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0490 - Feuerschädel

0490 - Feuerschädel

Titel: 0490 - Feuerschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nannten, verneint das längst nicht, daß es davor ein Volk von, na, sagen wir, Ur-Scoten gab, das es meisterhaft verstand, alle seine Spuren wieder zu verwischen.« Und dann hatte er noch hinzugefügt: »Und so alt wie das Geschlecht der Llewellyn ist auch unser Kampf gegen die Schwarze Magie.«
    Das hatte er damals zu Ted Ewigk gesagt, noch lange bevor Zamorra und Sir Bryont sich kennenlernten. [5] Und wenn Zamorra die Erbfolge nachrechnete, nach der jeder Llewellyn-Lord genau ein Jahr älter wurde als sein Vorgänger, und Sir Bryont im gesegneten Alter von
    265 Jahren sterben würde, dann mußte die Geschichte seines Clans mehr als 31 000 Jahre in die Vergangenheit reichen!
    »Willkommen im Caer Llewellyn!« Zamorra erschrak, als er seinen alten Freund sah. Bis vor etwa einem Jahr hatte er immer ausgesehen wie das blühende Leben, wie ein Mittdreißiger. Aber schon beim letzten Besuch war er merklich gealtert, wirkte wie Mitte 50. Jetzt sah er aus wie ein sehr alter Mann; ein deutliches Zeichen dafür, daß es dem Ende zuging. Sir Bryont hatte in seiner jetzigen Lebensform nicht mehr viel Zeit vor sich.
    Trotzdem wirkte er noch vital.
    Er deutete auf die Vorrichtungen, die Zamorra an den Hinterrädern des 560 SEL angebracht hatte. »Was soll das denn sein?« erkundigte er sich.
    »Eine wesentlich bessere Anfahrhilfe als Schneeketten, und weniger umständlich zu montieren und wieder abzunehmen«, brummte Zamorra verdrossen. Lord Saris grinste von einem Ohr zum anderen. »Und wozu hast du die Dinger gebraucht? Laß mich raten, Zamorra: Du warst bei Keith Ulluquart, und der hat dir ein Schauermärchen von den hiesigen Straßenverhältnissen erzählt.«
    Zamorra nickte finster. »Aber dafür hat er mir ’ne Flasche von seinem Whisky geschenkt.«
    »Das will ich ihm auch geraten haben«, knurrte Saris. »Ansonsten hätte ihn als nächstes der eisige Blitzstrahl meiner fürchterlichen Rache getroffen -ich hätte ihn zu einem Schachduell herausgefordert, und dabei verliert er stets dermaßen, daß er anschließend seine Figuren verbrennt.«
    »Na, dann ist die Welt hier oben in Schottland ja noch in Ordnung«, brummte Zamorra. »Darf ich dir nunmehr dein persönliches Verhängnis vorstellen? Don Cristofero Fuego del Zamora y Montego nebst zauberisch begabtem Diener!«
    »Ach, damit werden wir wohl auch noch fertig«, schmunzelte der Lord. »Immer herein in die gute Stube; drinnen ist’s wärmer, und es gibt einen hervorragenden Whisky.«
    »Daschischeinwort«, nuschelte Don Cristofero, quälte sich mühsam aus dem Fond des Mercedes und ließ dabei die Whiskyflasche fallen, die Ulluquart Zamorra geschenkt hatte.
    Nicht ein einziger Tropfen befand sich mehr darin…
    ***
    In Höllentiefen waren drei dämonische Geschöpfe vor dem Thron des Lucifuge Rofocale erschienen: Stygia, die Fürstin der Finsternis, und die Erzdämonen Astaroth und Astardis. Letzterer verzichtete wie stets darauf, persönlich zu erscheinen, und hatte statt dessen seinen feinstofflichen Doppelkörper projiziert. Sehr zu Stygias Mißvergnügen gestattete er sich dabei den Scherz, diesen Körper, dem er jedes beliebige Aussehen geben konnte, als eine androgyne Mischung aus Astaroth und Stygia auftreten zu lassen.
    »Ein sehr alter Plan reift nun seiner Erfüllung entgegen«, sagte Lucifuge Rofocale. »Vielleicht gelingt es nunmehr dir, Stygia, das zu vollenden, was dem großen Asmodis zu vollbringen versagt blieb. Im Land der Schotten wird eine Entscheidung fallen.«
    Astaroth horchte auf. »Die Erbfolge ?«
    Des Teufels Ministerpräsident nickte bedächtig. »Jener, dem Asmodis einst den Atem einhauchte, ist tätig geworden. Doch er mag auf Schwierigkeiten stoßen. Als er mit seinem Wirken begann, machte sich einer unserer größten Feinde auf und reiste nach Schottland.«
    »Zamorra? Dieser Dämonenkiller?« Der androgyne Astardis-Doppelkörper spie zornig aus. »Warum kann dieser Verabscheuungswürdige nicht ein einziges Mal darauf verzichten, seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angehen?«
    »Vielleicht sieht er selbst das aus einer völlig anderen Warte«, erwiderte Stygia spöttisch.
    »Spar deinen Spott, Weib«, murmelte Astardis verdrossen. »Wie wir, hast auch du deine Niederlagen gegen Zamorra hinnehmen müssen. Mächtiger Lucifuge Rofocale, habt Ihr uns nur Zamorras wegen hier zusammengerufen?«
    »Wir haben die einmalige Chance, die Erbfolge zu unterbrechen. Zamorra darf diese Aktion nicht stören. Zwar ist er möglicherweise nur

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