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0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie hier?«
    Er stellte sich neben mich und musterte Suko. »Sie kennen sich?« fragte er.
    Ich bejahte.
    »Sie sind aber auch fremd hier!« bemerkte Gibli. Unaufgefordert stellte der Wirt ihm einen Grappa hin. »Komisch«, meinte er und zeichnete mit der Zeigefingerspitze Ringe auf den Tresen. »Ein bißchen viel Fremde auf einmal. Und dann finden sie sich noch.«
    »Das kann passieren«, sagte ich.
    »Klar, wenn nur nicht die Wölfe wären.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Gibli hob sein Glas an und leerte es zur Hälfte, während ich Kaffee schlürfte. »Ist doch ganz einfach, Signor. Ich werde das Gefühl nicht los, daß Sie etwas mit dem Auftauchen dieser Bestien zu tun haben.«
    Ich lachte ihn an. »Sagen Sie nur noch, daß ich es gewesen bin, der die Tiere hergelockt hat.«
    »Möglich ist alles.«
    »Stimmt, aber diesmal irren Sie sich. Ich habe nichts damit zu tun. Ich lebe bei der Witwe Marcella und damit basta.«
    »Sie weiß auch viel. Mehr, als sie oft zugeben will«, meinte er und trank das Glas leer. »Ich werde sie jedenfalls im Auge behalten. Das nur als Warnung.«
    »Bitte, Signor, es macht uns nichts aus.«
    Er zahlte nicht, drehte sich um und ging zur Tür. Durch das offene Rechteck hörten wir den Schrei zahlreicher Stimmen.
    Gibli blieb stehen.
    Suko und ich fuhren herum, sahen, wie der Polizist zusammenzuckte und sich zur Seite werfen wollte, denn durch die offenen Türen huschten zwei lange Schatten.
    Wölfe!
    Sie waren verflucht schnell. Gibli schaffte nicht mehr, auszuweichen. Die grauen Körper wuchteten gegen ihn, schleuderten ihn zurück und auf einen Tisch zu, über den er rücklings fiel, wobei er mit dem rechten Fuß noch einen Stuhl umriß.
    Sie bissen zu, als ich bereits schoß.
    Von der Theke her und mit dem Rücken am Handlauf lehnend.
    Ich erwischte einen Wolf, konnte aber nicht erkennen, ob er bereits zugebissen hatte oder nicht.
    Die zweite Bestie rutschte noch über den Boden, riß zwei Stühle um und sprang in Richtung Theke.
    Sukos hämmernder Rundschlag erwischte ihn voll. Ich sah den grauen Körper zur Seite fliegen, dann war ich bei Gibli und dem Tier, das ich erwischt hatte.
    Es war nicht tot, und seine Zähne hatten Giblis Uniform an der Brust, dicht unter dem Hals, zerfetzen können. Aus der Wunde pumpte das Blut. Gibli lag auf dem Rücken, er stöhnte, würde es aber sicherlich überleben.
    Meine Kugel steckte in der rechten Flanke des Wolfs. Er hatte Mühe, sich zu bewegen. Springen konnte er nicht mehr. Er versuchte es zwar, knickte aber mit dem rechten Lauf weg.
    Ich vernahm hinter mir ein Klatschen und sah Suko, der mit seiner Dämonenpeitsche zugeschlagen hatte. Hätten wir es mit einem Werwolf zu tun gehabt, wäre er sicherlich vergangen, so aber tat ihm die Peitsche nichts. Die Schläge schmerzten zwar, sie brachten ihn jedoch nicht um.
    Der angeschossene Wolf griff mich wieder an. Sein Knurren hörte sich schlimm an. Er wollte mir die Zähne in die rechte Wade schlagen, ich drehte mich zur Seite und feuerte.
    Diesmal traf ich ihn tödlich. Der schwere graue Körper kippte zur Seite.
    Und auch Suko erledigte seinen vierbeinigen Gegner mit einer Kugel. Die beiden richteten keinen Schaden mehr an. Gibli lag zwischen ihnen. Trotz seiner Verletzung hatte er sich erhoben und hingesetzt. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, der Wirt telefonierte. Er hatte den Überblick behalten. Die beiden anderen Gäste hatten sich gegen die Wand gedrückt. Sie starrten Suko und mich fassungslos an.
    Ich wischte mir über die Stirn. Mein Herz hämmerte, den ersten Schock hatte ich überwunden.
    Waren es nur zwei Wölfe?
    Draußen auf dem Campo wollte das Geschrei nicht aufhören. Ich rechnete damit, daß sich noch andere Bestien gezeigt hatten.
    Ich winkte Suko zu. »Wir müssen raus!«
    Der Wirt protestierte lautstark und mit hochrotem Gesicht. »Ihr könnt doch jetzt nicht verschwinden, verdammt! Ihr seid Zeugen!«
    Er griff unter die Theke, holte ein langes Messer hervor und rannte um seinen Arbeitsplatz herum.
    Der Mann war von Sinnen, nicht mehr zurechnungsfähig. Er wollte uns doch tatsächlich niederstechen.
    Suko stellte ihm ein Bein. Der Wirt fiel nach vorn, genau in meinen Schlag, der ihn auf die Bretter schickte. Ich entwand ihm das Messer und trat die Klinge ab. Sie war ziemlich dünn. Stöhnend lag der Knabe auf dem Boden und rieb seinen Hals.
    »Rufen Sie einen Arzt für Gibli an!« zischte ich ihm zu, stemmte ihn hoch und warf ihn gegen die Theke.
    »Si, auch die

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