049-Die drei ??? und die Automafia
klar, das sieht man doch gleich.«
Justus zögerte. »Na, ich überleg’ mir das mal. Also, sobald Bob –«
Das dritte Mädchen kam angefahren. Es war die rothaarige Lisa. Sie hatte für die beiden Jungen kein Lächeln übrig. »Ich soll euch von Bob ausrichten, daß Sax wieder da ist und daß Bob jetzt nicht weg-kann. Anschließend gehen wir zusammen aus, also ist Bob für heute abgemeldet, damit ihr Bescheid wißt.«
Sie wendete ihren Wagen und fuhr los, ohne die Jungen noch eines Blickes zu würdigen. Peter sah ihr kopfschüttelnd nach.
»Du, die hat was gegen uns. Sie findet wohl, daß Bob sich zuviel mit uns befaßt. Das gibt auch noch ein Problem.«
»Das Problem ist Bob selber«, entgegnete Justus. »Dann müssen wir eben allein los zur Bodega und Torres ohne Bob beschatten.«
Sie meldeten sich nochmals bei Tante Mathilda, doch vom Anwalt gab es nichts Neues zu berichten. Also fuhren die beiden in Peters Fiero zum Barrio und stellten den Wagen in einer Querstraße neben Torres’ Bodega ab.
»Wir fallen hier zu sehr auf«, meinte Justus, als sie auf die Bodega zugingen. »Wir sollten uns ein Versteck suchen.«
52
Seine Bedenken rührten aber nicht daher, daß er und Peter »Grin-gos« waren. Dieses Viertel in Rocky Beach war nicht mit den großen Barrios in Los Angeles, New York oder anderen Großstädten zu vergleichen, wo die Latinos unter sich waren. Hier waren zwar die Latinos in der Mehrzahl, und viele stammten von Familien ab, die schon seit der Zeit, als Kalifornien zu Spanien und dann zu Mexiko gehörte, in der Stadt lebten. Aber Gringos waren im Straßenbild durchaus nicht selten.
Nur kannte man in dieser Gegend Justus und Peter eben nicht. Wenn sie nicht in Deckung gingen, würden sie früher oder später Aufsehen erregen.
Peter zeigte auf einen Hauseingang. »Da können wir uns reinstellen, und die Bodega sehen wir trotzdem.«
»Ausgezeichnet«, bestätigte Justus. »Das Haus hier ist anscheinend gar nicht bewohnt.«
Also bezogen sie im Schatten der Eingangsnische ihren Wachtposten.
Langsam verstrich der Vormittag. Das war das Unangenehmste an der Detektivarbeit – das öde, langweilige Beobachten und Ausharren, bis sich etwas tat. Aber für richtige Detektive war das nun einmal unvermeidlich.
Gegen Mittag wurde Justus plötzlich aufmerksam. »Peter!«
Drei Piranhas waren in einem der bunten Wagen vorgefahren, dessen Fahrwerk nun für zügiges Fahren wieder höhergestellt war. Die drei betraten die Bodega.
»Vielleicht wollen sie nur Gemüse einkaufen«, meinte Peter.
Doch als die Burschen eine halbe Stunde später wieder herauskamen, trugen sie keine Einkäufe bei sich.
»Es sieht ganz danach aus, daß Torres und die Piranhas unter einer Decke stecken«, bemerkte Peter.
Justus war skeptisch. »Na ja, es könnten auch normale nachbarliche Beziehungen sein.« Seiner Stimme war allerdings gesteigerte Erregung anzumerken.
Darauf vergingen nochmals zwei Stunden.
53
Dann tauchte ein leuchtend orangefarbener Cadillac auf und machte vor der Bodega halt. Der Fahrer verschwand rasch im Laden.
Sekunden später kam José Torres heraus und stieg seinerseits in den Cadillac.
»Nichts wie los!« rief Justus.
Sie liefen aus ihrem Versteck zu Peters Fiero und schwangen sich hinein. Gerade als Peter den Motor anließ, fuhr an der Ecke der orangefarbene Cadillac vorüber. Peter gab Gas und bog zügig in die Querstraße ein, um ihm auf der Fährte zu bleiben.
Der Cadillac hatte einen Vorsprung von zwei Blocks, fuhr jedoch nicht schnell. Peter hielt möglichst großen Abstand. Den Fiero hatte Torres ja gestern gesehen, ehe Justus ihn zu Boden geworfen hatte.
Am Ende des Barrio bog der Caddy links ab und fuhr in ein Labyrinth staubiger Straßen hinter der Autobahn, vorbei an Lagerplätzen für Baumaterial, Lagerhäusern, Autowerkstätten und anderen gewerblichen Anwesen. Peter folgte dem Wagen, vergrößerte aber den Abstand noch, denn auf den schmalen Straßen herrschte nur spärlicher Verkehr.
Der Caddy vorn bog nun rechts ab. Peter erreichte die Kreuzung gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie der Caddy vor einem großen dreigeschossigen Ziegelbau am Ende des Blocks anhielt. Das Haus stand fast unter der auf Pfeilern erhöht geführten Stadtautobahn, und die Bürogebäude in dieser Gegend wirkten ansehnlicher. »Wir sollten irgendwo parken«, schlug Justus vor, »und zu Fuß weitergehen.«
Peter fuhr um die Ecke und fand eine Parklücke. Sie hörten die Hupe des Cadillacs in einem
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