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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verdeck.
    Es war das Modell, das ich in Rot fahre und das mich bislang davon abgehalten hat, Geld auf die hohe Kante zu legen.
    Ich parkte natürlich meinen Wagen genau neben dem weißen Jaguar, strich dem anderen über die Motorhaube. Sie war noch warm.
    Der Hammond-Klub war ein dunkelbraunes Holzhaus mit weißen Fensterläden und einem knallig roten Dach. Eine riesige Lampe überstrahlte den Eingang. Die Lampe war so hell, dass sie ein Stück des Parkplatzes, des Gartens und der Palmwipfel erleuchtete. Insgesamt schien der Klub ein ziemlich vornehmer Laden zu sein. Webster und seine Auftraggeber hielten offensichtlich auf Formen.
    Ich ging auf das Haus zu und rotierte die Drehtür. Danach teilte ich den Vorhang, der das Innere der Bar vor neugierigen Blicken abschloss, und stand in dem Etablissement.
    Wände, Decken und Fußboden waren meerblau. Die Theke schien fast ausschließlich aus Messing zu bestehen, und der Barkeeper hatte ein Gesicht wie ein polierter Hering. Er hatte helle farblose Fischaugen, ein Fischmaul, einen Spitzkopf und - als ich nähertrat und mein Blick auf seinen Kragen fiel, sah ich es - sogar Schuppen.
    Es gab nur ein gutes Dutzend Tische. An jedem saß ein Pärchen. Auf fast jedem Tisch stand ein Sektkühler in glitzerndem Silber mit den dazugehörigen Flaschen. Ein distinguierter Kellner mit weißem Frack stand an der Theke, äugte wachsam in die Runde und blies von Zeit zu Zeit seine wächsernen Backen wie ein Posaunenengel auf.
    Ich trat an die Bar, schwang mich auf einen Hocker und blickte dem Keeper forschend ins Gesicht. Seine Fischaugen schienen sich zu erweitern, aber offensichtlich kannte er mich nicht.
    »Mein Name ist Webster«, näselte ich vorsichtshalber. »Ich bin in diesem Laden verabredet.«
    Der Keeper nickte und schob mir wie auf Kommando einen Highball zu.
    Fünf Minuten verstrichen.
    Ich saß mit dem Rücken zur Tür. Im Spiegel hinter der Bar konnte ich die Tür beobachten. Einmal war es mir, als hätte sich der Vorhang an der Tür bewegt. Als ich mich schnell umdrehte, war der schmale Spalt geschlossen, und kein Geräusch verriet, dass jemand die Drehtür betätigte.
    Es waren genau elf Minuten nach meiner Ankunft verstrichen, als das Telefon schrillte. Ich fuhr zusammen und starrte gespannt auf den Apparat, der auf der Bar neben einer Flasche Balantines stand. Mit aufreizender Langsamkeit griff der Keeper zum Hörer.
    »Hier Hammond-Klub«. Er lauschte. »Ja, einen Augenblick.« Er Sah mich an, runzelte die Brauen und meinte: »Sie waren doch Webster?«
    »Ich bin es sogar jetzt noch«, versicherte ich ihm.
    Er hielt mir wortlos den Hörer hin. Schien ein ziemlich humorloser Mensch zu sein.
    »Ja, hier Webster«, meldete ich mich.
    »Haben Sie Ihre Kanone dabei?«, fragte die Stimme am anderen Ende.
    »Nein, neuerdings laufe ich nur mit einer Nagelfeüe durch die Gegend«, gab ich zurück.
    »Reden Sie keinen Unsinn. Natürlich haben Sie eine Waffe. Kein Killer trennt sich freiwillig von seiner Pistole«, raunzte mich mein unbekannter Gesprächspartner an.
    »Warum fragen Sie dann so blöde?«
    Mein Auftraggeber schnaufte wütend. »Lassen wir das. Passen Sie jetzt lieber genau auf, was ich Ihnen sage. Sie haben heute noch einen Auftrag durchzuführen. Hinter dem Hammond-Klub führt ein Weg zum Strand hinunter. Wenn Sie das Ufer erreicht haben, gehen Sie ungefähr dreihundert Yard nach Westen. Dort gelangen Sie an einen Bootssteg, wo Sie ein Boot vertäut finden. Steigen Sie ein, und rudern Sie ein Stück vom Ufer weg. Nach zweihundert Yard können Sie sich treiben lassen. Ich werde dann auftauchen.«
    Der Auftrag war reichlich seltsam. Selbst für einen Mann wie Webster.
    »Die Sache gefällt mir nicht besonders«, sagte ich in den Hörer. »Was ist, wenn ich nun nicht komme?«
    Mein Gesprächpartner lachte ungläubig. »Dann bekommen Sie auch Ihr Geld nicht.«
    »Okay«, gab ich ohne langes Zögern zurück. »Ich werde da sein.«
    Mit der Linken zauberte ich dem Fischgesicht das nötige Geld vor die Nase, die Rechte brachte den Hörer wieder auf die Gabel zurück.
    Als ich den Klub verließ, war es etwa 2 Uhr. Direkt neben deir Drehtür befand sich ein Telefonhäuschen. Schnell rief ich die Nummer des FBI an. Ich sagte dem diensthabenden Einsatzleiter, was ich jetzt zu tun beabsichtigte. Wir verabredeten, dass er bis 9 Uhr warten solle. Falls ich bis dahin nichts mehr von mir hören ließ, würden meine Kollegen hier auftauchen.
    Im Osten zeigte sich der erste feine

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