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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untergegangen. Sie konnten ihn nicht mehr einholen.
    Unter ihm lag ein zerklüftetes Gebirge mit hohen, schroffen Gipfeln, die nach ihm zu greifen schienen. Er ging tiefer, als er in einem der breiten Täler ein plötzliches Aufblitzen zu bemerken glaubte, sah aber dann ein, daß er wohl einer Täuschung zum Opfer gefallen war. Trotzdem beschloß er, sich die Stelle genauer anzusehen.
    Außerdem war es Zeit, einige Konzentrate zu essen.
    Da war das Aufblitzen wieder. Es konnte weder das reflektierte Licht der Sonnen oder Moryrs sein, denn alle drei Himmelskörper standen unter dem Horizont des Mondes. Wenn schon ein blanker, metallischer Gegenstand Licht reflektierte, dann höchstens das der zahlreichen Sterne Gruelfins.
    Schoscholk sackte mit gefährlicher Geschwindigkeit durch und bremste erst ab, als er dicht über der Oberfläche schwebte.
    Inzwischen hatten sich seine Augen an das herrschende Dämmerlicht gewöhnt und das Wrack entdeckt.
    Das Raumschiff war zweifellos mit voller Wucht in dem felsigen Tal aufgeschlagen und geborsten. Die Trümmer lagen bis zu mehreren hundert Metern verstreut. Niemand konnte die Katastrophe überlebt haben, falls sich zur Zeit des Unglücks noch jemand an Bord aufgehalten hatte.
    Schoscholk landete. Er schaltete das Aggregat ab. Sein Herz pochte in einer unsinnigen Hoffnung, obwohl alle Umstände dagegen sprachen, daß seine Hoffnung berechtigt war. Aber er konnte ja möglich sein, daß der Pilot rechtzeitig sein Schiff verlassen und sich gerettet hatte.
    Oder er hatte - mit Absicht oder nicht - einen Hinweis zurückgelassen, der für den Finder von lebenswichtiger Bedeutung sein konnte.
    Ein breiter Riß zog sich vom Bug bis zum Heck des knapp dreißig Meter langen Wracks. Die im Schiff befindliche Atemluft mußte augenblicklich entwichen sein, ganz davon abgesehen, daß im Heckteil einige Treibdüsen zerrissen und explodiert waren.
    Vorsichtig, um seinen Anzug nicht zu beschädigen, kletterte Schoscholk durch den Spalt in das Innere des Wracks. Boden, Decke und Wände waren verbogen, die Türen zu den einzelnen Kabinenräumen verklemmt oder herausgerissen. Je mehr sich Schoscholk dem Bugteil näherte, desto geringer wurden die Verwüstungen. Offensichtlich hatte der unbekannte Pilot genau das getan, was Schoscholk rechtzeitig vermieden hatte: Er war mit dem Heck voran gelandet, um die Schubleistung des Antriebs bis zur letzten Sekunde auszunutzen.
    Die kleine Kommandozentrale bestand aus einem chaotischen Durcheinander aus ihren Befestigungen gelöster Instrumente und Kontrollgeräte. Schoscholk sah auf den ersten Blick, daß hier niemand mehr nach der Bruchlandung den Versuch unternommen hatte, Ordnung zu schaffen. Damit stand fest, daß der Pilot den Absturz nicht überlebt hatte.
    Wo aber war er geblieben?
    Systematisch begann Schoscholk die Zentrale zu durchsuchen.
    Nach einer halben Stunde entdeckte er das, was er zu finden gehofft hatte: das Logbuch.
    Er mußte seine Lampe zu Hilfe nehmen, um die engbeschriebenen Seiten lesen zu können. Sie schilderten die tragische Geschichte eines Kundschafters, der von der Organisation den Auftrag erhalten hatte, diesen Sektor von Gruelfin nach bewohnten Planeten zu durchforschen. Dabei war er auf das Doppelsonnensystem gestoßen, und sein Antrieb arbeitete nicht mehr einwandfrei. Ihm war es ähnlich ergangen wie Schoscholk. Der Mond Moryma fing sein Schiff ein, nur wagte der Kundschafter vorerst noch keine Landung. Er blieb in der Kreisbahn, um seine Erlebnisse, Erfahrungen und Vermutungen niederzuschreiben. Er vertraute seinen Bericht einem einfachen Tagebuch an, weil er hoffte, es würde den eventuell bevorstehenden Absturz leichter überstehen als eine empfindliche Speichermaschine oder ein positronisches Gehirn.
    Dann kamen einige entscheidende Beobachtungen.
    Schoscholk las sie zum zweiten Mal durch...
    „ ... stützen sich meine Vermutungen vor allen Dingen auf die Tatsache, daß eine geringfügige Kurskorrektur bei einer ganz bestimmten Position gegenüber dem Doppelsystem möglich schien. Meine Geschwindigkeit war jedoch bereits zu hoch, als daß ein Entkommen aus dem Schwerefeld realierbar geworden wäre. Der Mond fing mein Schiff ein und zwang es in eine Kreisbahn, Meinen Berechnungen nach ist diese Kreisbahn nicht stabil. Ich werde in wenigen Wochen abstürzen, wenn ich es nicht vorziehe, eine Notlandung zu riskieren.
    Doch zurück zu meinen Vermutungen und Berechnungen.
    Das gefährliche Energiefeld wird von dem aus

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