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0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ich komme mit meinen Leuten sofort hin. Werden Sie rechtzeitig verschwunden sein?«
    »In fünf Minuten«, versprach ich. »Sehen Sie in Westons Kasse nach, ob sich einige Bündel Zwanzigdollarnoten darin befinden. Ich weiß, daß sie noch vor einer halben Stunde in der Kassenschublade waren.'Ungefähr zur Tatzeit waren zwei Menschen in Westons Laden oder Wohnung: Robert Lindsay, der Sohn eines in der Brickstone Road lebenden Sattlers, und ein junges Mädchen, das ich nicht kenne. Das Girl fährt einen flaschengrünen. Pontiac, letztes Baujahr und New Yorker Nummer. Sie ist möglicherweise Westons Tochter.«
    »Danke, ich habe es mir notiert. Wir kommen sofort!«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel zurück. Die Tür zum Nebenzimmer stand offen. Ich schaute hinein, entdeckte aber nichts, was sich mit dem Verbrechen in Zusammenhang bringen ließ. Nur die große Standuhr ging um zwanzig Minuten nach. Wenige Minuten später betrat ich die Kneipe an der Straßenkreuzung.
    »Sie waren ziemlich lange weg«, sagte der Wirt.
    Ich setzte mich auf meinen Hocker. »Er ist tot.«
    Der Wirt und der junge Mann starrten mir ins Gesicht. Schweigend. Nach etwa einer Viertelminute fragte der Wirt: »Was haben Sie unternommen?«
    »Die Polizei angerufen. Behalten Sie das bitte für sich. Ich habe den Bullen meinen Namen nicht genannt. Ich möchte nicht wieder im Knast landen, verstehen Sie?«
    Der Wirt goß sich ein Brandyglas halbvoll. »Das mußte ja so kommen.«
    »Weshalb?« fragte ich.
    Der Wirt zuckte die Schultern. Er stellte das -Glas aus der Hand und meinte: »Er soll immer viel Geld bei sich gehabt haben. Er war reich. Trotzdem ist er bisher nie überfallen worden. Die Leute munkelten, daß er sehr mächtige Freunde hätte… Aber diese Freunde konnten ihm diesmal nicht helfen.«
    Als der Wirt einen Augenblick wegging, um einen Gast zu bedienen, wandte ich mich dem jungen Mann zu.
    »Wie heißt du?« erkundigte ich mich.
    »Farris«, erwiderte er. »Charles Farris. Meine Freunde nennen mich Chap. Und wie heißt du?«
    »Jack Fulton.«
    »Warum haben sie dich eingebuchtet?«
    »Ich habe gekokst. In diesem Zusammenhang sind mir ein paar Fehler unterlaufen.«
    Farris grinste unlustig. »Das geht wohl allen Koksern so«, meinte er. »Weston hat dafür den Beweis geliefert!« Er zahlte und ging.
    »Was meinte er damit?« fragte ich den Wirt, der inzwischen wieder hinter seinem Tresen stand.
    Das Gesicht des Wirtes war ausdruckslos. »Nichts«, sagte er gleichmütig. »Chap quatscht zuviel. Das wird ihn eines Tages in Schwierigkeiten bringen!«
    Zehn Minuten später ließ ich den Bierdunst des Kellerlokals hinter mir. Vor Westons Laden hatte sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet. Offenbar war der Tote inzwischen von einem Kunden entdeckt worden. Aus der Ferne ertönte das Heulen rasch näherkommender Polizeisirenen. Ich marschierte bis zur Remsen Avenue und betrat einen Drugstore. Eine der beiden Telefonzellen im Hintergrund des Ladens war frei. Ich ging hinein und wählte die Nummer meiner Dienststelle. Ich hatte Glück. Phil meldete sich.
    Ich berichtete ihm, was sich ereignet hatte und sagte, wie ich mit Lieutenant Harper verblieben war. »Ich kann mich nicht um den jungen Lindsay und das Mädchen kümmern«, schloß ich. »Das würde nicht zu meiner Rolle passen. Ich habe eine Frage. Du warst heute früh in Westons Wohnung. Ist dir an der Standuhr etwas aufgefallen?«
    »Nur, daß sie sehr groß, sehr klobig und sehr häßlich ist«, sagte Phil. »Stimmte die Zeit, die sie angab?«
    »Ja, ich glaube.«
    »Als ich vorhin in dem Zimmer war, ging die Uhr um rund zwanzig Minuten nach.«
    »Weston wird vergessen haben, sie rechtzeitig aufzuziehen«, meinte Phil.
    »Schon möglich, aber es ist auch ein anderer Grund denkbar. Es fällt mir nur gerade so ein. Jemand kann sie angehalten haben, nicht wahr? Für genau zwanzig Minuten!«
    »Ich sehe nicht recht ein, was das für einen Sinn haben soll.«
    »Wir wissen, daß Weston im Verdacht stand, mit Rauschgift zu handeln. Frühere Razzien in dem Laden und der Wohnung haben nichts zutage gefördert. Vielleicht lag es daran, daß man die Verstecke übersah.«
    »Die Uhr?« fragte Phil rasch.
    »Die Gewichte und das große Messingperpendikel«, nickte ich. »Es ist nur eine Vermutung, aber ich empfehle dir, die Dinger zu untersuchen. Wenn sie hohl sein sollten, fassen sie gut und gern ein paar Kilogramm Ware.«
    »Ich verstehe«, sagte Phil.
    »Als ich heute das erste Mal Westons

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