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0494 - Hexen-Polterabend

0494 - Hexen-Polterabend

Titel: 0494 - Hexen-Polterabend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr schnell schon geschluckt, dennoch erkannte ich die Bewegung und glaubte auch, daß sie von einem pendelnden Schädel her stammte.
    Das gurgelnde und schmatzende Geräusch meines Gegners hörte sich an wie der Triumphruf eines Ghouls.
    Ich schoß.
    Wer immer mein unbekannter Gegner auch sein mochte, einer geweihten Silberkugel hatte er nichts entgegenzusetzen. Da der Nebel den Abschußknall stark dämpfte, hörte ich sogar den Aufschlag, mit dem die Kugel in den Körper hieb.
    Danach nichts mehr, aber die beiden Klauen lösten sich von meinen Füßen. Ich zog die Beine an, rollte mich wieder herum und stand auf. Wie ein Geist erschien ich aus dem Nebel. Genau in dem Augenblick wehte ein schriller Todesschrei über die Fläche.
    Suko hatte wieder ein Monstrum erwischt. Es war ein pelziges Wesen mit vier Armen, das meinen Freund hatte umschlingen wollen. Jetzt fiel es zurück und verschwand, aus mehreren Wunden qualmend.
    Der Nebel deckte den Tod zu…
    Ich holte Luft und ging einige Schritte zur Seite, wo ich mit dem rechten Bein einsackte und wieder das Gefühl hatte, angegriffen worden zu sein. Ein Irrtum, ich war nur in ein Erdloch getreten.
    »Das waren drei!« rief mir Suko zu.
    »Und die anderen?«
    Suko deutete in Richtung Bluthügel. »Dorthin sind sie verschwunden.«
    »Und du hast sie nicht aufgehalten?«
    Er lachte scharf. »Wie denn? Plötzlich stand der Vierarmige vor mir. Ich habe sie auch nicht zählen können, aber mehr als zwei waren es bestimmt.«
    »Die holen wir uns auch noch.« Ich stand bei Suko. Der verdammte Nebel blieb. Wind kam auf, wehte in der Höhe, bewegte die Blätter der Bäume, auf denen auch das fahle Mondlicht seinen silbrigen Glanz verteilte. Plötzlich befanden sich Schatten in der Luft. Zuerst glaubte ich, daß es taumelnde Gegenstände gewesen wären, aber die stießen keine krächzenden Schreie aus, das taten die schwarzen Vögel, die schwarmartig in den Wald hineingeflogen waren.
    Sie kamen wie Todesboten. Große und kleine flogen ihre Kreise. Raben, Krähen, auch Eulen und ein Uhu.
    Letzterer wischte auf mich zu. Er hatte seine Flügel ausgebreitet, ich wunderte mich noch über die Spannweite, dann mußte ich schon den Kopf einziehen, sonst hätten mich die Krallen des Vogels tatsächlich erwischt.
    Auch Suko war zur Seite gesprungen, er schlug nach einer größeren Eule, traf sie aber nicht, so daß sie weiterfliegen und auf einem Baumast ihren Platz finden konnte.
    »Verdammt!« keuchte mein Freund. »Hier hat sich die gesamte Natur gegen uns verschworen.«
    »Das kannst du wohl sagen.«
    Uns drehend erwarteten wir einen zweiten Angriff. Die Vögel ließen uns in Ruhe. Sie hatten nur ihre Beobachtungsplätze im Geäst und den Kronen der Bäume eingenommen.
    »Weiter!« keuchte Suko.
    Der Weg war uns bekannt. Noch immer begleitete uns der dichte, weiße Nebel als lautloses Meer.
    Aber der Wald lichtete sich. Das Gelände stieg zudem an. Nach wie vor war der Untergrund rutschig und feucht. Manchmal glitten wir auch aus, konnten uns aber immer wieder fangen und standen schließlich am Rand des Waldes, ohne noch einmal aus der dichten Tiefe des Nebels angegriffen worden zu sein.
    Suko und ich hatten uns geduckt. Wer uns jetzt beobachtete, mußte den Eindruck bekommen, daß nur mehr zwei Köpfe auf der Oberfläche des Nebels schwammen.
    Daß ich feuchte Handflächen bekommen hatte, lag nicht allein am Dunst. Der kalte Schweiß breitete sich aus, und er rann auch als kühle Tropfen über meinen Rücken.
    Suko nickte über seinen ausgestreckten und nach vorn zeigenden Arm hinweg. »Da hinten«, erklärte er, »muß der Hügel liegen. Siehst du die Erhebung?«
    Ich sah die abgeflachte Kuppe. Sie bot ausreichend Platz, um darauf etwas feiern zu können.
    Etwas störte uns.
    Es war das Vibrieren des Erdbodens. Ein Zittern, als wäre ein leichtes Beben entstanden, von dem auch wir nicht verschont blieben.
    »Verstehst du das?« flüsterte Suko.
    Er bekam keine Antwort von mir, denn vor uns, wo der Nebel auch die Flanken des Hügels hinaufkroch, wurde die Dunkelheit durch Licht zerrissen.
    Kein Lampenschein, sondern das tanzende Licht rotgelber und trotzdem düster wirkender Flammen.
    Sie strahlten ab, auch über die Fläche hinweg, aus der die Gestalten erschienen wie unheimliche Geister.
    Für sie interessierte ich mich nicht, mein Blick war auf ein Gebilde gefallen, das ich selbst aus dieser Entfernung identifizieren konnte. Es war ein Thron.
    Er schimmerte hell, vielleicht war

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