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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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voran als ich.
    Wie schnell er war, merkte ich, als er plötzlich wie ein Torpedo heranzog und mit seiner Harpune auf meinen Magen zielte.
    Plötzlich war er nur noch zwei Körperlängen von mir entfernt.
    Für einen Augenblick glaubte ich, er visierte genau meinen Bauchnabel an. Sein rechter Arm fuhr zurück. Als er wieder vorschnellte, hechtete ich mich mit einem kräftigen Beinstoß zur Seite. Die widerhakenbesetzte Spitze der Harpune schoss um Haaresbreite an meiner Hüfte vorbei. Ich wollte nach dem Stahl greifen, aber mein Gegner zog die Waffe blitzschnell zurück. Er benutzte die Harpune nicht als Schusswaffe, sondern wollte mich damit aufspießen.
    Knapp zwei Körperlängen trennten uns noch. Wir standen fast senkrecht im Wasser und starrten uns an. Dabei musste ich ununterbrochen mit den Armen und Beinen rudern, um nicht zur Wasseroberfläche getrieben zu werden und von unten den tödlichen Stoß zu bekommen.
    Um meinen Brustkorb legte sich ein unsichtbarer, immer enger werdender Ring. Langsam wurde mir der Sauerstoff in den Lungen knapp. Kleine Bläschen perlten zur Wasseroberfläche. Ich wusste genau, dass ich mich nicht mehr lange halten konnte.
    Meine Chancen standen verflixt schlecht. Der Froschmann hingegen hatte es entschieden besser. Seine Beinbewegungen genügten, um ihn unter Wasser zu halten. Atemnot kannte er nicht. Grinsend verbrauchte er einen Kubikliter Luft nach dem anderen aus seinen Sauerstoffflaschen. Ich sah, wie sich sein Gesicht unter der Tauchermaske zu einer höhnischen Fratze verzog. Er fühlte sich völlig sicher und kostete seine Überlegenheit aus.
    Der Froschmann hielt die Spitze der Harpune unablässig auf mich gerichtet und begann jetzt, mich langsam zu umkreisen. Ich drehte mich mit. Dabei musste ich höllisch aufpassen, dass ich ihn nicht einen Moment aus den Augen verlor.
    Ich spürte, wie das Blut in meinen Schläfen immer heftiger klopfte. Mein Herz vollführte wahre Bocksprünge und trommelte wie rasend. Höchstens noch zwanzig Sekunden, und ich musste Luft schnappen. Sonst würde ich ersticken.
    Dabei wusste ich genau, dass mein Gegner nur darauf wartete, dass ich an die Oberfläche stieg. Spätestens in dem Augenblick, in dem ich den Kopf aus dem Wasser heraussteckte, verlor ich die Kontrolle über ihn, und er konnte mir ohne besondere Eile die Harpune in den Bauch jagen.
    Trotzdem, langsam stieg ich auf. Ich konnte gar nicht anders.
    Mein Gegner folgte mir nicht sofort. Er blieb etwa zwei Körperlängen schräg unter mir und paddelte dann langsam nach. Die Harpune lag wieder ruhig in seiner rechten Hand und blieb unablässig auf meinen Bauchnabel gerichtet.
    Vor meinen Augen wurde es immer heller. Ich musste mich ziemlich nahe unter der Wasseroberfläche befinden. In meinen Schläfen schienen sich ein paar Kesselpauken eingenistet zu haben, so hämmerte es dort. Vor meinen Augen tanzten rote Sterne.
    Es half alles nichts, ich musste Luft holen. Koste es, was es wolle.
    Mit einem kräftigen Schwimmstoß, in den ich die ganze mir noch verbliebene Kraft legte, schnellte ich aus dem Wasser und riss den Mund auf. Ich stieß die verbrauchte Luft aus meinen Lungen und warf mich gleichzeitig zur Seite. Aber ich war nicht schnell genug.
    Wie ein glühendes Eisen fuhr etwas über meine linke Hüfte und riss mir einen Fetzen Haut von den Rippen. Verzweifelt packte ich nach der Harpune und saugte im selben Moment den frischen Sauerstoff in meine Lungen.
    In meiner Rechten spürte ich den scharfen Stahl der Harpune. Ich fasste mit aller Kraft zu. Meine Faust schloss sich um die Spitze der mörderischen Waffe, die jetzt ein kleines Stück aus dem Wasser ragte.
    Die Harpune wurde mit aller Gewalt zurückgerissen. Aber ich hielt die Spitze dicht unter den Widerhaken gepackt und fand dadurch einen Halt auf dem Stahl.
    Mit einem Ruck wurde ich unter Wasser gerissen. Aber ich hatte Vorher noch einmal meine Lungen vollsaugen können und würde es jetzt bestimmt etwa eine Minuten unter-Wasser aushalten. So schnell es ging, legte ich auch meine Linke um die Harpune. Die Spitze der Waffe hielt ich genau neben mich. Ein etwaiger Stoß meines Gegners musste ins Leere gehen.
    Der Froschmann hielt den Schaft jetzt ebenfalls mit beiden Händen umklammert, zog und ruckte. Der Bursche hatte trotz seiner zierlichen Figur enorme Kräfte.
    Nur die Länge der Waffe trennte uns noch voneinander.
    Langsam zog ich den Burschen an mich heran. Er stemmte sich mit aller Kraft dagegen und ruderte wie wild mit

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