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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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metallisch blitzenden Waffe.
    Doch keine
der Kugeln traf. Niu I schlug wie ein Hase Haken und verschwand im Garten. Die
beiden Polizisten verfolgten den Fliehenden. Der Weg um das Hospital war jetzt
hellerleuchtet. In sämtlichen Krankenzimmern, in denen bereits das Licht
gelöscht war. brannten die Lampen wieder.
    Während Dr.
Yeng-san sich um das erneut erschrockene Mädchen kümmerte, folgte Liu Fan Thau
den beiden Polizisten. An den Fenstern und auf den Balkonen standen die
Patienten. Stimmengemurmel erfüllte die Nacht. Rufe drangen an Liu Fan Thaus
Gehör.
    Er sah die
Schatten der beiden Uniformierten um eine Wegbiegung verschwinden.
    Liu Fan Thau
verharrte nach drei, vier Metern in der Bewegung, als auch die beiden
Uniformierten ihm schon wieder entgegengerannt kamen. Der erste bog nach rechts
in einen Seitenweg ab und verschwand dort, der andere kam genau auf Liu Fan
Thau zu.
    „Er hatte
irgendwo ein Rad versteckt, mit dem er entkommen ist“, meinte der zweite
Uniformierte. „Aber er wird nicht weit kommen. Ehe er am Hauptportal ist, hat
ihn mein Kollege schon eingeholt. Mit dem Motorrad.“ Er grinste. „Ich bleibe so
lange hier und laß mir von Dr. Yeng-san mal die Leichenkammer zeigen. Er hätte
die Tür dort besser verschließen sollen, finden Sie nicht auch?“ Er fletschte
sein gelbes Pferdegebiß und zog geräuschvoll die Nase in die Höhe. „So ganz
glaube ich ihm die Geschichte von dem wiederauferstandenen Toten nicht“, fügte
der Uniformierte noch hinzu. „Etwas ist hier faul!“
    Womit er den
Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
     
    ●
     
    Doch schon
zehn Minuten später war auch der zweite Polizist mit seiner Vorstellungskraft
am Ende.
    Niu II lag
starr und leblos in der Leichenkammer, während sein Kollege Lot San den wie
durch Zauberei aufgetauchten Niu auf dem Motorrad verfolgte.
    Enh Tu-Lai,
der im Hospital zurückgebliebene Polizist, kam kopfschüttelnd mit Dr. Yeng-san
und Liu Fan Thau aus der Leichenkammer.
    Hinter ihnen
schloß ein Bediensteter des Krankenhauses die schlichte, graue Metalltür wieder
ab.
    Enh Tu-Lai
wischte sich über seine schweißnasse Stirn. Sein Gesicht hatte eine
schmutziggraue Farbe angenommen. „Er muß einen Zwillingsbruder haben“, murmelte
er mit dumpfer Stimme. Man sah ihm an, daß das Problem ihn beschäftigte.
    Auch Dr.
Yeng-san und Liu Fan Thau fanden des Rätsels Lösung nicht.
    „Eins nur ist
mir in diesem Moment klar“, machte Liu Fan Thau sich auf dem Weg durch den
Hauptgang des Krankenhauses bemerkbar. „Tschiuu darf, solange sie sich hier im
Krankenhaus befindet, keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen werden.“
     
    ●
     
    Lok San hatte
das Pech gehabt, daß die Maschine nicht gleich angesprungen war. Das hatte Niu
einen Vorsprung verschafft. Auf gut Glück war der
Uniformierte dann den Weg zurückgesaust, der ihm von Liu Fan Thau angegeben
worden war.
    Der Weg war
unbefestigt. Er begann etwa einen runden Kilometer außerhalb des
Krankenhausbezirks. Die Nacht war hell und sternenklar. Kein Lüftchen bewegte
die Sträucher und Büsche am Wegrand. Lok San fuhr das Motorrad über den
holprigen Weg. An einer Abzweigung blieb er stehen, schaltete den Motor ab und
lauschte in die Nacht.
    Deutlich
hörte er das Quietschen des Rades. Das Geräusch kam von rechts! Der Flüchtling
mußte ganz in der Nähe sein. Lok San warf die Maschine neu an, gab Gas und
raste bergauf. Er mußte die Lenkstange fest umfassen, damit sie ihm durch die
starken Schlaglöcher nicht aus der Hand gerissen wurde.
    Dann sah Lok
San im Lichtkreis des Scheinwerfers den einsamen Radfahrer, der sich den Berg
hinaufquälte. In dem Augenblick, wo der Flüchtling merkte, daß er gesehen
wurde, machte er das für ihn einzig Richtige; er lenkte zur Seite, stemmte
seine Füße in die Pedale, fuhr auf den harten, steppenartigen Boden und
verschwand dann aus dem Lichtkreis des Scheinwerfers.
    Lok San
reagierte sofort. Er steuerte seine Maschine ebenfalls zur Seite. Der trockene
Sand brach knirschend unter den Reifen, das harte, strohige Gras schabte an der
Bereifung, ganze Büschel fingen sich in den Speichen und wurden aus dem Boden
gerissen und durch die Luft geschleudert.
    Der Radfahrer
war wieder vor dem Polizisten.
    Niu I
erkannte, daß er bei diesen Bodenverhältnissen mit dem Rad nicht weiterkam. Er
sprang herunter und setzte seine Flucht zu Fuß fort. Lok San beschleunigte. Die
Maschine bockte wie ein Gaul, als der Uniformierte über eine Bodenmulde fuhr.
Lok San hatte

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