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0489 - Gucky und der Verräter

Titel: 0489 - Gucky und der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jungen Dame Tibora erkannt. Remtaschatz konnte ungehindert starten und verschwinden.
    Jetzt trug Tibora natürlich keine elegante Kleidung, sondern eine einfache Flugkombination. Einige kleine Verbesserungen, die Dr. Naschal an ihr vorgenommen hatte, machten sich im Umgang mit ihr erfreulich bemerkbar.
    „Nun, Rem, was macht der Kurs?"
    „Alles in Ordnung. In wenigen Tagen können wir zu Hause sein." Er warf ihr einen forschenden Blick zu. „Freust du dich?"
    „Natürlich freue ich mich, Rem. Ich freue mich vor allen Dingen deshalb, weil eine Landung auf Eden bedeuten würde, daß wir dem sicheren Tod oder einer Verhaftung entronnen sind. Ich habe nämlich den drohenden Zusammenbruch des Konverters festgestellt. Er ist nicht zu reparieren, wenigstens nicht während des Fluges. Kann sein, daß er durchhält. Wenn er aber versagt, müssen wir um Hilfe funken, und dann haben wir die Raumbehörde auf dem Hals, denn jede Rettungsaktion muß gemeldet werden. Schwarz wird uns niemals zum nächsten Planeten bringen."
    Remtaschatz sah sie vorwurfsvoll an.
    „Warum sagst du mir das erst jetzt?"
    „Weil ich es eben erst selbst herausgefunden habe. Aber mache dir keine unnötigen Sorgen. Vielleicht schaffen wir es.
    Sorgen helfen da auch nicht."
    „Aber vielleicht Vorsorge ...?"
    „Auch nicht. Es handelt sich um eine Ermüdungserscheinung des Materials, und da kann nur ein Austausch helfen. Wir haben aber nichts zum Austauschen, logischerweise bleibt nur das Abwarten. Vielleicht erreichen wir Eden noch."
    Remtaschatz seufzte und ergab sich in sein Schicksal. Sein Schiff war nicht mehr ganz neu, im Grunde genommen sogar eigentlich ein klappriger Kasten, der jeden Augenblick auseinanderfallen konnte. Aber bisher war er von der TSCHAR noch nie im Stich gelassen worden. Es würde auch diesmal glücklich verlaufen. Dann allerdings, das wußte er, war die Generalüberholung fällig. Kein Problem, denn auf Eden hatte er sich im Laufe der Zeit eine richtige Werkstatt eingerichtet, mit der Tibora schon etwas anfangen konnte.
    Schalak betrat die Zentrale. Er wirkte in der Tat wie ein Riese, groß und wuchtig. Seine Hände waren so groß wie Ruderblätter, und die Beine wirkten wie richtige Säulen. Das Haar hing ihm ungeordnet ins Gesicht. Er schien gerade aufgestanden zu sein und versessen zu haben, sich zu waschen und zu frisieren.
    „Wann sind wir da?" wollte er wissen.
    Tibora betrachtete ihn mit einem verächtlichen Blinken ihrer hübschen Facettenaugen.
    „Du kannst froh sein, wenn wir überhaupt ankommen", stellte sie fest.
    Er schien ihre Anwesenheit erst jetzt zu bemerken und begann mit seinem üblichen Flirt.
    „Hallo, Süße! Sollte das eben eine dumme Anspielung sein, um mir einen Schrecken einzujagen?"
    „Geht das denn? Ich dachte immer, du wärst ein Mann mit der Fähigkeit, niemals erschrecken zu können. Oder bezieht sich das nur auf Frauen?"
    Schalak grinste geschmeichelt.
    „Ach, Liebste, du traust mir ja eine Menge zu..."
    „Laßt das Süßholzraspeln", mischte sich Remtaschatz ein.
    Seine Stimme klang mehr amüsiert als verstimmt. „Wir haben andere Sorgen. Wenn der Antrieb ausfällt, Schalak, kannst du rudern."
    Über eine derartige Aussicht war der Riese so erschrocken, daß er ohne weitere Erklärung das Weite suchte und verschwand. Aber der Captain und das Robotmädchen blieben nicht lange allein. Naschal, der Universal-Wissenschaftler, erschien in der Zentrale. Er mußte Schalak auf dem Gang begegnet sein, denn er machte ein verstörtes Gesicht.
    „Was ist denn mit unserem Kraftmeier los?" erkundigte er sich, nachdem er sich gesetzt hatte. „Er lief an mir vorbei, als seien sämtliche Geister von Gruelfin hinter ihm her."
    „Das war die Aussicht auf körperliche Arbeit", klärte Remtaschatz ihn auf. „Wir sitzen nämlich in der Klemme vielleicht." In kurzen Worten schilderte er ihm die von Tibora befürchteten Schwierigkeiten. „Natürlich sieht unsere Freundin zu schwarz. Wir haben noch den Notkonverter. Für kurze Sprünge reicht das schon, und Eden ist nur noch sieben Lichtjahre entfernt."
    „Das schaffen wir schon", meinte der Wissenschaftler optimistisch. „Ich sehe mir den Konverter mal an."
    „Er ist in Betrieb!" warnte Remtaschatz.
    „Trotzdem", meinte Naschal und stand auf. „Ich gebe Ihnen dann Bescheid."
    Weg war er.
    Tibora zuckte die stählernen Achseln wie ein Mensch.
    „Da hast du es, Rem! Ein typischer Wissenschaftler - muß eben alles wissen und geht jeder Sache auf den

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