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0490 - Feuerschädel

0490 - Feuerschädel

Titel: 0490 - Feuerschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zufällig in Schottland, doch wäre es besser, ihn am Eingreifen zu hindern. Zu spät erfuhr ich von seiner Reise. Sein…« Er unterbrach sich.
    Verwunderte Blicke der drei anderen Dämonen trafen ihn.
    Doch Lucifuge Rofocale ging nicht weiter auf seinen Versprecher ein. Um ein Haar hätte er eben zugegeben, eines der sieben Amulette Merlins zu besitzen! Sein Amulett verschloß sich dem Zugriff durch meines, hätte er beinahe gesagt und damit eines seiner größten Geheimnisse preisgegeben. Hin und wieder war es ihm in der letzten Zeit nämlich gelungen, so etwas wie einen Kontakt zwischen den beiden Amuletten herzustellen. So konnte er einige Male Zamorras Aufenthaltsort annähernd lokalisieren. Aber es gab da immer wieder einen seltsamen Schatten. Da war etwas anderes, das die Aufmerksamkeit von Lucifuge Rofocales Amulett auf sich ziehen wollte. Es mußte auch einer der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana sein. Im Gegensatz zu Zamorras Amulett veränderte er seinen Standort in der Welt selten einmal. Noch wußte Lucifuge Rofocale nicht genau, was dieser Schatten zu bedeuten, hatte; ob es wirklich ein weiteres Amulett war. Aber wenn, dann mußte es in seiner Kraft dem Zamorras sehr ähnlich sein. Die Schlußfolgerung lag nahe, daß es sich um das sechste in der Reihenfolge der Erschaffung handelte. Dem zu Folge mußte auch Lucifuge Rofocales Amulett diesen beiden sehr nahe stehen.
    Besaß er das fünfte?
    Wer aber trug dann das sechste Amulett?
    Hier und jetzt stand diese Frage nicht zur Debatte. Es ging um Wichtigeres.
    »Der große Asmodis begann einst, was jetzt ein Ende finden kann. Es ist die Aufgabe des Fürsten, es zu einem guten Ende zu führen. Astaroth und Astardis -euch obliegt es, Stygia dabei zu unterstützen, falls es erforderlich ist.«
    Den beiden war deutlich anzumerken, daß ihnen diese Aufgabenstellung gar nicht gefiel, und Astardis meuterte auch prompt: »Kann diese Aktion gegen die Erbfolge nicht solange aufgeschoben werden, bis Zamorra seinen Besuch beendet hat? Das wäre doch wesentlich ungefährlicher !«
    In Stygias Augen blitzte es wild auf. »Typisch! Diese Bemerkung mußte ja von einem kommen, der sich seit zehntausenden von Jahren nicht mehr selbst in der Öffentlichkeit gezeigt hat und stets nur seinen Doppelkörper aussendet, weil er zu feige ist, sich selbst aus seinem Versteck hervorzutrauen!«
    Astardis lachte meckernd. »Dafür habe ich aber bislang alle Auseinandersetzungen mit Zamorra und seinen Helfern unbeschadet an Leib und Leben überstanden, während andere Dämonen erheblich Federn lassen mußten oder sogar umgebracht wurden!«
    »Wir sind drei starke Dämonen«, sagte Stygia wild. »Da sollte es doch wohl möglich sein, nicht nur die Erbfolge zu beenden, sondern diesen Zamorra gleich mit zu erledigen! Wir brauchen dazu bloß endlich einmal zusammenzuarbeiten, statt ständig gegeneinander zu intrigieren!«
    »Sagt ausgerechnet Stygia«, bemerkte Astardis trocken.
    Lucifuge Rofocale räusperte sich. Es donnerte förmlich durch seinen Thronsaal. »Ich habe euch nicht hierher gerufen, um mir euren widersinnigen Streit anzuhören, sondern um euch eine Aufgabe zu stellen, die ihr zu erfüllen habt. Kümmert euch um das Gelingen. Und mit allem anderen verschont gefälligst meine empfindlichen Ohren!«
    »Eine Frage«, wandte Astaroth ein. »Herr, wenn es darum ginge, Zamorra oder einen seiner anderen Mitstreiter auszuschalten, sähe ich einen Sinn in unserem Tun. Doch die Erbfolge ist für uns eher ungefährlich. Wann jemals ist in den letzten Jahrtausenden ein Llewellyn dermaßen massiv aufgetreten, daß er unsere Kreise ernsthaft gestört hätte? Bei allem Respekt vor Eurer Weisheit, Herr - wenn es nur darum geht, ein Projekt des Asmodis zu vollenden, so hege ich starke Bedenken am Sinn dieser Aktion. Es gäbe Besseres, den Feind zu schwächen. Zudem: wenn der jetzige Lord stirbt, wird sein Nachfolgekörper viele Jahre lang ein Kind sein. In jener Zeit aber kann er uns ohnehin nicht gefährlich werden.«
    Lucifuge Rofocale maß ihn mit einem zornigen Blick. »Wer, Astaroth, hat dir eigentlich erlaubt, meine Entscheidungen zu kritisieren? Pack dich hinfort! Du wirst dein Gehirn noch dazu brauchen, eine Möglichkeit zur Ablenkung Zamorras zu finden. Das ist nützlicher als philosophische Erörterungen über Sinn oder Unsinn einer Maßnahme. Du darfst getrost davon ausgehen, daß ich mir durchaus etwas dabei gedacht habe!«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Laßt den

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