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0489 - Sie luden mich zum Morden ein

0489 - Sie luden mich zum Morden ein

Titel: 0489 - Sie luden mich zum Morden ein Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit dem ich zuletzt gefahren war. Vermutlich hatten auch die Verbrecher ein Fahrzeug dabei.
    Aber erst mußte ich geradeausgehen, weg von der Hütte und weg von den beiden Männern, die mit Maschinenpistolen lauerten. Meine Schritte konnten sie nicht hören, denn der Regen rauschte auf Blätter und Gras. Eintönig und nicht gerade leise.
    Ritchie schlief tief und fest. Auch von seiner Seite drohte keine Gefahr. Vorsichtig ging ich vorwärts. Bei jedem Schritt lief mir kaltes Wasser in die Schuhe. Der alte Mr. Kneipp aus Germany drüben fand so was unter bestimmten Voraussetzungen gesund. Mag sein. Mir war es jedenfalls unangenehm. Und meine Schuhe gingen natürlich auch wieder zum Teufel. Dabei hatten sie mir so gut gefallen.
    Idiotisch, auf was man alles kommt, wenn man so blindlings durch die Dunkelheit tappt.
    Und dann war es aus mit den Gedanken an neue Schuhe, Mr. Kneipp und die sicher notwendigen Papiertaschentücher.
    Ganz in meiner Nähe, höchstens 80 Yard entfernt, heulte ein Automotor auf, und ein Scheinwerferpaar zeichnete zwei blendende Lichtstraßen in die Dunkelheit.
    ***
    Mr. High kam in Steves Office und setzte sich auf die Schreibtischkante.
    »Einen Wagen bitte zum Manhattan House, Third Avenue. Dort warten drei Personen«, gab Steve Dillaggio durch das Telefon weiter und machte einen Strich an seine Liste.
    »Ist etwas Neues bekannt, Chef?« fragte er dann.
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Nein. Bei Dealer hat sich das Telefon bis jetzt nicht gerührt. Die Kidnapper scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben.«
    »Taktik?« fragte Steve, obwohl er wußte, daß es eine einmalige Kidnappertaktik wäre. Jeder Erpresser ist nach allen polizeilichen Erfahrungen bestrebt, schnellstens zu dem Lösegeld zu kommen, für das er alles riskiert.
    »Glaube ich nicht«, sagte auch Mr. High. »Wir haben ja nun in diesem Fall viel weniger unternommen, als wir es normalerweise in Kidnappingfällen tun. Die Täter können nichts von unseren Maßnahmen entdeckt haben, weil praktisch weder von uns noch von der Polizei etwas unternommen wurde. Sogar unser ,Liebespärchen‘ haben wir inzwischen wieder abgezogen und durch einen alten, lahmen Mann ersetzt, der seinen struppigen Hund spazierenführt.«
    Steve nickte und bestellte das nächste Yellow Cab für vier Personen zum Hauptausgang des Rockefeiler Instituts. Er machte seinen Haken auf der Liste.
    »Wieviel Wagen sind jetzt unterwegs?« fragte Mr. High.
    »Das ist der dreiunddreißigste. In fünf Minuten rollt das komplette Unternehmen.«
    »Ich bin mir jetzt fast sicher, daß Jerry mit den Kidnappern zusammengestoßen ist und sogar gewisse Erfolge dabei erzielt hat. Anders ist das Schweigen der Gegenseite einfach nicht zu erklären. Wenn Jerry nichts erreicht, sondern sich nur verraten hätte, wäre vermutlich auch eine Nachricht der Kidnapper gekommen. Solche Verbrecher geben ihr Unternehmen nicht sang- und klanglos auf.«
    »Hmm«, überlegte Steve. »Das bedeutet aber, daß vermutlich nicht nur der kleine Ritchie Dealer in der Hand der Kidnapper ist, sondern möglicherweise auch Jerry. Wenn der etwas erreicht und seine Bewegungsmöglichkeit hätte, gäbe er uns doch Nachricht.«
    »Eben«, sagte Mr. High kurz. Er fuhr sich nachdenklich über das Kinn.
    »Mr. High«, sagte Steve, »würden Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Natürlich, Steve«, nickte Mr. High. »Um was geht es?«
    »Mr. High, wie ich Sie kenne, gehen Sie vor Ende des Einsatzes doch nicht aus dem Haus. Sie haben mir zwar den Fall Dealer übertragen, und ich soll hier die Regie führen und warten, bis etwas passiert, aber…«
    Mr. High schaute ihn an und lächelte. »Okay, Steve! Hauen Sie ab, quetschen Sie sich noch in eines der letzten Taxis! Ich übernehme vorläufig Ihre Aufgabe. Obwohl…«
    »Was?«
    »Einer muß ja noch am Schreibtisch sitzen bleiben«, meditierte der Chef. Steve merkte, daß Mr. High wohl selbst die Absicht gehabt hatte, sich in eines der Taxis einteilen zu lassen, um das Unternehmen aktiv mitzumachen.
    »Danke, Chef«, sagte er. Dann deutete er auf seine Liste. Mr. High übernahm Steves Schreibtischsessel.
    Während Steve den Raum verließ, nahm Mr. High den Telefonhörer. »High, 69th Street«, sagte er gleichmütig in die Sprechmuschel, »können Sie mir mal ganz schnell einen Wagen nach 1312 Second Avenue schicken? Da warten drei Bekannte von mir!«
    »Okay«, klang es aus dem Hörer zurück. Es war Phils Stimme. »Wie war Ihr Name, Sir? Habe ich richtig verstanden,

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