049-Die drei ??? und die Automafia
vollendeten Spagat hin und blickte mit gerötetem, schweißglänzendem Gesicht triumphierend in die Runde.
Noch hatten die Detektive nichts bemerken können, das auf Autodiebstahl hindeutete.
»Wie Autodiebe führen sich die Burschen jedenfalls nicht auf«, meinte Ty.
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»Na ja, Musiker in Aktion klauen ja wohl keine Autos«, setzte Bob entmutigt hinzu.
»Wir müssen an ihnen dranbleiben«, entschied Justus. »Vielleicht schlagen sie erst hinterher zu.«
Draußen war der Mond aufgegangen. Die beiden Jungen und Ty warteten unter den hohen Bäumen und hörten den Wind in den Zweigen rascheln. Kaum jemand verließ den Club, obwohl die Band endgültig Schluß gemacht hatte. Doch Musik lief wohl bei den geselligen Zusammenkünften im »Lemon Tree« eher nebenher. So ließ sich vermutlich auch erklären, daß eine eher zweitklassige Band wie El Tiburóns und die Piranhas überhaupt zu dem Gig hier gekommen war.
Das Mondlicht warf lange Schatten auf die umliegenden Berge. Auf der Straße, die sich durch den Canyon schlängelte, fuhr hin und wieder ein Wagen vorüber. In der Ferne hörten sie einen Hund bellen.
Doch meist war nur das angeregte Stimmengewirr aus der offenstehenden Eingangstür zum Clubheim zu vernehmen.
Schließlich kamen El Tiburóns und die Piranhas mit ihren Instrumenten und dem technischen Zubehör ihrer Anlage heraus. Ihre mit Graffiti geschmückten Lowriders und ein Transporter für die Anlage und die Instrumente waren ganz hinten auf der Parkfläche abgestellt. Die Musiker beluden den Transporter und stiegen in ihre Fahrzeuge. Diesmal waren sie mit mehr als fünf Autos gekommen.
Die Mädchen, ihre Groupies, waren offenbar selbst motorisiert.
»Es sieht gar nicht danach aus, als ob die auf Diebestour wären«, flüsterte Bob.
Justus sah sich die bunt bemalten und besprühten Wagen an. Wie grellfarbige Gespenster standen sie im Mondschein vor der Kulisse der Canyonberge.
»Wir müssen näher ran«, sagte Justus leise. »Kommt mit.«
»Sei bloß vorsichtig! Wir dürfen uns nicht bemerkbar machen«, warnte Ty.
Doch Justus wagte sich zielstrebig auf der Parkfläche weiter vor. El 81
Tiburóns, die Piranhas und die Mädchen ließen schon ihre Motoren an. Gleich würde ein Wagen nach dem anderen vom Platz wegfahren.
Die Jungen und Ty hielten sich im Schatten zwischen den geparkten Autos und schlichen sich ganz nahe an die Ausfahrt heran.
»Ihre Autos sind heute nicht tiefergelegt«, stellte Bob fest.
»Das wäre auch nicht zweckmäßig, Bob«, sagte Ty. »Bei der Herfahrt aus Rocky Beach mußten sie über die Autobahn und dann über die steile Gebirgsstraße, und jetzt geht es auf dem gleichen Weg zurück.«
An Justus’ Schuh hatte sich der Schnürsenkel gelockert. Er bückte sich, um die Schleife neu zu binden, und äugte dabei zu den anrollenden Wagen der Band hin. Plötzlich warf er sich flach auf den Boden.
»Ist was, Justus?« fragte Bob erschrocken.
»Justus!« rief Ty.
»Ich hab’ was entdeckt«, flüsterte Justus. »Legt euch hin und schaut euch die Autos von unten an.«
So lagen sie alle drei platt auf dem Bauch, als die Lowriders vorüber-fuhren. Mit dem mittels der Hydraulik höhergestellten Fahrwerk wirkten sie nun wie ganz gewöhnliche Autos.
»Jetzt sehen sie ganz normal aus«, sagte Bob. »Bis auf ihre Kriegsbe-malung.«
»Eben«, sagte Justus, der seine Aufregung kaum verbergen konnte.
»Viel zu normal! Jungs, schaut euch den Unterboden an! Seht doch, was da fehlt!«
Ty und Bob spähten angestrengt unter die vom Parkgelände her ankommenden Wagen. Vorsichtig rollten sie über die Unebenheiten und Furchen der unbefestigten Ausfahrt.
»Also mir fällt da nichts auf«, meinte Bob.
»Mir auch nicht«, sagte Ty, Dann verbesserte er sich aufgeregt:
»Doch! Unten sind keine Schutzplatten montiert, weder vorn noch hinten! Das sind ja gar keine Lowriders mit höhergestelltem Fahrwerk! Es sind ganz normale Wagen!«
»Normale Wagen, die vollständig übermalt und mit Graffiti 82
besprüht sind, damit sie so aussehen wie die Lowriders, mit denen die Band sonst herumkutschiert«, stellte Justus fest. »Und die Fabrikate?
Schaut mal genau hin.«
Bob bekam große Augen. »Da ist ein Mercedes! Und dahinter zwei Volvos!«
»Ich sehe noch einen BMW und einen weiteren Mercedes!« sagte Ty.
»Genau das ist mir sogar im Dunkeln aufgefallen – die typischen Umrisse von Mercedes und Volvo!« erklärte Justus. »Die Autos, die wir beim Shack sahen, waren ganz bestimmt
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