Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0489 - Sie luden mich zum Morden ein

0489 - Sie luden mich zum Morden ein

Titel: 0489 - Sie luden mich zum Morden ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Long Island. Es sind die gleichen Cabs, die vorhin über Funk gerufen wurden. Schon über eine Stunde machen die jetzt geheimnisvollen Kram. Von der Zentrale aus fahren sie an verschiedene Punkte im Osten, fast immer irgendwo zwischen der Lexington Avenue und dem East River. Und von dort aus alle nach Long Island. Das ganze Gequassel, das die Cabbies sonst machen, ist weg. Ja, und noch was: Alle, bekommen sie den Auftrag, Männer aufzunehmen. Kein einziges Girl bestellt ein Taxi. Immer Männer. Mal drei, mal vier!«
    Taskfloot überlegte, während er interessiert einen Neonfisch beobachtete, der sich von den Rudeln der anderen abgesondert hielt.
    »Hast du dich auch nicht verhört?« fragte er zur Sicherheit noch einmal.
    »Nein, Boß«, beteuerte Budd Fletcher. »Es stimmt. Du kannst dir das anhören!«
    Der Chef der Genesendenkompanie folgte dem aufgeregten Budd Fletcher in das Nebenzimmer, in dem das Rundfunkgerät stand, das durch einen kleinen Umbau geeignet war, den Polizeifunk und andere Funkgespräche mithören zu können. Taskfloot brauchte das Gerät, um im Falle eines Unternehmens gerüstet zu sein.
    »Achttausendvierhundertzwölf«, klang es gerade aus dem Lautsprecher, »fahren Sie 69. Straße, Ecke Third Avenue. Drei Herren!«
    »Verstanden — neuundsechzigste, Ecke dritte! Ende!«
    »Sieben-zwei-zwei-zwei für Zentrale!« kam eine andere Stimme.
    »Siebenzweihundertundzweiundzwanzig, bitte kommen!«
    »Bin mit drei Passagieren unterwegs nach Huntington über North Hempstead Turnpike!«
    »Verstanden, Ende!«
    »Na, Boß?« fragte Budd Fletcher. »Hörst du es nun?«
    Check Taskfloot rieb sich nachdenklich den Nasenrücken. »Was kann das sein?« überlegte er laut.
    »Das ist irgendein Ding«, vermutete Fletcher. »Die melden sich sonst nie so. Nur, wenn sie gefragt werden. Ich weiß das, weil ich oft mithöre. Es könnte ja mal sein, daß…«
    Taskfloot ließ Fletcher einfach stehen. Er ging zurück zum Aquariumzimmer, riß die Tür auf und pfiff durch die Zähne. »Feierabend, mitkommen!« sagte er.
    Die ›Genesendenkompanie‹ reagierte ohne Widerspruch. Pokerkarten flogen auf den Tisch, und eine Zeitung flatterte achtlos in die Ecke.
    »Was ist denn, Boß?« fragte Walter Borinski, ehemals Mitglied einer vom amtlichen Unglück verfolgten Einbrecherbande.
    »Wir machen einen Ausflug nach Long Island«, verkündete Taskfloot so laut, daß alle es hören konnten. »Ein ganzer Verein Cabbies ist dorthin unterwegs. Wir schauen mal hin. Vielleicht können wir etwas erben.«
    »Was denn?« fragte Borinski.
    Taskfloot gab keine Antwort, denn er wußte es selbst nicht. Wenn es Budd Fletcher nicht so spannend gemacht hätte, wäre Taskfloot auch nie auf die Idee gekommen, ein paar Taxis nachzufahren. Fletchers Neugierde hatte ihn einfach angesteckt.
    »Lassen wir uns überraschen«, sagte eine Stimme aus dem Hintergrund. Sie gehörte Fletchers altem Kollegen Jimmy Hound. Beide zusammen hatten schon einmal den Untergang einer Bande erlebt.
    »Kanonen nicht vergessen«, mahnte Check Taskfloot.
    ***
    Die Scheinwerferstrahlen waren auf die Vorderseite der Hütte gerichtet, aus der ich mit dem kleinen Ritchie vor wenigen Minuten entkommen war.
    Jetzt haben sie wieder etwas vor, dachte ich. Im gleichen Moment hörte ich einen leisen dumpfen Schlag. Alles andere geschah in Bruchteilen von Sekunden. Der Wagen kam ins Rutschen, die Scheinwerf erstrahlen sprangen weiter. Es gab einen dumpfen Anprall, und dann stach mir das Licht grell in die Augen. Ich war momentan geblendet.
    Das einzige, was ich tun konnte, war eine Abwehrbewegung. Ich duckte mich mit dem Kopf hinter den Körper des Kindes. Doch ich erkannte die Gefahr und ließ mich zur Erde gleiten.
    Es war zu spät. Sie mußten uns gesehen haben.
    Und sie hatten uns gesehen.
    Unvermittelt heulte drüben der Motor erneut auf, und an den pendelnden Bewegungen der Scheinwerferstrahlen sah ich, daß der Wagen auf Ritchie und mich zukam. Ritchie lag hinter mir. Ich hatte ihn etwas unsanft auf die Erde legen müssen. Dieser Stoß und dazu das grelle Scheinwerferlicht hatten ihn aus dem Schlaf aufgeweckt. Ich spürte, wie er nach mir tastete. Sofort begann er wieder zu weinen.
    »Ritchie!« sagte ich beschwörend.
    Mehr war nicht mehr möglich. Der Wagen kam immer näher. Unheimlich langsam zwar, wie ein riesiges Insekt, aber er kam.
    Jetzt hatte ich keine andere Wahl mehr. Sie bedrohten uns unmittelbar. Ich konnte nicht einfach liegenbleiben und ab warten. Mit einem

Weitere Kostenlose Bücher