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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack Kostenlos Bücher Online Lesen
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Krankenschwester verstärkt, deren hübsches Gesicht durchaus auf eine Illustrierte gepaßt hätte.
    »Ich habe wirklich keine Zeit mehr, hier länger herumzuliegen«, hörte ich meinen Freund Phil schimpfen. »Bitte denken Sie daran, daß wir im Dienst sind!«
    Die Krankenschwester hob abwehrend die Hände. »Der Herr Doktor hat gesagt, daß Sie mit Ihren Brandverletzungen noch mindestens zwei Tage bei uns…«
    »Wir haben uns in solchen Fällen noch nie sehr darum gekümmert, was der liebe Onkel Doktor sagte«, schaltete ich mich in das Gespräch ein. Phil und die Krankenschwester wandten den Kopf.
    »Hallo, altes Haus«, grinste mich mein Freund an. »Bist du endlich wieder auf den Teppich zurückgekehrt? Warst ja ganz schön lange abwesend. Wir sind schon seit einem Tag in diesem netten Bau, und die Schwester läßt uns einfach nicht mehr weg. Dafür schleppt sie alle paar Stunden einen neuen Blumenstrauß ins Zimmer. Etliche Leute scheinen etwas von unserem gestrigen Ausflug in die Brandbude mitbekommen zu haben!«
    Jetzt fiel mir alles wieder siedendheiß ein. »Wie geht es denn dem kleinen Mädchen?« fragte ich zuerst.
    »Prima«, strahlte Phil. »Die Kleine hat mir heute schon einen Besuch abgestattet. Sie und ihre Mutti wollten sich bedanken. Ich habe ihnen gesagt…«
    Mit einer Handbewegung brachte ich Phil zum Schweigen. Ihm war es auch nicht recht, über diese Sache zu sprechen. Wenn man irgendwo helfen kann, tut man das ja gern.' Nur, wenn sich hinterher die Leute bedanken, ist es uns meistens peinlich.
    Dann fiel mir der Fall wieder ein, an dem wir gerade arbeiteten. Einen Tag hatten wir verloren. Einen Tag hatte der Killer Zeit gehabt, sich seinem nächsten Opfer zu nähern. Jetzt kam es auf jede Minute an. Wir mußten etwas unternehmen.
    Ich wandte mich an die Schwester. »Wissen Sie«, sagte ich gelassen, »im Grunde genommen stört es mich ja nicht sehr, wenn Sie im Zimmer bleiben. Auf jeden Fall werden wir uns aber jetzt anziehen.«
    Meine Hand fuhr zur Bettdecke, ich machte Anstalten, das weiße Laken zur Seite zu schlagen.
    Die Schwester bekam einen roten Kopf. »Sie!« sagte sie empört. Und dann noch einmal: »Sie!« Dabei rannte sie zur Tür und deutete auf den Schrank. »Ihre Kollegen haben Ihre neuen Sachen dort aufgehängt!«
    Die Tür knallte, das hübsche Kind war verschwunden.
    Phil grinste von einem Ohr zum anderen. »Mal ’ne ganz neue Rolle für dich — Jerry der Mädchenschreck.«
    Ich stand auf und tapste zum Schrank. Meine Form war zwar nicht die glänzendste, aber immerhin konnte ich mich schon wieder auf den Beinen halten.
    Wie Phil mir berichtete, waren am Morgen Mr. High und Steve Dillaggio bei uns gewesen. Steve hatte alles nur Erdenkliche angeschleppt. Selbst mein Rasierapparat war da.
    Knapp fünf Minuten brauchten wir, dann waren wir fix und fertig angezogen und hatten auch die notwendigste Toilette gemacht. Als ich dabei einen Blick in den Spiegel warf, sah ich eine hübsche Reihe von Pflästerchen, mit denen der Arzt mein Gesicht behandelt hatte. Sehr vertrauenerweckend sah ich wirklich nicht aus.
    Wir unterschrieben an der Krankenhauspforte, daß wir auf eigene Gefahr gingen, und eilten dann zum nächsten Telefon.
    Hier riefen wir erst einmal Vizeadmiral Richbecker an und teilten ihm unsere Annahme mit, daß die anderen Mitglieder des Militärgerichts ebenfalls in Lebensgefahr schwebten. Der Vizeadmiral versprach, die betreffenden Leute sofort zu warnen. Dann statteten wir dem Revier einen Besuch ab, das den Fall Shavers bearbeitete, und erfuhren, daß weder Listeritt noch Tucker nach Hause gekommen waren.
    Die Leute von der Spurensicherung hatten im Laden kein Blut außer jenem entdeckt, das von dem verletzten Listeritt stammte. Man hatte mehrere Fingerabdrücke gefunden und war augenblicklich dabei, sie zu klassifizieren.
    »Was halten Sie von Shavers?« fragte ich den mit der Spurensicherung beauftragten Detektiv.
    »Nicht viel. Sogar verdammt wenig, um genau zu sein. Shavers ist ein Gauner, und zwar einer von der ganz gerissenen Sorte«, erwiderte er.
    »Wir haben sein Alibi überprüft. Er war tatsächlich drüben in Jersey, aber was heißt das schon? Er kann sich abgesetzt haben, um nicht in diese Geschichte hineingerissen zu werden. Das Ganze sieht so aus, als hätte er sich mit den Banditen abgesprochen. Aber wie sollen wir ihm das beweisen?«
    Die Tür zum Nebenzimmer öffnete sich. Ein Beamter steckte den Kopf herein. »Ein Anruf für Sie, Mr. Cotton.«

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