasche hoch. »Ich bleibe nur wenige Tage.«
    »Für Sie ist ein Anruf gekommen, aus New York«, erinnerte er sich plötzlich. »Hier ist die Nummer«, fuhr er fort und schob mir einen Zettel zu. »Sie möchten bitte nach Ihrer Ankunft sofort zurückrufen.«
    Es war die Nummer der Dienststelle. »Ich fahre mit dem Lift nach oben«, sagte ich. »Stellen Sie inzwischen bitte die Verbindung her. Nach dem Anruf hätte ich gern einmal mit dem Geschäftsführer

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