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0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bullen?«
    »Mir egal.«
    Ich ließ ihn stehen und folgte Suko, der das Lokal bereits verlassen hatte. Er war nicht weit vorgelaufen, nur wenige Schritte.
    Auf dem Campo hatte sich einiges verändert.
    Auch ich staunte. Der Platz vor der Kneipe war leer. Die Händler hatten ihre Stände verlassen und sich zurückgezogen. Aus sicherer Entfernung beobachteten sie die leeren Stände, wo Gemüsekörbe und auch Obstkisten umgefallen waren, als hätte ein Tornado zwischen ihnen gewirbelt. Dabei waren es nur die Wölfe gewesen.
    Zwei oder mehr?
    »Siehst du noch welche?« fragte mich Suko.
    »Nein.«
    »Sie sind aber noch da«, flüsterte der Chinese, »so etwas spüre ich. Trennen wir uns?«
    »Okay, wir locken sie.«
    Suko ging nach links, ich schlug einen Bogen nach rechts und betrat den Markt. Aus einiger Entfernung winkten mir zwei Männer zu. Ihre Bewegungen forderten mich auf, nicht weiterzugehen. Ich ignorierte die Warnungen. Rechts von mir befand sich ein großer Gemüsestand. Die beiden Wölfe waren über die Körbe, Kisten und Schalen hinweggesprungen. In auf dem Boden liegenden und zerquetschten Tomaten hatten ihre Pfoten Abdrücke hinterlassen. Die Hälfte des Standes war umgekippt. Das Brett, auf dem die Waren dekoriert waren, stand hochkant.
    Und es bewegte sich.
    Der Wind war nicht so stark, als daß er diese Schwankungen hätte verursachen können. Ich warf noch einen schnellen Blick über die Schulter, um zu schauen, wo sich Suko befand.
    Er verschwand in einer schmalen, leeren Gasse, aber vor mir und über der Kante erschien die Schnauze.
    Ich riß den Arm mit der Waffe sofort hoch, ließ ihn jedoch im nächsten Augenblick wieder sinken.
    Der Wolf hatte etwas bei sich. Es klemmte zwischen seinen Zähnen. Ein blauer Stoffetzen mit gelben Streifen, zusammengeknüllt, halb zerrissen.
    Wollte er mir etwas bringen? Mit den Pfoten kratzte er an der Außenseite des Bretts, dann öffnete sich seine Schnauze, und der Stoffetzen löste sich.
    Er rutschte an der mir zugewandten Seite des Bretts nach unten und blieb vor meinen Füßen liegen, als der Wolf schon wieder verschwand. Ich verfolgte ihn nicht, bückte mich und spürte etwas eiskalt den Rücken hinabrieseln, als ich mit einer Hand den Stoffrest umklammerte und ihn hochhob.
    Es war ein Kleidungsstück. Ein sommerlich leichtes T-Shirt. Nicht sehr groß, für einen Erwachsenen wie mich viel zu klein. Aber richtig für ein Kind, zum Beispiel…
    Ich kannte die Kleidung meines Patenkindes nicht, aber ich konnte mir vorstellen, daß ihm dieses T-Shirt gehörte.
    Daß der Wolf inzwischen die Flucht ergriff, nahm ich nicht wahr.
    Ich starrte ins Leere und spürte das kalte, würgende Gefühl der Angst…
    ***
    Ab jetzt hatte es keinen Sinn mehr, wenn ich mich tarnte. Wer immer auf der anderen Seite stand und die Wölfe führte, wußte genau, daß ich mich in Rom befand.
    Ich war wieder zurück in das Lokal gegangen und hatte mit Commissario Savini telefoniert. Der Kollege versprach, so rasch wie möglich zu erscheinen.
    Suko stand wieder neben mir. Er hatte den dritten Wolf nicht aufhalten können. Von den Kunden und Verkäufern hatte niemand das Tier verfolgt.
    Einige von ihnen waren ebenfalls in das Lokal gekommen. Sie standen wie wir an der Theke, hielten zu uns jedoch einen respektablen Abstand. Wir waren ihnen nicht geheuer.
    Ich hatte das T-Shirt mitgenommen, es Suko gezeigt, der den gleichen Verdacht hegte wie ich.
    »Das kann nur von Johnny stammen.«
    »Wir werden seine Eltern fragen.«
    Der Wirt schob uns zwei Gläser mit Grappa zu. Er lächelte dabei verlegen, sah mein Nicken und bediente die anderen Gäste. Er gab auf Kosten des Hauses einen aus.
    Jemand schrie »Salute!« Die anderen stimmten ein. Auf den Schreck kippten sie ihre Grappe weg. Ich nippte nur.
    »Wenn wir mit Bill und Sheila sprechen, John, müssen wir sehr behutsam vorgehen. Sie stehen voll unter Streß. Es macht sie einfach verrückt, nicht zu wissen, was mit ihrem Sohn passiert ist.«
    »Ich rechne damit, daß er noch lebt.«
    »Wegen des T-Shirts?«
    »Ja, sonst hätte man es uns nicht gebracht. Das ist eine Botschaft gewesen.«
    »Weshalb hat man die nicht seinen Eltern überbracht?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht wollte man uns zeigen, daß auch wir erkannt worden sind.«
    »Weiß ich nicht, John.« Suko schaute auf die Uhr. »Hoffentlich kommt Savini bald.«
    »Er hat es mir versprochen.«
    Zunächst einmal erschienen die Carabinieri. Ich sah plötzlich nur noch Uniformen

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