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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mühe, das schwere Krad wieder herabzudrücken, und Glück, daß er
nicht vom Sitz ’runterfiel.
    „Stehenbleiben!“
rief Lok San, während er auf den Fliehenden zujagte.
    Aber der
drehte sich nicht mal um. Er rannte, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Da war Lok
San heran. Er fuhr so dicht neben Niu I her, daß er ihn mit den Händen
erreichte und zu Boden werfen wollte.
    Doch der
Kahlköpfige drehte den Spieß um.
    Er drehte
sich blitzschnell um seine eigene Achse und war mit seiner Tat schneller als
Lok San. Der Kahlköpfige stieß den Uniformierten vom Krad!
    Lok San
schrie. Er verlor den Halt. Die Maschine überschlug sich und legte sich wie ein
schwerer Stein auf das Bein des Stürzenden. Die Räder drehten sich in der Luft.
    Niu I
kümmerte sich nicht um den zu Fall Gebrachten. Er rannte in langen Sätzen
davon.
    Lok San biß
vor Schmerz die Zähne zusammen. Im ersten Moment glaubte er, man würde ihm das
Bein bei vollem Bewußtsein amputieren. Eine ganze Minute verging, ehe er sein
Bein unter dem Motorrad herausgezogen hatte.
    Torkelnd und
humpelnd kam Lok San in die Höhe. Es schien nichts gebrochen. Wahrscheinlich
hatte er nur Prellungen und Schürfwunden davongetragen. Und da er sich noch
bewegen konnte, wenn auch unter Schmerzen, gab es keinen Grund, die wichtige
Mission abzubrechen.
    In der
Dunkelheit vor sich sah er schemenhaft die Umrisse eines Hausgiebels, einer
alten, abgebröckelten Mauer, die hinter mannshohem Unkraut aufragte.
    Ein
zerfallener Bauernhof. Hier verschwand der Flüchtling.
    Lok San hielt
die Pistole in der Hand, aber er setzte sie nicht ein. Mit entsicherter Waffe
humpelte er durch die Dunkelheit. Er war überzeugt davon, daß er den Flüchtling
aus dem Schlupfwinkel herausholen würde. Schließlich war er, Lok San,
bewaffnet. Der andere verfügte nur über seine bloßen Hände.
    Doch er mußte
den Mann lebend haben. Es gab ein Geheimnis um diesen Menschen!
    Lok San
drückte sich durch das Gebüsch und dachte nicht mehr an seine Schmerzen, die
ihm das Gehen schwer machten. Er preßte sich an die rauhe, bröckelige Mauer. An
seinem Rücken rieselte Steinstaub herab.
    Der Polizist
lauschte. „Kommen Sie ’raus!“ rief er mit lauter, deutlicher Stimme. „Ich zähle
bis drei, dann schieße ich. Ich weiß genau, wo Sie sich verborgen halten!“
    Das war eine
Lüge. Aber Lok San wußte, daß mit solchen Einschüchterungsmanövern Erfolge zu
verzeichnen waren. Nichts rührte sich.
    Lok San hielt
sich im Kernschatten der Mauer auf. Er konnte von einer ganz bestimmten Stelle
aus die Ruine und den Hof überblicken. Nirgends eine Bewegung, kein Geräusch.
    Doch - da war
etwas hinter ihm!
    Lok San
wirbelte herum. Im gleichen Augenblick klatschte etwas Hartes, Schwammiges
gegen sein Gesicht. Gleichzeitig legte sich eine zweite Tentakel um seine Hand, welche die Waffe hielt.
    Der
Uniformierte drückte kurzentschlossen ab. Ein Schuß krachte. Der Lauf war jedoch
von der unheimlichen Bestie, die Lok San umschlungen hielt, so weit zur Seite
gedrückt worden, daß die Kugel gegen die Wand flog und dort als Querschläger
sirrend abprallte. Irgendwo klatschte sie dann in das mannshohe Gras hinter
ihm.
    Lok San
konnte nicht mehr schreien, weil sich eine viergliedrige, schuppige Hand auf
seinen Mund und seine Nase preßte und ihm die Luft abstellte. Wie eine Puppe
wurde er von dem Koloß vom Boden abgehoben und durch die Nacht geschleppt.
    Lok Sans
Abwehr erstickte im Keim. Hier war er machtlos.
    Der Versuch,
ein zweites Mal die Waffe in Anschlag zu bringen, mißlang ebenfalls im Ansatz.
Kana I entriß ihm mit einer vierten Tentakel die
Pistole und umklammerte sie. Lok San war halb benommen. Nur beiläufig bekam er
mit, daß er sich mit einem Mal nicht mehr im Hof befand, sondern daß er durch
einen Stollen geschleppt wurde, der von gewaltigen Steinbrocken getarnt war.
    Dann
Dunkelheit. Eine Minute lang, zwei Minuten lang.
    Lok San wußte
es nicht. Angst und Verzweiflung erfüllten sein Bewußtsein. Er konnte noch
immer nicht schreien. Die unheimliche Gestalt hielt zwar nicht mehr seine Nase
zu, so daß er wenigstens atmen konnte, aber die Hand des Giganten war noch
immer auf Lok Sans Mund gepreßt.
    Dann nahm der
Uniformierte schwachen Lichtschein wahr. Lok San wurde von seinem unheimlichen
Gegner in eine Halle getragen. Hier warteten Professor Chang Pi Wung und sein
Assistent Lon Tung bereits auf ihn.
    Lok San wurde
auf eine bereitstehende Liege gedrückt. Ehe er einen Ausfallversuch

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