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0490 - Hiebe auf den ersten Blick

0490 - Hiebe auf den ersten Blick

Titel: 0490 - Hiebe auf den ersten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
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jemand in der Umgebung herumgetrieben hatte.
    Dem Brief war, wie den vorangegangenen, nichts zu entnehmen. Nur waren diesmal die Buchstaben mit einem Gummistempel gedruckt worden. Trotzdem wollte ich ihn ins Labor geben. Unsere Experten machen oft erstaunliche Entdeckungen.
    »Wie ist es mit dem Geld, Mr. Torrington, liegt es bereit?«
    »Ich habe mich mit dem Aufsichtsrat auseinandergesetzt. Diese Summe übersteigt mein Privatvermögen, das ich zur Zeit flüssigmachen kann. Das Geld liegt auf unserem Geschäftskonto. Ich brauche es nur abholen zu lassen.«
    »Wünschen Sie einen Schutz?«
    »Ich weiß nicht. Wenn die Erpresser erfahren, daß ich mich wieder an Sie gewandt habe, könnte das mein Bruder zu spüren bekommen. Ich bin in einer schwierigen Lage, Mr. Cotton.«
    Ich merkte Franklin Torrington an, daß er unschlüssig war, was er tun sollte.
    »Es wäre mir doch eine Beruhigung, wenn Sie jemanden schicken könnten. Am besten wäre es natürlich, wenn Sie selbst…«
    »Das ist ausgeschlossen«, unterbrach ich ihn. »Fragen Sie mich nicht, warum. Ich müßte Ihnen die Antwort schuldig bleiben. Aber ich werde dafür sorgen, daß Sie beschützt werden und gleichzeitig für Ihren Bruder kein Risiko besteht.«
    »Aber wie soll ich mich verhalten, wenn ich nicht weiß, wer Ihre Leute sind?«
    »Seien Sie unbesorgt, Sie werden es rechtzeitig erfahren.«
    Mr. Torrington schien nicht ganz glücklich zu sein. Aber er gab uns die Genehmigung, alle Maßnahmen zu treffen, die wir für nötig hielten.
    Gleich darauf ging ich zum Chef und hatte mit ihm eine lange Unterredung. Schließlich erreichte ich seine Zustimmung zu einem Plan, der uns einen entscheidenden Schritt weiterbringen sollte.
    ***
    Mr. Franklin Torrington wanderte unruhig durch die Räume seines Hauses. In zehn Minuten sollte das Transportauto der Bank eintreffen. Und er war allein. Das Personal hatte er wie beim ersten Mal weggeschickt. Daß die Leute vom FBI noch nichts von sich hören ließen, machte ihn unruhig.
    Immer wieder ging er zum Fenster, blickte in den Park hinaus und ließ seine Augen über die Sträucher und Büsche wandern. Aber nirgends bewegte sich ein Ast oder ein Blatt. Es war, als ob selbst die Natur den Atem anhielt.
    Es dunkelte bereits, als der schwarze Transportwagen der Bank vor dem Eisentor hielt.
    Torrington betätigte einen Schalter, der versteckt in der Halle angebracht war, und der Transportwagen rollte über den Kiesweg.
    Vier Männer in Uniform und zwei in Zivil verließen das Auto und kamen die Steinstufen herauf.
    Torrington öffnete, bevor sie klingelten.
    »Mr. Franklin Torrington?« fragte der dunkelgekleidete Herr.
    »Ja, ja! Der bin ich.«
    »Wir bringen das Geld. Dürften wir Sie bitten, sich auszuweisen, wir müssen ganz sichergehen.«
    Torrington schien verblüfft. »Aber Sie kennen mich doch, Mr. Arber«, sagte er erstaunt.
    »Gewiß, aber unsere Vorschriften verlangen, daß Sie sich ausweisen.«
    Nervös nestelte Franklin Torrington seinen Paß hervor und überreichte ihn dem Bankbevollmächtigten.
    Mr. Arber studierte ihn sehr genau, ehe er ihn zurückgab. Er machte eine Verbeugung, gab den Uniformierten einen Wink und trat zur Seite.
    Der andere Zivilist öffnete die hintere Stahltür, holte zwei Metallkoffer heraus, die er an die Uniformierten weitergab.
    Das Geld wurde ins Haus getragen, Mr. Arber öffnete die komplizierten Schlösser und packte die Geldbündel auf den Schreibtisch, dorthin, wo sie auch beim ersten Mal gelegen hatten.
    »Wollen Sie sich bitte überzeugen, daß der Betrag stimmt, Mr. Torrington.«
    Torrington nickte. »Schon gut, es wird schon in Ordnung gehen.« Seine Finger glitten flüchtig über die gebündelten Dollarscheine.
    Arber schob eine Quittung über den Tisch. »Bitte, bestätigen Sie uns den Empfang des Geldes.«
    Er unterschrieb. Arber bedankte sich, und die Männer verließen das Haus.
    Torrington wartete, bis der Transportwagen das Eisentor passiert hatte, dann betätigte er erneut den Schalter, und die schweren Eisenflügel schlossen sich wieder.
    Mr. Franklin Torrington war allein, allein mit einer dreiviertel Million Dollar. Er starrte auf das Geld, ging um den Schreibtisch herum, betrachtete es von der anderen Seite und kam wieder zurück.
    »Warum lassen sie nichts von sich hören«, murmelte er vor sich hin. Seine Rechte zuckte zum Telefonhörer, aber er bezwang sich und hob ihn nicht ab.
    Draußen war es bereits völlig dunkel geworden, und Torrington knipste die

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