049 - Die Horror-Maschine
immer wieder.“
Parker
schüttelte den Kopf, während er einen kurzen Blick Richtung K ü che riskierte, von wo aus
herrliche D ü fte
heranschwebten. „ Wenn Sie das
schon l ä nger haben,
dann h ä tte ich mich
l ä ngst
untersuchen lassen. “
„Ein bißchen
Überarbeitung, weiter nichts“, entgegnete Larry Brent.
Nach dem
Essen - es gab Peking Ente, dazu Morcheln, chinesisches Gemüse und Reis -
unternahmen die amerikanischen Gäste und drei chinesische Begleiter einen
kleinen Spaziergang. Larry fühlte sich scheinbar wieder ganz wohl, ließ jedoch
während des Spazierganges einmal durchblicken, daß er sich für ein paar Minuten
ausruhen müsse.
Diese Dinge
hatten ihre Bedeutung. X-RAY-3 wußte, daß ihm das schwerste Stück Arbeit
unmittelbar bevorstand. Er mußte nicht nur seine Begleiter perfekt täuschen, es
kam auch darauf an, daß er die Dinge, die auf ihn zukamen, schon jetzt so gut
wie möglich berücksichtigte und alles Störende beseitigte.
Vierundzwanzig
Stunden nach Injektion des Mittels würde er vollkommen ohne Bewußtsein sein und
würde also nichts von seiner Umwelt registrieren. In vierundzwanzig Stunden
aber konnte viel passieren. Er hoffte nur, daß alles planmäßig verlief.
X-RAY-1 hatte
durch die Computer jede Möglichkeit errechnen lassen. Danach hatte man sich
nach Erfahrungswerten gerichtet. Man ging von der Tatsache aus, daß er volle
drei Tage im Leichenhaus bleiben würde, ehe man ihn umsargte und von Waiyenng
aus nach Kwangchow transportierte, wo für die Gruppe die Sondermaschine zum
Rückflug bereitstand. In einem Zinksarg würde Larry Brent im Frachtraum der
Maschine in die Staaten zurückkehren.
Nach dem
vorgesehenen Plan mußten sie etwa mit dem Einbruch der Dunkelheit in Waiyenng
sein. Kurz darauf sollte Larry Brent simulieren. Aber es kam alles ganz anders.
Als sie im Bus saßen, wurde ihnen von einem Funktionär mitgeteilt, daß der
ursprüngliche Reiseplan geändert wäre.
„Wir werden
nicht nach Waiyenng fahren“, erfuhren sie.
„Weshalb
nicht?“ wollte Hank Parker wissen.
Der
Funktionär sagte, daß dies zu ihrer Sicherheit geschehe. Aber Näheres war er
nicht bereit mitzuteilen. Larry Brent, der in den letzten Tagen mehr als genug
Gelegenheit gehabt hatte, seine Chinesisch-Kenntnisse zu erweitern, spitzte die
Ohren. Bis zur Stunde wußte niemand, daß er überhaupt etwas chinesisch
verstand.
Auf den
Polstersitzen ihm schräg gegenüber saßen zwei der drei chinesischen Begleiter.
Die Männer rauchten dünne Zigaretten, lächelten vor sich hin und wechselten hin
und wieder ein paar leise Worte. Es erweckte den Anschein, als sprächen sie
über belanglose Dinge, über das, was sie gesehen hatten, über den Verlauf der
Reise, über ihre Eindrücke.
Doch X-RAY-3
verstand sehr wohl, was gesprochen wurde. Er tat so, als ginge ihn dies alles
nichts an. Faul und zurückgelehnt lag er im Polster und hatte die Augen halb
geschlossen, während der Bus gleichmäßig und monoton über die glatte Straße
rollte.
„Weißt du
Näheres?“ hörte er die Stimme des zweiten Funktionärs.
„Nein“,
entgegnete der erste leise, aber noch laut genug, daß X-RAY-3 es verstehen
konnte. „Am Telefon sagte man mir nur, daß es besser sei, die Gegend um Waiyenng
zu meiden. In den letzten Tagen sind dort eine Anzahl Menschen spurlos
verschwunden. Es würde politische Verwicklungen geben, wenn unseren Gästen
etwas zustöße.“
Wußte der
erste Funktionär wirklich nicht mehr - hatte man ihm gegenüber absichtlich
etwas verschwiegen? Larry Brent merkte, wie seine Kombinationen angekurbelt
wurden. In den Ausführungen des Mannes, der aus einer makabren Umgebung hatte
fliehen können, war laut Aussagen von X-RAY-1 die Gegend um Waiyenng besonders
interessant. Im Hinterland war der Schlupfwinkel zu vermuten, wo angeblich
Menschen Elektroden ins Gehirn eingépflanzt bekamen und wie Sklaven behandelt
wurden. Aber dies war noch das wenigste. Furchtbar mußten die Experimente sein,
von denen X-RAY-1 einiges erfahren hatte, worüber ihm nun sein Staragent
Aufklärung bringen sollte. .
Gegen acht
Uhr abends erreichte der Bus das neubestellte Hotel. Kwangchow war riesig in
seinen Ausmaßen. In den abendlichen Straßen herrschte hektisches Leben. Kwangchow
unterschied sich im ersten Augenblick in nichts von der Riesenmetropole Peking.
Überall
Menschen, Radfahrer, Kulis.
Larry Brent
fühlte sich in eine chinesischen Stadt stets wie in
einem Ameisenhaufen. Überall Bewegung, in
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