0492 - Das stählerne Gefängnis
Nachricht ein, daß die fast zwei Millionen Pedotransferer, die wir in die Galaxis der Terraner eingeschleust haben, auf verlorenem Posten stehen. Die Terraner haben ein Abwehrgerät entwickelt.
Es muß ihnen gelungen sein, es in Großserie zu bauen, denn es sieht ganz so aus, als wären Milliarden unserer Gegner damit ausgerüstet. Diese Terraner können von unseren Pedotransferern nicht übernommen werden."
Vascalo senkte den Kopf. Er wußte, daß das ein harter Schlag für den Taschkar war.
„Außerdem", fügte Ginkorasch hinzu, „haben die Terraner einige unserer Pedopeilstationen vernichtet. Glücklicherweise scheinen sie nicht die Positionen aller Stationen zu kennen, denn die meisten wurden nicht angegriffen."
Der Taschkar nahm seine ruhelose Wanderung durch sein Arbeitszimmer wieder auf. Vascalo schwieg. Er hätte Vorschläge machen können, doch er wollte den Taschkar nicht in seinen Überlegungen stören.
„Ich glaube", sagte Ginkorasch leise, „daß die Terraner gefährlicher als die Ganjasen sind. Sie sind auch für die Vernichtung unserer Ursprungswelt verantwortlich." Er ballte die Hände zu Fäusten. „Ich bin nach wie vor entschlossen, das Übel an der Wurzel zu packen."
Die Augen des Buckligen leuchteten auf. Er preßte die Lippen zusammen. Er durfte noch nicht reden. So, wie es jetzt aussah, würde der Taschkar allein auf die Idee kommen, die Vascalo ihm präsentieren wollte.
„Verstehen Sie, Vascalo?" rief Ginkorasch. „Wenn wir die Terraner in ihrer Heimat schlagen, werden sie sich aus Gruelfin zurückziehen und sich nicht länger um die Ganjasen kümmern."
„Ja", sagte der Krumme.
„Ich habe keinen Grund, die Invasionspläne meiner Vorgänger aufzugeben." Ginkorasch öffnete das Fenster zum Balkon und trat hinaus. Der Himmel flammte dunkelrot vom Licht der allmählich erlöschenden Arties.
Als der Taschkar sich umwandte, sah er, daß Vascalo ihm auf den Balkon gefolgt war.
„Im Augenblick sind fast zwei Millionen Cappins zur Hilflosigkeit verurteilt", sagte Ginkorasch. „Sie leben an Bord ihrer Pedopeiler in einer fremden Galaxis." Seine Augen verengten sich. „Was halten Sie davon, wenn wir diese Cappins zu Besatzungsmitgliedern der Sammler machen?"
Obwohl Vascalo genau wußte, was der Taschkar vorhatte, mimte er den Verständnislosen. Ginkorasch sollte sich an seinem Plan berauschen, dann bestand nicht die Gefahr, daß er seinen Entschluß noch einmal änderte.
„Die Sammler sind meines Wissens bis auf wenige Ausnahmen mit Dimesextatriebwerken ausgerüstet’, erklärte Ginkorasch. „Sie können also den Flug in die Heimat der Terraner antreten. Eine unvergleichliche Invasionsflotte."
„Nichts wird sie aufhalten können, meinte Vascalo.
„Nein", stimmte der Taschkar zu. „Es ist nur schade, daß ich nicht an Bord eines Sammlers gehen kann. Ich würde die Invasionsflotte gerne befehligen. Aber das wird ein anderer tun müssen."
Vascalos Zunge glitt schnell über die spröden Lippen.
„An wen denken Sie?"
Ginkorasch hob eine Hand und deutete auf den Krüppel.
„An Sie, Vascalo!"
*
Draußen war es dunkel geworden. Die Schwärme der Arties hatten sich verzogen. Die Sonne war untergegangen. Die Nächte auf Arptof waren kühl, aber davon war im Beratungsraum der Residenz nichts zu spüren. Der Taschkar hatte seine engsten Vertrauten um sich versammelt. In erster Linie waren es Offiziere der Marsav und Mitglieder der Leibwache. Von der Regierung, die auf Takera gearbeitet hatte, war niemand anwesend.
Vascalo saß links neben Ginkorasch und beobachtete die sieben Männer, die dem Taschkar aufmerksam zuhörten.
Ginkorasch hatte erstaunlich schnell weitere Entschlüsse gefaßt.
„Die Takerische Flotte ist nach wie vor stark genug, um. die Ganjasen in Schach zu halten", sagte er gerade. „Inzwischen wurden weitere Verbände, die in den Außengebieten von Gruelfin patrouillierten, zusammengezogen. Ich hoffe, daß ich die Anzahl unserer Einheiten, die jetzt gegen die Ganjasische Flotte kämpfen, in kurzer Zeit verdoppeln kann." Er deutete auf eine Leuchttafel an der Wand hinter sich. „Wir können nicht mehr überblicken, wieviel Schiffe wir überhaupt haben. Tausende arbeiten seit Jahrzehnten völlig autark in den Außengebieten.
Viele werden meinem Ruf nicht folgen. Aber die, die kommen werden, sollten ausreichen. Unser oberstes Ziel muß eine Sprengung des Bündnisses zwischen Terranern und Ganjasen sein. Deshalb werden wir mit den Sammlern einen
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