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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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deckt sich im übrigen mit meiner Meinung. Und Sie können sich darauf verlassen, daß ich verteufelt gerne das Verfahren wieder in Gang bringen würde.«
    »Aber?« fragte Phil.
    »Wenn Nicholson keine Anzeige erstattet, verringern sich die Möglichkeiten derart, daß ich kaum Hoffnungen habe«, sagte Intosh.
    »Sie werden sicher einen Weg finden, den Anwalt dazu zu bringen, Anzeige zu erstatten«, hoffte ich.
    Doch Gregor Intosh schüttelte den Kopf. »Nicholson ist einer unserer härtesten Gegner. Er ist ein hervorragender Anwalt. Er hat mehrere Möglichkeiten, auf seinem Standpunkt zu beharren.«
    »Er ist ein Staatsbürger wie jeder andere auch, und er ist verpflichtet, ein ihm bekanntgewordenes Verbrechen anzuzeigen.!« erregte sich Phil.
    »Nein«, erklärte der Staatsanwalt. »Er kann sich hinter seiner Schweigepflicht als Anwalt verschanzen!«
    »Wir müssen also einen vierfachen Mörder und einen Kidnapper frei herumlaufen lassen? Wir müssen abwarten, bis wieder ein Verbrechen geschieht, ehe wir etwas unternehmen können? Und wir müssen acht Meineidige ungeschoren lassen?«
    »Können Sie die acht Meineide nachweisen?« fragte Staatsanwalt Gregor Intosh kühl und sachlich.
    »Nicht ohne die Aussage von Rechtsanwalt Nicholson«, gab ich zu.
    »Wir haben nur einen einzigen Ansatzpunkt«, warf Phil ein. »Das ist diese Geschichte heute nacht, als Touchney anrief. Möglicherweise wurde er wirklich entführt. Dann wäre es ein FBI-Delikt, und wir könnten die entsprechenden Untersuchungen in jeder Richtung ausdehnen.«
    Wir verabschiedeten uns und fuhren zum Distriktgebäude zurück. Diesmal fand ich sogar einen Parkplatz auf unserem Streifen vor dem Haus. Als wir durch die Eingangshalle gingen, steuerte unser Mann aus dem Auskunft-Glaskasten auf uns zu.
    »Da wartet jemand auf Sie, Jerry«, sagte er und wies unauffällig zu der Bank für wartende Besucher. Ein Mann saß dort. Jetzt hob er den Kopf und blickte mich an.
    Vor der Glaswand, hinter welcher der Verkehr durch die 69. Straße flutete, saß Webster Touchney.
    ***
    »Ja, ja, ja…« knurrte der zwei Zentner schwere Frederick Hobleman, genannt Hobb, und blickte böse zum schrillenden Telefon. Er tauchte ungerührt ein neues Glas in die nicht mehr ganz einwandfreie Brühe, die er als Spülwasser benutzte.
    Das Fernmeldegerät läutete beharrlich weiter.
    Hobleman ließ das Glas gurgelnd in der weißlich-grauen Flüssigkeit verschwinden. Er wischte sich seufzend seine riesigen Pranken an der Schürze ab und bewegte seine Riesengestalt auf das Telefon zu.
    »Hä?« brummte er in den Hörer. Er lauschte noch einmal und knurrte dann: »Moment!«
    An einem Fernregler drehte er die Musikbox etwas leiser und nahm dann erneut den Hörer ans Ohr. »Hä?« fragte er wieder. Erneut hörte er zu, was die Gegenseite sagte, und erwiderte dann: »Abwarten, kommt gleich!«
    Er legte den Hörer vorsichtig auf das Telefonbuch und ging zurück an sein Gläserspülbecken. Bevor er seine Arbeit wieder aufnahm, pfiff er gellend auf zwei Fingern.
    Schlagartig verstummten alle Gespräche in dem schlauchartigen verräucherten Raum, den Hobleman großspurig Gaststätte nannte. Die Gäste hoben gespannt die Köpfe und blickten zu Hobb. Der genoß es sichtlich, daß sein Pfiff eine so beachtliche Wirkung hatte. Ein paar Sekunden lang spannte er seine Gäste auf die Folter. »Telefon für Fünfundfünfzig!« dröhnte dann seine Stimme durch den Raum.
    Am hinteren Tisch erhob sich der Gangsterchef Price Yogger, fünf Fuß und fünf Zoll groß, deshalb kurz »Fünfundfünfzig« genannt.
    Yogger schob sich an die Theke heran und faßte Hobb brutal am fetten Doppelkinn. »Wenn du noch einmal ,Fiftyfive‘ zu mir sagst, gebe ich meinen Leuten den Befehl, dich ab sofort nur noch Dickwanst zu nennen. Verstanden, Fatso?«
    »Ist ja schon gut«, würgte der Dicke heraus. Vorsichtig streichelte er sein mißhandeltes Doppelkinn.
    »Wer will was von mir?« krächzte Yogger mit seiner heiseren Stimme und schnappte sich den Telefonhörer. Er lauschte eine ganze Weile, was sein Gesprächspartner ihm zu sagen hatte, und ging dann langsam zu seinem Tisch zurück.
    »Aus«, sagte er ganz leise, »dieser widerliche Wurm ist uns entkommen, dieses Ungeziefer!«
    »Wer?« fragte sein Vormann Les Chester mit weitaufgerissenen Augen.
    »Touchney!« murmelte Yogger.
    ***
    Langsam erhob sich Webster Touchney und kam auf uns zu.
    »Achtung!« zischte Phil leise. Ich sah, wie er den rechten Arm leicht

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