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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebracht hätte. Vor ihm lag der Abgrund. Er ließ den Lichtschein umherwandern, bis er auf ein Hindernis traf - .eine schmale Felsbrücke, die über den Abgrund zu führen schien. Ihr Ende verlor sich allerdings im Dunkeln.
    Er überlegte, ob er weitergehen sollte, aber dann sagte er sich, daß er nichts zu verlieren hatte. Er wollte wissen, wohin die Brücke führte.
    Sie war unregelmäßig und mit Sicherheit natürlichen Ursprungs. Rechts und links fiel der Fels senkrecht in eine unbekannte Tiefe, und der Pfad, auf dem sich Schoscholk mit unendlicher Vorsicht bewegte, schien nur die schmale Oberkante einer Trennwand zu sein, die den Hohlraum in zwei Teile spaltete.
    Einmal wurde der Pfad breiter und bildete ein richtiges Plateau.
    Schoscholk beschloß, eine Pause zu machen, denn die ständige Aufmerksamkeit ermüdete ihn. Er setzte sich auf einen Felsvorsprung, überprüfte seinen Vorrat an Atemluft und aß eine Kleinigkeit. Natürlich hätte er jetzt umkehren können, aber der faszinierende Gedanke, einen hohlen Himmelskörper entdeckt zu haben, ließ ihn nicht mehr los. Natürlich konnte nicht der ganze Mond hohl sein, aber vielleicht besaß er riesige Kammern wie diese, in der er sich gerade aufhielt.
    Später stand er auf dem fast runden Plateau Der Felspfad führte nach zwei Seiten und reflektierte das Licht der Lampe bis zu fünfhundert Metern. Dahinter lag Finsternis. Schoscholk zog den Handstrahler, richtete ihn in das Dunkel und feuerte. Das lichtschnelle Energiebündel schoß davon - und verschwand. Sein Aufprall auf ein festes Hindernis mußte in derartiger Entfernung erfolgen, daß die daraus resultierende Leuchterscheinung Schoscholks Augen nicht mehr erreichte.
    Er ging weiter.
    Zwei Stunden, dann drei Stunden.
    Als er endlich umkehren wollte, verlor er für den Bruchteil einer Sekunde seine Konzentration. Das ständige Aufpassen hatte ihn mehr ermüdet, als er sich selbst gegenüber zugeben wollte. Ein einziger Fehltritt konnte ihm den Tod bringen, denn die Felsenbrücke war an manchen Stellen nicht breiter als ein Meter.
    Er trat auf einen Stein, der sofort ins Rollen kam und in der Tiefe verschwand. Schoscholk strauchelte, verlor das Gleichgewicht, stürzte - und rutschte über den Rand des Felsens. Er versuchte, sich mit der freien Hand irgendwo festzuklammern, aber seine wild herumgreifenden Finger fanden keinen Halt, Die andere Hand hielt die Lampe fest.
    Er fiel.
    Die geringe Schwerkraft des Mondes bewirkte, daß er nicht sehr schnell fiel, aber als er im Schein seiner immer noch eingeschalteten Lampe die glatte Wand der Felsenbrücke nach oben gleiten sah, wurde ihm klar, daß er den Aufschlag nicht überleben würde.
    Der Treibsatz seines Anzuges ...!
    Ohne weiter zu überlegen, schob er die Lampe in den Gürtel und bestätigte die Kontrollen des Miniaturantriebes, der seiner relativ geringen Wirkung wegen nur für Steuerkorrekturen im freien Fall vorgesehen war. Aber vielleicht genügte er bei der geringen Anziehungskraft des Mondes, den Sturz zumindest abzumildern, wenn schon nicht gänzlich abzufangen.
    Schoscholk spürte den leichten Andruck, der ihn bremste.
    Er nahm die Lampe wieder aus dem Gürtel und kontrollierte an der immer noch aufwärts strebenden Felswand seine eigene Fallgeschwindigkeit. Sie verringerte sich merklich. Bald stürzte er nicht mehr haltlos in die unbekannte Tiefe, sondern schwebte nur noch sanft in sie hinab. Er konnte sogar die Richtung beeinflussen, aber selbst als er auf Höchstleistung schaltete, war kein Anstieg zu bemerken. Der Antrieb konnte ihn nicht zur Oberfläche emporbringen.
    Immerhin - er würde sich nicht zu Tode stürzen.
    Langsam sank er tiefer, nachdem er vergeblich versucht hatte, an der Felsenbrücke einen Halt zu finden. Immerhin gelang es ihm, sich dabei die Richtung zu geben, in die er wollte: zurück zum Beginn der Brücke. Dort irgendwo mußte er einen Aufstieg finden.
    Er hütete sich, die Felswand aus dem Bereich des Lichtkegels zu verlieren; sie war seine einzige Orientierungsmöglichkeit.
    Ohne sie würde er niemals mehr an die Oberfläche zurückfinden, ein Vorhaben, das schon jetzt beinahe aussichtslos schien.
    Obwohl er durch das Steuermanöver ständig an Höhe verlor, kam er schnell voran. Insgesamt hatte er sich fünf Stunden auf der Brücke aufgehalten. Er schätzte, daß er nun doppelt so schnell war. Die Oberkante der Brücke, Der Pfad also, mußte etwa vier bis fünf Kilometer über ihm sein.
    Als nahezu drei Stunden seit

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