049-Die drei ??? und die Automafia
wird hier beschattet?
Ty stand am Fenster der Zentrale, als könne er durch die Umzäunung des Geländes zur Straße vorblicken. Es war am nächsten Morgen, und er war wegen des schwarzen Wagens beunruhigt.
»Der steht da draußen«, sagte er. »Das kann ich geradezu spüren.«
»Und wer ist es?« warf Peter die große Frage nochmals auf. »Die Polizei oder die Gangster?«
»Beides möglich«, erklärte Justus vom Schreibtisch her.
»Justus hat recht«, bestätigte Ty. »Die Frage ist nur: Wer wird hier beschattet? Ihr? Dann sind es vermutlich die Typen, die ihr im Verdacht habt. Oder ich? Dann ist es wohl die Polizei.«
Justus nickte. »Torres und El Tiburóns können nicht wissen, ob du überhaupt wieder frei bist, Ty, oder seit wann. Und man sollte annehmen, daß sie keinen Wert auf eine Begegnung legen. Denn dabei könntest du El Tiburóns wiedererkennen.«
»Dann fahren wir doch getrennt von hier los. So werden wir schon merken, hinter welchen Wagen sie sich setzen«, schlug Peter vor.
Justus war einverstanden. »Ich hatte sowieso vor, einiges vor Ort in Erfahrung zu bringen. Andererseits müßte jemand die Garage überwachen, falls El Tiburóns oder die Piranhas dort auftauchen sollten. Bob arbeitet wahrscheinlich heute wieder. Also kann Peter zur Garage fahren, und Ty und ich nehmen einen unserer Pickups und recherchieren gemeinsam.«
»Bei der Gelegenheit können wir dir gleich ein Auto besorgen«, meinte Ty.
Justus nickte eifrig. »Wenn sie dich verfolgen, Peter, dann sieh zu, daß du sie erst abhängst, ehe du zur Garage fährst.«
Sie gingen zu Onkel Titus und holten sich die Genehmigung, einen der Firmenwagen benutzen zu dürfen. Dann stiegen Ty und Justus in den Pickup und Peter in seinen zerbeulten Fiero. Justus hockte sich vor dem Sitz auf den Wagenboden, damit im Fahrzeug nur Ty 71
zu sehen war. Ty und Peter fuhren zügig hintereinander aus dem Hof, schlugen dann aber verschiedene Richtungen ein. Falls der Fahrer des schwarzen Wagens noch auf der Lauer lag, würde er sich nun entscheiden müssen, wen er verfolgen wollte.
An der ersten Straßenkreuzung bog Ty ab. Dann nahm er gleich noch die nächste Ecke, wendete hier und fuhr wieder zurück.
Der schwarze Oldsmobile kam ihnen tatsächlich entgegen! Rasch fuhr er rechts heran und hielt an, um davon abzulenken, daß er dem Pickup gefolgt war. Doch Ty ließ sich nicht täuschen.
»Sie hatten also mich auf dem Kieker«, sagte Ty. »Dann sind es die Bullen. Sie haben mir beim Schrottplatz aufgelauert. Komm, setz dich rauf, Justus, dann wollen wir uns mal nach einem Wagen für dich umschauen. Sollen sie sich ruhig darüber wundern, daß ein Autodieb einen Gebrauchtwagen kauft!«
Ty steuerte verschiedene Händler an und fuhr zu mehreren Plätzen, wo Autos privat angeboten wurden. Doch kein einziges Auto, das für Justus erschwinglich gewesen wäre – und das waren nicht gerade viele – fand seine Zustimmung. Dann aber, auf einem kleinen privaten Markt, erspähte Ty einen zehn Jahre alten Honda Civic.
Der Besitzer des kleinen zweitürigen Wagens brauchte dringend Geld und verlangte genau fünfhundert Dollar. Er sagte, das Fahrzeug hätte einen Tauschmotor mit erst dreißigtausend Kilometern. Ty sah sich den Motor an, machte mit Justus eine Probefahrt und stellte fest, daß der Motor tatsächlich gut in Schuß und der Preis angemessen war.
Justus wurde mit dem Verkäufer handelseinig. Das Fahrzeug würde er am nächsten Tag übernehmen können, wenn die Wagenpapiere umgeschrieben und auf Tys Wunsch noch einige kleine Reparaturen vorgenommen waren. Es ging um eine zu ersetzende Fensterkurbel und eine defekte Lampe der Innenbeleuchtung; beides wollte der Besitzer in Ordnung bringen. Justus war so aufgeregt, daß er kaum ein Wort herausbrachte. Hingerissen strich er über die blauweiße Lackierung des kleinen Autos.
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»Und der gehört jetzt mir. Kann ich mich wirklich nicht gleich reinsetzen und losfahren?«
Ty lachte. »Na, laß den Verkäufer doch wenigstens die beiden Mängel noch beheben. Für heute tut es auch der Pickup. Wo soll’s eigentlich hingehen, Justus?«
Justus grinste. »Zur Polizei.«
Peter fuhr auf einem Umweg durch Nebenstraßen zu der Garage bei der Autobahn. Von dem schwarzen Oldsmobile war nichts zu sehen.
Um ganz sicher zu gehen, stellte er seinen Wagen zwei Straßen weiter ab, hinter einem Holzlager. Er ging zu Fuß zurück und bezog Posten hinter einem Zaun, der eine Baulücke gegenüber umgab.
Die Stunden
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