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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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machen
konnte, handelte Lon Tung bereits. Der junge Assistent mit den kalten,
sezierenden Augen hielt eine Spritze in der Hand. Die Nadel drang in Lok Sans
mageren Oberarm und stieß bis auf den Knochen durch.
    Ein
Schmerzensschrei entrann den Lippen des Uniformierten.
    Er bäumte
sich auf und nahm nochmal seine ganze Kraft zusammen, um dieser Alptraumwelt zu
entfliehen. Doch die Droge wirkte sofort. Es wurde schummrig vor seinen Augen.
Er fühlte sich seltsam beschwingt, fiel in Lethargie und glaubte zu schweben.
    Chang Pi Wung
betätigte den Steuerhebel an seinem Elektro-Fahrstuhl und rollte an die
Breitseite der Liege, auf der Lok San lag.
    Der Professor
stellte seine Fragen. Zunächst wollte er wissen, mit wem er es zu tun hatte.
San antwortete wahrheitsgemäß. Dann folgten einige belanglose Fragen, die
schließlich spezifischer wurden. Chang Pi Wung wollte wissen, was an diesem
Abend im Hospital vorgefallen war.
    Ohne zu
stocken, berichtete Lok San wahrheitsgemäß von den Dingen, die er selbst erlebt
oder durch die Aussagen von Liu Fan Thau und Dr. Yeng-san erfahren hatte. Auf
diese Weise erhielten Chang Pi Wung und Lon Tung Einblick in die Pläne von Huan
Lo.
    Der junge
Assistent Wungs nickte. „Ich glaube, daß wir nicht nervös sein sollten“,
bemerkte er, sich von Lok San abwendend, der mit verklärtem Gesichtsausdruck
vor ihnen lag.
    „Ich bin aber
nervös“, preßte Wung hervor. „Das ist kein Wunder. Seit Jahren bin ich der
Meinung, hermetisch von der Umwelt abgeschlossen zu sein. Zwei Vorfälle
innerhalb einer Woche aber haben mir diesen Glauben genommen. Erst Kanas
Verschwinden, dann die Flucht eines Mannes, der sich selbst einen Tunnel
gegraben hat, den meine Helfer zum Glück in der Zwischenzeit wieder
zugeschüttet haben.
    Aber dies
alles beweist mir, daß es gelungen ist, mich zu täuschen. Bei Tau Ching hatte
ich das Gefühl, es mit einem wirklichen Idioten zu tun zu haben.“
    „Er hat sich
prächtig verstellt“, setzte Lon Tung die Ausführungen Wungs fort. „Aber dies
soll uns eine Warnung sein. Jeder Neue bekommt sofort die Elektrode
eingepflanzt. Du warst in der letzten Zeit überarbeitet, Wung. Nur so ist das
verständlich.“
    „Ich werde
den Bezirk abschirmen, gegen alle und jeden, die jetzt noch versuchen, etwas
ausfindig zu machen.“
    Der fette
Wung atmete schwer. „Bis morgen abend stehen uns fünf weitere Kanas zu
Verfügung. Jeder, der sich dann der Ruine nähert, soll die Angst kennenlernen.
Dieser Fleck wird bald einen furchtbaren Namen bei den Bewohnern der Umgebung
bekommen, so daß niemand mehr es wagen wird, hierherzukommen. “
    „Was Tschiuu
Lo betrifft“, wechselte Lon Tung das Thema, „so wissen wir, daß sie noch am
Leben ist, daß Niu II seine Mission ebensowenig erfüllen konnte wie Niu I!
Tschiuu wird in die Obhut von Professor Mao Hshin gegeben. Ich bin spätestens
ebenfalls in zwei Tagen in Kwangchow. Ich werde mich um das Mädchen kümmern,
Wung.“ Er verzog seine Lippen zu einem kalten Grinsen. „In wenigen Tagen wird
sie hier sein, Wung. Ich werde sie persönlich bringen, bevor es Mao Hshin
gelingt, ihr die Sprache wieder zu geben.“
    Auch Wung
grinste.
    Die beiden
Männer sahen sich in diesem Moment ungeheuer ähnlich. Lon Tung hätte ein Sohn
von Chang Pi Wung sein können.
     
    ●
     
    Der Flug nach
Peking verlief ebenso planmäßig wie vierundzwanzig Stunden später die
Weiterreise nach Shanghai. W ä hrend des
Fluges hatte Larry Brent hin und wieder ü ber leichte Ü belkeit und Herzbeschwerden
geklagt.
    Die Symptome
waren plötzlich aufgetreten, und sie waren ebenso schnell wieder vergangen, so
daß sich keiner etwas Ernstliches dabei dachte. X-RAY- 3 allein wußte, daß man
sich später sehr gut an diese ersten Symptome würde erinnern, wenn er seinen
künstlichen Tod einleitete, um jeden zu täuschen.
    Seitdem er
mit der Gruppe der neun Journalisten und Reportern war, hatte er keine
Möglichkeit mehr, direkten Kontakt zur Zentrale aufzunehmen. Er konnte auch
nicht riskieren, von seinem Hotelzimmer aus eine Nachricht abzustrahlen und
X-RAY-1 über den Verlauf der Reise und seiner Pläne zu unterrichten. Er mußte
damit rechnen, daß sein Sender geortet würde.
    Schließlich
hielt er sich- was seinen Status als PSA-Agent anbelangte - unerlaubterweise in
diesem Land auf. Es war kein schönes Gefühl zu wissen, daß er in dem
Augenblick, wo er den geringsten Fehler machte, nur noch von Feinden umgeben
war und daß niemand ihn hier herausboxen

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