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0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und hatte den Eindruck, daß die Polizisten in Kompaniestärke angerückt waren.
    Die Gäste dachten wohl, sie wären auf einem Jahrmarkt. Das große Geschrei begann, jeder wollte etwas erklären, alle sprachen durcheinander, und man einigte sich schließlich, daß wir es waren, die verhaftet werden mußten.
    Suko und ich protestierten vergeblich. Die Polizisten hörten mehr auf ihre Landsleute. Man drängte uns gegen die Theke, und es dauerte nicht lange, da waren wir unsere Schießeisen los. Handschellen banden die Gelenke zusammen, ein finster aussehender Bursche baute sich vor uns als Bewacher auf.
    Ich sprach ihn an, redete von Commissario Savini, an den er sich wenden sollte, doch er schüttelte den Kopf. Die meisten Beamten durchsuchten den Markt. Sie würden keine Wölfe mehr finden, davon war ich überzeugt. Aber ich sagte es ihnen nicht.
    Daß man uns abführen würde, war mir klar. Ich hoffte nur, daß Savini vorher eintreffen würde.
    Der Wirt trank seinen eigenen Grappa. Einige Male prostete er uns lächelnd zu.
    Zwei Carabinieri kehrten zurück. Sie erklärten, daß sie nichts gesehen hatten. Keine Wölfe, nicht einmal Katzen.
    Das Hupen schallte durch die offene Tür. Ein Wagen war auf dem Campo eingetroffen. Es sprach sich blitzschnell herum, wer der Fahrer war. Ich hörte einige Male den Namen Savini. Bei den Uniformierten mußte der Commissario gefürchtet sein, denn einige von ihnen hielten den Mund. Andere nahmen Haltung an.
    Savini stürmte in das Lokal. Er riß die Sonnenbrille ab, schaute sich um und sah uns an der Theke stehen. Er wandte sich sofort an unseren Bewacher. Ziemlich heftig schnauzte er ihn an. Wir wurden von den Handschellen befreit.
    Ich rieb meine Gelenke. »Das wurde auch Zeit, Kollege.«
    »Warum hat man Sie…?«
    »Vielleicht hielt man uns für Wölfe«, erwiderte ich grinsend.
    »Unsinn.«
    »Aber sie haben etwas damit zu tun, Commissario«, sagte einer der Beamten. »Wir sind sicher…«
    »Nein!« schrie Savini. »Die beiden Männer gehören zu mir. Ich werde Sie mitnehmen.« Er wandte sich an uns. »Oder haben Sie hier noch etwas zu erledigen?«
    »Nichts mehr.«
    »Dann kommen Sie.«
    Draußen machte sich Suko mit dem italienischen Kollegen bekannt. »Ja, ich habe schon von Ihnen gehört, Ispettore. Freut mich. Aber was haben Sie jetzt vor? Die Wölfe sind verschwunden oder erschossen worden. Sie haben das Nachsehen.«
    Ich dachte an das T-Shirt. »Wir möchten ins Hassler.«
    »Bene, ich fahre Sie hin.«
    Savinis Lancia war umringt von Neugierigen. Sie preßten sich fast ihre Nasen platt, als wir anfahren wollten. Der Commissario hupte sich den Weg frei. Nur zögernd traten die Zuschauer zur Seite. Die Autoreifen wühlten sich durch auf dem Boden liegendes Obst und Gemüse. Einige Verkäufer waren schon dabei, ihre Stände wieder aufzubauen. Sie würden den Rest der Zeit noch nutzen.
    »Was ist denn nun genau passiert?« wollte Savini wissen.
    Suko und ich wechselten uns bei den Erklärungen ab. Savini hörte zu und schüttelte mehr als einmal den Kopf. »Das ist einfach so unglaublich, daß ich es kaum fassen kann. Aber ich habe keinen Grund, Ihnen nicht zu glauben.«
    »Es gibt auch genügend Zeugen.«
    Im Hassler fielen wir in unserem Aufzug auf. Besonders ich, denn meine Kleidung erinnerte an die Klamotten eines Penners.
    Man machte keinen Aufstand, im Hassler lief alles sehr vornehm und gediegen ab. Man kreiste uns fast lautlos ein. Das Lächeln blieb auf den Gesichtern der Angestellten, war aber um eine Spur zu kalt, um freundlich zu sein.
    Savini übernahm das Wort. »Sie können sich vorstellen, daß wir kein Zimmer wollen«, sagte er und zeigte gleichzeitig seinen Ausweis, was bei den Verantwortlichen Erschrecken hervorrief.
    Man holte den Chefportier, der die Frage nach einem Skandal auf der Zunge hatte.
    »Kein Skandal. Wir sind hier, um das Ehepaar Conolly zu sprechen.«
    »Ich werde sehen, Signor, ob sich die Herrschaften im Hotel befinden.«
    »Die sind bestimmt da«, sagte ich, schob mich vor und ging auf die Rezeption zu, wo ich mir einen Hörer schnappte. Ich war das Getue einfach leid. »Welche Nummer muß ich wählen?«
    Man sagte es mir.
    Bill meldete sich. Seine Stimme klang brüchig, als wäre er unwahrscheinlich müde und deprimiert. Das stimmte sicherlich.
    »Ich bin’s, Bill, und möchte…«
    »John, verdammt! Wo steckst du? Wir haben auf dich gewartet. Wir müssen mit dir reden.«
    »Suko und ich sind hier im Hotel.«
    »Sollen

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