049-Die drei ??? und die Automafia
verstrichen. Immer wieder fuhren Autos ein, sei es zur Reparatur, zur Lackierung oder einfach zum Parken. Jeder Wagen hielt vor der Einfahrt an und hupte zweimal, und danach wurde das Tor geöffnet. Dies besorgte Max, Torres’ Begleiter vom Tag zuvor.
Peter versuchte herauszufinden, ob vielleicht auch gestohlene Autos angefahren wurden. Einige Fahrer, die nach kurzer Zeit zu Fuß wieder herauskamen, als hätten sie nur ihren Wagen drinnen geparkt, sahen nicht gerade wie normale Geschäftsleute aus. Aber Peter fand keine konkreten Anhaltspunkte für den Verdacht, daß die betreffenden Fahrzeuge gestohlen waren.
Bis er dann einen großen, grauen BMW sah.
Der Fahrer blickte vorsichtig in beiden Richtungen die Straße entlang, und dann hupte er – und zwar einmal lang, zweimal kurz, einmal lang und einmal kurz. Das Tor ging auf, und er fuhr hindurch.
Dieser Fahrer war José Torres.
Peter verließ seinen Beobachtungsposten und lief zu seinem Fiero zurück. Er fuhr näher an das Gebäude heran und hielt an einer Stelle an, die ihm den Blick auf die Zufahrt gestattete.
Zehn Minuten später kam der schwarze Buick heraus. Zwei Männer saßen darin. Sie fuhren an Peter vorbei, ohne ihn zu bemerken. Der Mann auf dem Beifahrersitz war Torres.
Peter ließ seinen Wagen an und folgte dem Buick.
73
Ty lachte, als er auf dem Parkplatz des Polizeipräsidiums von Rocky Beach anhielt. »Die Bullen in dem Olds werden sich wundern.«
»Da, schau mal!« rief Justus.
Tatsächlich zog der schwarze Oldsmobile langsam an ihnen vorbei und hätte fast angehalten, gerade so, als ob die Insassen ihren Augen nicht trauten.
»Was wollen wir eigentlich hier?« wollte Ty wissen, als die beiden das Gebäude betraten.
»Falls El Tiburóns und die Piranhas Autos stehlen, wenn sie zu ihren Gigs in der Umgebung fahren, müßten aus den Orten, an denen sie auftreten, entsprechende Meldungen über Autodiebstähle vorlie-gen.«
»Leuchtet mir ein.« Ty nickte. »Und wie kommen wir an diese Meldungen?«
Justus grinste. »Laß mich nur machen.«
Er fragte nach Sergeant Cota und wurde über einen Flur, auf dem lebhafter Betrieb herrschte, zum Computerraum geschickt. Ein kleiner, dunkelhaariger Beamter saß am Terminal.
»Justus! Komm nur rein.«
Sergeant Cota und Justus waren ausgefuchste Computerexperten und gute Bekannte. Justus schaute des öfteren ins Dienstzimmer herein, um mit dem Polizisten zu fachsimpeln.
Erst mußte Justus den neuen Laserdrucker des Sergeants bewundern, dann kam er zur Sache. »Das ist mein Vetter Ty. Er hält sich zur Zeit hier auf und hilft uns bei der Aufklärung eines Falles.«
Sergeant Cota sah Ty an, dann lächelte er. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Und was kann ich für euch tun, Justus?«
»Ich arbeite an einem Bericht über Autodiebstähle«, erklärte Justus.
»Ich brauche eine ausgedruckte Liste aller Fahrzeuge, die in diesem Monat bisher als gestohlen gemeldet wurden, und zwar im Bereich von Santa Monica bis rauf nach Ventura.«
»Aber gern. Kein Problem.«
Der Sergeant gab an seinem Computer einige Daten ein, und nach 74
kurzer Wartezeit begann der Drucker loszurattern. Fast drei Minuten lang druckte er Zeilen herunter!
»Das sind ja jede Menge gestohlene Autos, nicht?« meinte Ty.
Sergeant Cota nickte. »Wir haben den Verdacht, daß hier neuerdings ein organisierter Ring am Werk ist, aber Autodiebstähle gibt es immer massenhaft. Wir sind nun mal eine mobile Nation.« Er gab Justus den Ausdruck.
»Besten Dank, Sergeant.«
»Gern geschehen, Justus.«
Schon waren die beiden Besucher wieder zu ihrem Pickup unterwegs.
Von dem schwarzen Wagen war nichts zu sehen, aber als sie wegfuhren, tauchte er hinter ihnen wieder auf.
»Sie haben noch nicht mitbekommen, daß wir sie durchschaut haben«, sagte Ty. »Lassen wir sie ruhig weitermachen. Wenn wir sie loswerden müssen, werden wir sie schon abhängen.«
Er fuhr zurück zum Schrottplatz.
Der schwarze Buick brachte José Torres nicht zu der Bodega zurück, sondern zu einem baufälligen Haus am Rand der Innenstadt. Dort stieg Torres aus, und der Wagen fuhr weiter.
Peter stellte den Fiero an der Straße ab und folgte Torres in das heruntergekommene Gebäude. Einen Aufzug gab es nicht. Das verstaubte Oberlicht über dem Treppenhaus ließ nur schwache Helligkeit durch. Torres stieg ins zweite Obergeschoß hinauf. Von den Fluren mit ihrem nackten Bretterboden gingen Türen mit zerkratzten Glaseinsätzen ab. Torres öffnete die letzte Tür rechts
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