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0489 - Sie luden mich zum Morden ein

0489 - Sie luden mich zum Morden ein

Titel: 0489 - Sie luden mich zum Morden ein Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnellen Griff zog ich meine 38er aus der Halfter. Etwa 20 Yard war das Scheinwerferpaar noch von mir entfernt. Riesengroß leuchteten die Lichter durch die Nacht. Ich brauchte den Kopf kaum anzuheben. Kimme, Korn und der rechte Scheinwerfer lag in einer Linie.
    Wie auf dem Schießstand krümmte ich den Zeigefinger.
    Der Schuß peitschte auf. Fast im gleichen Moment verlosch der Scheinwerfer. Doch der Wagen fuhr weiter. Gleichmäßig und unheimlich.
    Noch immer lag ich in seiner Fahrtrichtung. In wenigen Sekunden mußte ich mit dem Jungen weg sein. Sie kannten genau unsere Lage. Sie würden keinen Pardon geben. Jetzt nicht mehr.
    Kimme, Korn, Scheinwerfer.
    Zweiter Schuß.
    Ein flache? Graben oder ein ähnliches Hindernis im Weg vereitelten meine Absicht. Im gleichen Augenblick, in dem ich schoß, senkte sich die Schnauze des Wagens. Vielleicht nur um die Breite einer Hand. Aber es genügte. Der Scheinwerfer brannte weiter.
    Der dritte Schuß traf auch den zweiten Scheinwerfer. Augenblicklich überfiel uns wieder die Dunkelheit.
    Doch die Dunkelheit blieb nicht still wie vorher. Es blieb nicht beim eintönigen rauschenden Regen. Es begann mit einem heftigen metallischen Schlag, dem ein Prasseln auf Blech folgte. Das Geräusch war mir nur einen Atemzug lang unerklärlich. Es konnte nur einen Grund haben: Die Verbrecher im Wagen hatten die Frontscheibe zertrümmert. Das konnte nur bedeuten, daß sie sich freie Schußbahn verschaffen wollten.
    Ich konnte den Gedanken kaum zu Ende denken.
    Wütend bellte drüben die Maschinenpistole auf. Deutlich sah ich das Aufzucken des bläulichweißen Mündungsfeuers. Es war nur eine Waffe, die ihre heißen Bienen durch die Nacht schickte.
    Böse summend und unheimlich pfeifend gingen die Geschosse über mich hinweg. Ich hob meine Waffe und beantwortete das Dauerfeuer aus dem Wagen mit einem einzigen Schuß.
    Sofort verstummte die Maschinenpistole.
    Drüben wurde etwas lebendig. Ich konnte den Grund nicht erkennen.
    Ein unterdrückter Laut war zu hören. Dann tönte ein langgezogenes Quietschen durch den rauschenden Regen.
    Es mußte eine Wagentür sein.
    Jetzt wurde es ernst.
    Ich rutschte ein Stück seitlich nach hinten und faßte links neben mich, wo Ritchie Dealer liegen mußte. Meine Hand griff in das nasse Gras und tastete über die Erde.
    Nichts.
    »Ritchie!« flüsterte ich. Vor Aufregung vielleicht etwas lauter, als ich es sonst getan hätte.
    Sofort ratterte drüben am Wagen die Maschinenpistole wieder los. Das Mündungsfeuer blitzte jetzt links vom vorherigen Standpunkt des Schützen auf.
    Die Schußbahnen waren steiler nach unten gerichtet, aber sie lagen weit rechts von mir. Mein Gegner hatte die Orientierung verloren.
    »Ritchie!« flüsterte ich noch einmal leise. Hastig wühlte sich meine Hand durch das Gras, verzweifelt warf ich mich um eine Körperbreite nach links, suchte weiter, kroch noch weiter, tastete, suchte, flüsterte.
    Es war vergebens.
    Ritchie war verschwunden.
    ***
    »Hey, wer kommt denn da?« wunderte .sich der alte Neville, der zusammen mit dem G-man Jo Sandfield an der Ecke Second Avenue und 71th Straße auf sein Taxi wartete.-Sandfield blickte in die angegebene Richtung. »Steve!« wunderte auch er sich.
    Steve Dillaggio blickte seinerseits überrascht. »Neville?«
    Der alte Neville, seit Jahren als G-man nur noch im Innendienst, nickte. »Wenn du nichts dagegen hast, Steve, heute bin ich ausnahmsweise mal wieder draußen. Immerhin geht es um ein Kidnapping, und Jerry ist verschwunden. Was das bedeutet, wissen wir doch alle. Oder? Und dann soll ich im Bau sitzen bleiben…«
    »Ich hatte doch Baker hier eingeteilt«, meinte Steve. »Wo ist er denn?«
    »Den haben wir mit einem anderen Wagen mitfahren lassen«, bemerkte Neville.
    »Was sagt aber Mr. High dazu, wenn er erfährt…«, setzte Steve an.
    Neville grinste hintergründig. »Er meint, ich sei ein Dickkopf. Aber er hat es trotzdem erlaubt, er war es auch, der Baker umkommandiert hat. Jetzt bin ich nur gespannt, was er dazu sagt, wenn er erfährt, daß du deinen Kommandoposten verlassen hast.«
    »Er wird mit meinem Stellvertreter zufrieden sein«, sagte Steve nur.
    »Wer ist denn das?« fragte Jo Sandfield.
    »Ein gewisser John D. High sitzt jetzt an meinem Schreibtisch«, berichtete Steve.
    Der alte Neville wollte etwas dazu sagen, aber in diesem Moment kam ein Yellow Cab um die Ecke.
    »Hatten Sie ein Taxi bestellt?« fragte der Fahrer schnell die drei G-men, die im Regen standen.
    Steve

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