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0488 - Plan der Vernichtung

Titel: 0488 - Plan der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich auch."
    Sie warteten weiter. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit der Gefahr, die von Minute zu Minute größer wurde.
     
    *
     
    „Es ist wie eine Erholung", witzelte Cascal. „Eine Freude, die Sterne wiederzusehen."
    Er deutete auf den Bildschirm.
    Antriebslos flog das kleine Schiff in einem schwarzen Weltraum, der von Sternen übersät war. Hinter dem Schiff, in einigen Lichtstunden Abstand, breitete sich das rote Glühen aus. Die Terrosch-Rotwolke lag weit hinter ihnen, und nur die Heckschirme waren von einem dunklen Rot durchglüht.
    Ras Tschubai sagte mahnend: „Wir sind nicht zur Erholung hier. Und ein einziger Blick auf die Ortungsschirme zeigte uns, daß zwischen unserer Position und der Wolke sich ein kolossaler Aufmarsch von Schiffen vollzieht."
    Cascal lachte, kontrollierte systematisch seine Instrumente und witzelte weiter: „Und schon der zweite Blick sagt mir, daß wir nunmehr nicht mehr auf den Schutz unserer trefflichen Schirme bauen dürfen.
    Nur noch ein schwacher Schirm ist vorhanden, der bestenfalls kleine Meteore abwehrt. Wir gehen also am besten nicht zu nahe an die Schifflein dort heran."
    „Trotzdem!" meinte Waringer, der an den Reglern der Ortung arbeitete. .„Gehen wir näher an die Flotte heran."
    Cascal deutete auf den Schirm und tippte gegen eines der Rasterquadrate.
    „Der Schirm ist voll", sagte er. „Er besteht aus tausend Quadraten. Ich habe eben ein Quadrat ausgezählt."
    „Und?"
    Cascal sagte leise, fast flüsternd: „Fünfundachtzig etwa. Abgerundet. Im Zentrum sind es etwas mehr, an der Peripherie weniger."
    Alaska rechnete heftig atmend: „Das wären fünfundachtzigtausend Schiffseinheiten!"
    „So ist es, Alaska!" stimmte Cascal zu.
    Er startete wieder und ließ das Schiff beschleunigen. Nach kurzer Zeit flogen sie direkt auf das Zentrum der gewaltigen Raumflotte zu, die sich vor ihnen nach allen Seiten im Raum erstreckte. Die Schiffe hatten zueinander eine etwas ungewöhnliche Position eingenommen. Sie bildeten eine riesige linsenförmige Ansammlung, deren Zentrum dicker, deren Randgebiete dünner waren. Das kleine Raumschiff machte einen kurzen Linearsprung und erschien fünf Lichtminuten vor der Flotte.
    Photos wurden gemacht.
    Messungen wurden angestellt.
    „Sie scheinen zu warten!" sagte Waringer.
    „Diese verdammten Takerer!" rief Imanynschal plötzlich, „sie haben eine gigantische Flotte zusammengezogen und warten hier darauf, daß die Rotwolke explodiert. Sie wagen sich nicht einmal herein, um die Trafidimstationen selbst zu zerstören.
    Das müssen die Sammler für sie tun."
    Sie schwiegen. Während das Schiff scharf abbog und vor der Flotte durch den Raum raste, den dünner bestückten Außenzonen entgegen, sagte Ras Tschubai wütend: „Dieser Verräter Guvalasch sitzt sicher dort drüben und freut sich diebisch über die Folgen seines Verrats. Ich hätte gute Lust, ihn zu holen."
    Der Plan hatte etwas für sich, aber die Chancen für seine Ausführung waren geradezu selbstmörderisch gering.
    „Lassen wir das!" bestimmte Cascal. ‘Unsere Aufgabe ist nicht Selbstmord."
    „Nein."
    Sie waren bisher nicht geortet worden. Vermutlich lag dies daran, daß die gewaltige Menge Schiffe gegenseitig die Ortungsgeräte beeinflußte. Und daran, daß das Raumschiff vergleichsweise winzig war. Cascal schob den Geschwindigkeitsregler noch höher und jagte mit neun Zehnteln Lichtgeschwindigkeit an der gewaltigen Scheibe vorbei. Auf den eigenen Ortungsschirmen zeichneten sich klar die Echos der takerischen Schlachtschiffe ab.
    „Mir ist recht unbehaglich zumute", sagte Waringer. „Ein einziger Schuß, und wir sind nur noch Partikel."
    Cascal bestätigte: „Sie haben recht, Professor! Aber im Augenblick möchte ich keinen Linearsprung wagen. Dieses Echo wäre zu groß, so daß man uns auf alle Fälle orten würde."
    „Und wir wissen sehr genau", schränkte Alaska weiter ein, „daß die Takerer uns auch durch den Linearsprung verfolgen können. Mit einer solchen Flotte im Rücken möchte ich nicht reisen."
    Waringer bekannte: „Ich auch nicht. Aber, verdammt, fliegen Sie schneller!"
    Sie erreichten jetzt gerade, einige Lichtsekunden vor der Ebene der linsenförmigen Gruppierung, die Außenzone. Hier befanden sich kleinere Schiffe, und einige von ihnen schwebten auch nicht regungslos nebeneinander, sondern schienen zu patrouillieren. Es waren kleine, wendige Schiffe, wie der Major erkannte.
    „Haben wir genug gesehen?" fragte er.
    „Ja. Ich brauche

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