Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0493 - Janes Umkehr

0493 - Janes Umkehr

Titel: 0493 - Janes Umkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ausgezogen. In voller Kleidung lag Suko im Wasser und fror.
    Sein Kopf schien angeschwollen zu sein. Hinter der Stirn hämmerte es, und er wollte dafür sorgen, daß er zunächst einmal die verdammten Fesseln löste.
    Suko versuchte es durch Zerren und Reißen. Frei kam der Inspektor nicht, er erreichte durch seine wilden Bemühungen genau das Gegenteil.
    Weshalb hatte ihn der Anwalt in die Wanne gesteckt? Da gab es nur eine Antwort.
    Er wollte Suko töten!
    Wahrscheinlich war er nicht bewaffnet und hatte deshalb zu dieser oft schon praktizierten und eigentlich uralten Mordmethode gegriffen. Stern brauchte nur ein angeschlossenes und eingeschaltetes Elektrogerät in das Wasser zu werfen, und alles war vorbei.
    Suko fühlte sich so verdammt wehrlos und sah sich noch einmal seine Fesseln an. Nein, die saßen zu fest. Sie umschlangen beide Handgelenke wie dünne Seile und sperrten die Blutzufuhr.
    Zerreißen konnte Suko die Fesseln nicht. Und den Kran aus der Wand zu zerren, das würde er auch nicht schaffen, wenigstens nicht so, daß sein Gegner es nicht hörte.
    Und der kam.
    Suko vernahm die Schritte, drehte sich etwas in der Wanne, so weit es die Fesseln zuließen, und richtete seinen Blick auf die Tür, wo Jerry Stern plötzlich auf der Schwelle stand und die Hände in die Hüften stützte. Ein breites Grinsen spielte um seine Lippen.
    Es zeigte genau den Triumph, den er innerlich spürte. Von seiner Smartheit war so gut wie nichts übriggeblieben.
    »Wie fühlst du dich?« fragte er und betrat das Bad. Mit dem Fuß angelte er sich einen Hocker.
    »Naß!« erwiderte Suko.
    »Kann ich mir vorstellen.« Stern setzte sich, holte eine Zigarette mit weißem Mundstück hervor und zündete das Stäbchen an. Den ersten Rauch blies er gegen die Wanne, wo er sich über dem Wasserspiegel verteilte.
    »Ich werde dich töten!« erklärte er nach dem zweiten Zug.
    »Das habe ich mir fast gedacht. Darf ich auch nach dem Grund fragen?«
    »Ja, du stehst uns im Wege! Du, diese Perkins und dieser verdammte Sinclair.«
    »Die beiden willst du auch noch umbringen?«
    »Nicht nur ich.«
    Suko dachte an Glenda und schluckte schwer. Verdammt, Glenda war der große Schwachpunkt.
    Schließlich hatte dieser Mann es geschafft, selbst ihn zu überwältigen, da würde ihm Glenda kaum Schwierigkeiten machen.
    »Weshalb sollen wir sterben?«
    »Wir wollen es so. Ihr steht uns im Weg.«
    »Wer seid ihr?«
    »Abandur…« Stern sprach den Namen leise aus und ließ ihn zunächst wirken.
    »Den kenne ich nicht.«
    »Du enttäuschst mich, Chinese. Abandur sollte man eigentlich kennen. Er ist ein Mächtiger gewesen, ein Hexenmeister, der nun den Weg zurückgefunden hat.«
    »Aus dem Grab?«
    »Ja, seine Dienerinnen holten ihn hervor. Die Hexen, verstehst du? Sie nahmen das Skelett, steckten es in ihr vom Teufel abgesegnetes Gebräu und sorgten dafür, daß Abandur zu dem wurde, was er einmal gewesen ist.«
    »Zu einem Menschen?«
    Stern lachte. »So soll er aussehen, habe ich mir sagen lassen.«
    »Er hat also die Hexen beherrscht«, erklärte Suko. »Das habe ich ja alles verstanden. Nur bin ich mir über Ihre Rolle noch nicht im klaren, Stern.«
    »Ich habe ihm viel zu verdanken.«
    »Was?«
    »Alles. Meinen großen Erfolg in der Branche, meinen Reichtum, mein Ansehen. Als ich damals anfing, war ich ein Nichts, ein kleiner Kläff er, aber ich war ehrgeizig und verzweifelt. Ich erfuhr von einer Sekte, die Abandur als ihren Meister anerkannte. Mit ihr nahm ich Kontakt auf. Es waren Hexen, alte Vetteln, die schon lange Jahre lebten und sich versteckt hielten. Sie haben schon zu Abandur gestanden, als dieser noch vom Teufel beschützt und als großer Hexenmeister anerkannt wurde. Abandur aber lief in eine Falle. Man hat ihn damals gefesselt und bei lebendigem Leibe begraben, doch die Hexen schworen, daß er zurückkommen würde, und diesen Schwur haben sie nach sehr langer Zeit gehalten.« Stern beugte sich vor. »Meine Freundinnen, Inspektor, waren einmal sehr schön. Die Zeit und Abandur hat sie alt gemacht, aber sie hat sie nicht sterben lassen, verstehen Sie? Die Hexen haben durch ihn so etwas wie das ewige Leben erhalten. Ist doch was oder?«
    Er lachte und schleuderte die Zigarettenkippe in das Wasser der Wanne, wo der Stummel zischend verlöschte und auf der Oberfläche liegenblieb.
    »Was hat das mit uns zu tun?« fragte Suko.
    »Direkt nichts, aber ihr seid unsere Feinde, denn Abandur hat eine aus eurer Mitte zu sich geholt.«
    »Jane

Weitere Kostenlose Bücher