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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Huan
Lo ebenfalls nicht sehr ermunternd gewesen. Er mußte Gewißheit über den
Geisteszustand seiner Tochter haben. Gewisse psychologische Tests waren dabei
notwendig, die hier an diesem kleinen Hospital nicht durchgeführt werden
konnten. Tschiuu mußte in die große Klinik nach Kwangchow. Dort versprach Huan
Lo sich mehr. Er hatte bereits alles für die Überführung in die Wege geleitet.
    Tschiuu wußte
von allem. Sie freute sich darauf und hatte wieder Hoffnung, daß sich doch noch
alles zum Guten wenden würde.
    Das Mädchen
seufzte, schloß die Augen und nahm sich ganz fest vor, jetzt die Lippen zu
bewegen, ihren eigenen Namen laut und deutlich auszusprechen. Die Lippen
bewegten sich, doch ihr Kehlkopf blieb stumm.
    Es war immer
dasselbe. Keine Änderung. Dabei fühlte sie sich völlig gesund.
    Tschiuu erhob
sich, ging zur offenstehenden Terrassentür und atmete tief die milde Abendluft
ein. Ein klarer Sternenhimmel, ein fahler, großer Mond - und sie mußte an die
Nacht denken, als sie Pao Lim am Springbrunnen treffen wollte. Wie die Nächte
sich glichen, und wie schnell im Leben neue Bedingungen, neue Maßstäbe gesetzt
wurden!
    Tschiuu löste
sich von dem Pfosten der Terrassentür. Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie die
Bewegung wahr. Ein Schatten stürzte auf sie zu.
    Tschiuu warf
den Kopf herum. Sie sah den kahlköpfigen Mann, der in den letzten Tagen so oft
hier vor der Terrasse gestanden, ihr Zimmer betreten und sie still lächelnd und
manchmal scheu sprechend durch den Garten des Hospitals begleitet hatte. Dieser
Mann war geisteskrank! Aber er war ein harmloser Irrer. In den wenigen Tagen
seiner Anwesenheit hatte er Bekanntschaft und Freundschaft mit jedem Patienten
geschlossen.
    Im ersten
Moment war Tschiuu überrascht und wollte schon erleichtert aufatmen. Das
Lächeln gefror auf ihren Lippen. Der harmlose Irre war doch nicht so harmlos,
wie jedermann hier dachte.
    In seiner
Rechten blitzte ein Dolch.
    Tschiuu
öffnete den Mund zum Schrei. Aber niemand hörte sie, sie konnte nicht schreien.
Das Blut gefror in ihren Adern, kalter Schweiß brach aus ihren Poren, und sie
versuchte noch, sich dem tödlichen Dolchstoß zu entziehen, indem sie sich
instinktiv fallen ließ. Die Dolchspitze ritzte ihre Schulter, sie spürte den
brennenden Schmerz, als ein ungewöhnliches Ereignis eintrat.
    Hart und
trocken bellte ein Schuß auf und zerriß die gespenstische Stille der Szene.
    Niu II schien
gegen eine unsichtbare Wand zu prallen. Sekundenlang stand er da, die Rechte
noch zum Stoß erhoben. Doch dann entfiel der Dolch seinen kraftlosen Fingern.
Ohne einen Laut von sich zu geben, kippte Niu II nach vorn, schlug schwer auf
den Boden, nur wenige Zentimeter von der zitternden Tschiuu entfernt. Tschiuu
Lo rollte sich in panischer Angst auf die Seite und streckte abwehrend die
Hände von sich, als wolle sie verhindern, daß sie in Berührung mit der Leiche
geriet.
    Sie sprang
auf die Beine wie von einem Katapult emporgeschleudert. Ihre Bewegung wirkte
wenig graziös. Aber darauf kam es jetzt nicht an. Nur weg hier!
    Der Vorfall
ereignete sich in Bruchteilen von Sekunden, und sie vermochte später nicht mehr
zu sagen, wie sich im einzelnen der Ablauf der Dinge vollzogen hatte. Ein
Schatten stand plötzlich vor ihr, Hände griffen nach ihr. Sie starrte in ein
angespanntes, verschwitztes Gesicht!
    Liu Fan Thau!
    „Ich übe seit
geraumer Zeit für den modernen Zehnkampf“, murmelte der junge Sportler. „Zu
einer Disziplin gehört auch das Schießen mit einer Handwaffe. Ich hätte mir nie
träumen lassen, je auf einen Menschen zu schießen.“ Tschiuu Lo verdrehte die
Augen. Ihr Körper sackte zusammen. Liu Fan Thau fing das Mädchen auf und trug
sie in das Krankenzimmer, dessen Tür aufgerissen wurde. Ärzte und
Pflegepersonal, die den Schuß gehört hatten stürzten in den Raum und starrten
verständnislos auf den jungen Mann, der den reglosen Körper des Mädchens
hereintrug.
     
    ●
     
    Dr. Yeng-san,
der Chefarzt des Hospitals, kam nach der Untersuchung ins Büro, wo zwei
Polizeibeamte, Huan Lo, Tschiuus Vater und der Schütze saßen und warteten. Huan
Lo machte einen verzweifelten Eindruck.
    „Wie geht es
ihr?“
    Dr. Yeng-san
sagte: „Sie schläft .. Dieser erneute Schock hätte
unter Umständen etwas Positives bewirken können, Herr Lo. Es gab schon oft
Fälle, wo nach einem zweiten Schock die Wirkung des ersten wieder aufgehoben
war. Aber in diesem Fall kann ich Ihnen leider eine solche Mitteilung

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