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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack Kostenlos Bücher Online Lesen
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und nach New York zurückfuhren, meinte Phil: »Wenn unsere Theorie stimmt, hätte das Unglück doch schon auf dem Wege von der Werkstatt zu Elridges Haus passieren müssen!«
    »So war es sicherlich geplant, aber die angesägte Achse hielt den ersten Trip noch aus. Spazelli sah sich also gezwungen, Elridge zu einer schärferen Fahrweise zu zwingen. Der Teufel mag wissen, was er dem Kapitän zu diesem Zweck vorgelogen hat.«
    Wir fuhren trotz der späten Stunde in die Dienststelle zurück.
    Von Vizeadmiral Richbecker lag eine Nachricht vor. Er teilte uns mit, daß von den Beisitzern, die an der Gerichtsverhandlung gegen Spazelli teilgenommen hatten, nur noch zwei lebten… Elridge und Dave Rutherford. Rutherford wohnte in Manhattan. Die Adresse lag bei. Richbecker hatte eine Notiz angefügt, aus der hervorging, daß er Rutherford telefonisch gewarnt hat-Die verstorbenen Beisitzer waren bis auf eine Ausnahme schon seit mehreren Jahren tot. Einer von ihnen hatte einen Schlaganfall erlitten. Ein zweiter war mit dem Flugzeug verunglückt. Der dritte hatte aus ungeklärten Gründen vor etwa einem Jahr Selbstmord verübt, angeblich aus Gram und Verzweiflung über die Tatsache, daß seine junge Frau ihn verlassen hatte.
    »Das alles kann natürlich so gewesen sein«, sagte ich, »aber im Lichte der letzten Ereignisse dürfen wir nicht ausschließen, daß es sich um sorgsam getarnte Morde handelt.«
    Phil nickte. »Trotzdem können wir vorerst darauf verzichten, die einzelnen Fälle nochmals zu untersuchen. Es geht darum, Spazelli zu finden und die noch lebenden ehemaligen Beisitzer vor dem Schlimmsten zu bewahren. Alles andere ist zweitrangig.«
    »Es ist schon ziemlich spät«, sagte ich. »Soll ich dich nach Hause fahren?«
    Phil grinste. »Ich bin noch nicht müde.«
    »Das dachte ich mir. Was hältst du wieder mal von einer kleinen Arbeitsteilung?«
    »Ich bin dafür, sofern du nicht wieder Pause hast, während ich arbeite, mein lieber Jerry. Wir kommen sonst nicht schnell genug voran. Zuerst sollten wir aber Sheriff Bloomfield anrufen. Er muß Elridges Krankenzimmer beobachten lassen.«
    »Richtig, Phil. Ich fahre dann zu Rutherford. Er ist praktisch das einzige noch lebende Mitglied des Kriegsgerichts, das seinerzeit Spazelli zum Tode verurteilt hat. Du kannst zur gleichen Zeit diese Rita Raleigh aufsuchen, Mewitts singende Freundin. Vielleicht kann sie uns einen Anhaltspunkt geben. Und sollte dann noch Zeit bleiben, wäre ich dir dankbar, wenn du einmal beim NEW TRUMPETER vorsprechen würdest. Vielleicht gelingt es dir, einen der Nachtredakteure weichzukneten. Wir müssen wissen, wer die Nachricht von der blauen Stecknadel in das Blatt gebracht hat!«
    ***
    Dave Rutherford verließ den Maritime Club gegen Mitternacht. Er war in beschwingter Laune. Der Alkohol und die Unterhaltung mit gleichgesinnten Freunden hatten die Sorge verscheucht, die der Anruf des Vizeadmirals in ihm geweckt hatte.
    Richbecker meinte es sicherlich gut, aber er sah Gespenster! Niemand würde es sich nach so vielen Jahren einfallen lassen, den Tod eines Verwandten zu rächen.
    Spazelli war damals rechtskräftig verurteilt worden. Daran gab es nichts zu rütteln. Die strengen Gesetze des Krieges hatten dem Gericht keine andere Wahl gelassen. Spazelli hatte in besonders gemeiner Form das Leben seiner Kameraden aufs Spiel gesetzt.
    Rutherford pumpte Luft in seine Lungen. Er hob den Kopf und sah über sich den weitgespannten Bogen des Sternenhimmels. Ja, es war eine Lust, zu leben… auch wenn man schon Fünfundsechzig war und gelegentlich ein bißchen Ärger mit der Galle hatte.
    Auf dem Parkplatz vor dem Clubgebäude standen etwa zwei Dutzend Wagen. Roy, der alte Parkplatzwächter, watschelte dienstbeflissen heran. Er hielt Rutherford die Wagentür auf. »Alles in Ordnung hier draußen, Roy?« fragte Rutherford und fischte einen halben Dollar aus der Tasche.
    »Aye, aye, Sir!«
    »Keine verdächtigen Gestalten?«
    »Keine verdächtigen Gestalten, Sir!« meinte Roy salutierend. Er schien das Frage- und Antwortspiel als einen prächtigen Spaß zu betrachten. Rutherford lächelte und drückte dem Alten die Münze in die Hand. »Gute Nacht, Roy!« Der Alte schloß hinter Rutherford den Wagenschlag.
    Rutherford drückte auf den Starterknopf. Die Maschine sprang sofort an. Er hob grüßend die Hand und fuhr los. Warum hatte er dem Alten nur diese blödsinnigen Fragen gestellt? Waren sie ein Beweis dafür, daß er im Unterbewußtsein eine leise Furcht

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