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0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusammenschlug!« Lindsay nickte bekümmert. »Der Kerl heißt Nash.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo er wohnt?«
    »Nein, aber ich habe ihn schon einige Male in Berties Drugstore gesehen. Das ist ein Laden in der Remsen Avenue, und zwar dort, wo sie sich mit der Flatlands Avenue kreuzt.«
    »Sie können Nash natürlich genau beschreiben?«
    »Ja«, erwiderte Lindsay zögernd und noch immer sehr ängstlich, »aber ich möchte Sie bitten, mich nicht in diese Sache hineinzuziehen! Ich traue es den Burschen glatt zu, daß sie mich beobachten!«
    »Ich verspreche Ihnen, alles zu tun, um Ihnen Arger zu ersparen. Arbeitet Nash für Patrick?«
    »Das ist anzunehmen, obwohl es Nash niemals ausdrücklich gesagt hat. Heute morgen war er übrigens hier. Er verbot mir, Ihnen gegenüber irgendwelche Aussagen zu machen, die Weston betreffen. Dabei weiß ich kaum etwas von dem Alten. Nash war jedenfalls darüber informiert, daß Sie in Westons Laden gewesen .waren.«
    »Sehr interessant«, sagte Phil. »Er kann diesen Tip nur von Weston erhalten haben. Demzufolge bestanden zwischen Weston und Nash sehr enge Bindungen. War Ihnen das bekannt?«
    »Nein, aber es hat mich nicht überrascht«, erwiderte Lindsay.
    Phil zog ein Notizbuch aus der Tasche. Er stellte eine Reihe sehr genauer Fragen, die sich auf Nashs Aussehen bezogen, und notierte jede Einzelheit. »Vielen Dank«, sagte er dann und steckte das Buch weg. »Das wird uns weiterhelfen.«
    »Ich habe Angst, Sir!«
    Phil erhob sich. »Nicht mehr lange!« versicherte er tröstend. »Wir werden dafür sorgen, daß der Terror aus der Brickstone Road verschwindet!«
    Lindsay brachte Phil zur Tür. »Sie dürfen Robert nicht verdächtigen!« bat er mit bebender Stimme. »Robert ist ein guter Junge. Er ist einfach unfähig, ein Gewaltverbrechen zu begehen.«
    Ich erwachte mitten in der Nacht, ohne zu wissen, wie spät es war.
    Ein Geräusch hatte mich geweckt. Das Knarren eines Brettes. Vorsichtig richtete ich mich im Bett auf. Ich atmete mit offenem Mund und lauschte. Alles blieb still. Dann rumpelte ein Lastwagen durch die Straße. Auf der Kommode klirrten leise die dort aufgestellten Zierteller.
    Ich schaute auf das Leuchtzifferblatt meiner Armbanduhr. Zwei Uhr zehn. Wieder knackte ein Brett. Das Geräusch kam aus der Diele. Ich schlug die Bettdecke zurück und schwang die Beine auf den Boden.
    In diesem Moment wurde die Zimmertür geöffnet. Jemand drückte auf den Lichtschalter. Ich schloß geblendet die Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich einen Mann auf der Türschwelle stehen. Er hatte eine Maske vor dem Gesicht, und seine Rechte umspannte eine Pistole. Der Finger lag am Abzug. Ich wollte etwas sagen, aber in diesem Moment ertönte ein lauter, schriller Schrei.
    Ich sprang hoch. Es gab keinen Zweifel, daß Lucille geschrien hatte. Ebenso sicher war, daß sich mehrere Männer in der Wohnung befanden. Ich hörte, wie in einem der Räume etwas zu Boden fiel. Wieder ein Schrei, diesmal dumpfer, fast erstickt. »Du kleines Biest!« keuchte eine männliche Stimme. Dann ein dumpfer Laut und ein noch dumpferer Fall.
    »Überrascht?« fragte eine Stimme.
    »He, was hat das zu bedeuten?« fragte ich und ballte die Fäuste. »Für derlei Scherze habe ich wenig Verständnis. Bei mir ist nichts zu holen!«
    »Das wissen wir«, spottete der Maskierte. Er sprach nur halblaut und war anscheinend bemüht, seine Stimme zu verstellen. »Du rührst dich nicht vom Fleck, Bruder, sonst bummst es, verstanden?«
    Seine Maske bestand aus einem einfachen schwarzen Tuch. Er hatte es bis an die Augenränder hochgezogen und im Nacken verknotet. Den grauen Filzhut hatte er tief in die Stirn gezogen. Die Augen lagen im Schatten der Krempe. Sie waren dunkel und schmal. Der Eindringling trug einen mittelgrauen Anzug, ein ziemlich schäbiges Ding. Vermutlich hatte er ihn eigens für diese Aktion angezogen, um eine spätere Identifikation unmöglich zu machen.
    In den anderen Zimmern wurden Schränke geöffnet und Schubladen herausgerissen. Ich hörte das Splittern von Glas und einzelne Wortfetzen, die keinen rechten Zusammenhang ergaben.
    Ein zweiter Mann tauchte im Türrahmen auf. Er hatte ein grünseidenes Halstuch um das Gesicht geschlungen. Auch er trug einen tief in die Stirn gezogenen Hut und einen schäbig aussehenden Anzug. Er musterte mich aus steingrauen kalten Augen und sagte dann zu seinem Komplicen: »Wir haben alles umgekrempelt. Drüben ist es nicht.«
    »Es muß in der Wohnung sein!« meinte

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