049-Die drei ??? und die Automafia
der Sache, als müsse er ein Versäumnis aufholen. Er sah kein einziges Mal auf, während die beiden Detektive im Dämmerlicht von Wagen zu Wagen schlichen.
Von dem orangefarbenen Cadillac entdeckten sie nicht die geringste Spur.
»Dann kann es nur so sein, daß wir ihn im Erdgeschoß übersehen haben«, meinte Peter, als sie schließlich wieder im Schutz des Treppenhauses angelangt waren.
»Oder aber . . .«, fing Justus an, unterbrach sich jedoch. Er sah nachdenklich und gespannt aus. »Na komm, schauen wir uns unten noch mal um.«
Irgend etwas beschäftigte Justus, und er ging die Metalltreppe zu rasch hinunter. Knapp oberhalb des unteren Absatzes glitt er aus und rutschte haltlos die letzten drei Stufen hinunter, so daß es dumpf polterte.
Beide Jungen erstarrten vor Schreck. Mit angehaltenem Atem lauschten sie.
Eine Minute verstrich, dann die zweite und dritte.
Vorsichtig stand Justus wieder auf.
Hier unten war es ganz still. Nur von oben war ganz schwach der Arbeitslärm des Mechanikers zu hören.
»Puh«, machte Peter. »Noch mal gutgegangen!«
Justus nickte. Er war ein wenig blaß geworden. Dann trat er in das 60
Halbdunkel der Parkebene. Hinter den verglasten Türen an der anderen Seite des Raumes war auch jetzt kein Licht zu sehen.
Und nirgends stand ein orangefarbener Cadillac!
Sie schritten systematisch jede Wagenreihe ab. Nichts!
»Da ist nichts zu machen, Justus«, sagte Peter. »Der Wagen ist nicht hier drin.«
»Nein«, erwiderte Justus, doch seine Stimme klang optimistisch.
»Und ich weiß jetzt auch –«
Plötzlich hallte der Raum von lautem Zischen und Rasseln wider.
Erschrocken blickten sie sich um. Woher kam das?
Dann sahen sie es. Der hydraulische Mechanismus des Aufzugs war in Gang gekommen, und die Plattform senkte sich herab. Schon kam sie unter der Decke in Sicht!
»Hey! Was treibt ihr hier?«
Ein dunkelhaariger Mann lehnte sich aus einem eleganten schwarzen Buick, den der Aufzug gerade transportierte. Er zeigte auf Justus, der unmittelbar unter einer Deckenlampe stand. Und an der Beifahrerseite steckte José Torres den Kopf zum Fenster heraus.
»Das ist der Dicke, der mich in der Bodega besucht hat, Max!«
»He, Junge! Halt!«
Justus sprang aus dem Lichtkreis und zog sich in den Schatten neben Peter zurück. Rasch duckten sich die beiden hinter einem Kombiwagen. Das Rolltor am Aufzug öffnete sich, und der Buick fuhr an und brauste die schmale Fahrbahn zwischen den geparkten Wagen entlang, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden. Am Ausgang hielt er mit quietschenden Reifen an. Erst stieg Torres aus, dann der kleinere, vierschrötige Fahrer.
»Torres war also doch die ganze Zeit hier!« flüsterte Peter.
»Wir reden später drüber«, sagte Justus leise. »Jetzt müssen wir erst mal hier raus.«
»Athleten sind die beide nicht«, meinte Peter. »Und Torres hast du ja schon mal mit Judo besiegt. Den Kleinen mache ich mit Karate fertig.«
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Vorn beim Tor standen die beiden Männer und suchten mit den Blicken die im Schatten liegenden Teile des Raumes ab.
»Du kommst hier nicht raus, Junge«, rief der kleine, beleibte Mann.
»Da mußt du aufpassen, Max«, sagte Torres. »Der Bursche kann Judo.«
Max zog eine Pistole aus seinem Gürtel. »Dagegen kommt er mit Judo nicht an.«
Beklommen sahen die beiden Jungen, die gerade wieder hinter dem Kombiwagen hervorlugten, in der Hand des beleibten Mannes die Waffe auftauchen.
Peter schluckte. »Jetzt wird es gefährlich für uns.«
»Aber sie wissen nicht, daß du auch hier bist«, flüsterte Justus. »Das verschafft uns einen Vorteil. Bleib du im Versteck, und ich will versuchen, sie daran vorbeizulotsen. Den mit der Pistole mußt du mit Karate ausschalten. Und auf den anderen gehen wir gemeinsam los, ehe er richtig zur Besinnung kommt.«
Ganz ruhig richtete sich Justus auf und trat einige Schritte vor, so daß er im Licht einer Deckenlampe stand.
Die Männer sahen ihn nicht gleich. Dann brüllte Torres: »Da ist er ja!
Rühr dich nicht vom Fleck, Junge, wenn du Verstand hast.«
Nun lief Justus schnell in entgegengesetzter Richtung zwischen den Wagenreihen hindurch, als wolle er über die Rampe flüchten. Prompt fielen die beiden Männer darauf herein.
»Fang ihn ab, José! Rechts rüber!« rief Max, der Bewaffnete. »Ich bleibe auf dieser Seite.« Er lief die Fahrspur links von Justus entlang.
Zur Rechten setzte sich Torres in Trab, um Justus den Weg abzuschneiden. Der bullige Max rückte von der anderen Seite
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