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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schmuck auf Terra?"
    Pontonac nickte und entgegnete sarkastisch lachend: „Ein magischer Schmuck. Er verhindert, daß eine Person von einer anderen übernommen und völlig beherrscht wird. Das Schmuckband ist eine sogenannte Dakkarschleife. Übrigens: Als Geschenk der Erdregierung ist ein Schiff mit einigen Millionen solcher Schleifen nach hier unterwegs."
    „Jetzt", meinte der Minister ungläubig, „reden Sie Unsinn. Ihre Geschichte beginnt ins Phantastische abzugleiten."
    „Kaum", sagte Pontonac. „Wir haben entsprechende Beweismittel an Bord."
    „Beweismittel? Wofür? Welche?"
    Pontonac stand auf und deutete hinunter auf den Raumhafen.
    Er sagte in einem Tonfall, der nicht mehr sonderlich liebenswürdig war: „Wir haben den Restkörper eines Cappins an Bord, der seinen Geist, seinen Verstand oder sein sogenanntes Ich durch einen für ihn recht ungünstigen Zufall in den Körper eines exotischen Tieres versetzte. Beides ist zu besichtigen."
    Drosen Willshire fügte hinzu: „Sie können selbstverständlich hundert Wissenschaftler und einige Tonnen Prüfgeräte mitbringen. Aber wir haben beide Lebewesen durch schwere Schirme gefesselt leider ist die Anlage nicht transportabel."
    „Das ist ... ich muß meine Kollegen verständigen", sagte der Minister und verließ seinen Sessel am runden Tisch, um das Kommandogerät an seinem Schreibtisch zu erreichen. In derselben Sekunde geschah es.
    Die Tür krachte auf, fiel dröhnend in den seitlichen Schlitz der Wand. Ein Posten stand mit gezogener Energiewaffe im Rahmen, orientierte sich blitzschnell und riß dann den Arm hoch. Pontonac, der noch immer über die seltsamen Bemerkungen Willshires verärgert war, ahnte deutlich, was geschehen war. Er warf sich herum, ließ sich fallen und kippte dann dadurch, daß seine Hüften die Tischplatte an einem Rand berührten und herunterdrückten, die Platte hoch. Der Strahlschuß schlug in die Platte ein, und die schlagartig erhitzte und sich explosionsartig ausbreitende Luft schmetterte die Platte zurück.
    Gleichzeitig hatte sich der Zweite Offizier fallen lassen, zog noch in der Bewegung seine Waffe und feuerte schräg zwischen den herumfliegenden Trümmern der Platte und der Gegenstände, die vorher auf dem Tisch gestanden hatten, hindurch. Er traf den Posten an den Schultern.
    Eine Sekunde verging.
    In dieser Sekunde geschahen gleichzeitig drei Dinge. Sie waren sehr verschieden, aber ihre Bedeutung ließ nur einen einzigen Schluß zu.
    Willshire schrie: „Vascalo, Pontonac!"
    Der Posten ließ die Waffe fallen, sah sich verständnislos um und taumelte rückwärts, die Hand an der verbrannten Schulter.
    Und der Minister drehte sich langsam herum, blickte die drei Terraner triumphierend an und rief: „Wache!"
    Pontonac war bereits wieder auf den Beinen. Er sagte scharf, aber leise: „Vascalo hat uns entdeckt. Er hat zuerst den Posten übernommen. Als Sie schossen, Willshire, befand er sich in Lebensgefahr und verließ den Posten, um den Minister übernehmen zu können. Vascalo beherrscht den Minister."
    Der Mann war ohne Waffe und riß jetzt die Schubladen und Fächer des Tisches auf. Pontonac griff schnell unter den Aufschlag seiner Jacke, zog die Strahlwaffe hervor und sagte laut: „Vascalo - Sie sind jetzt endgültig erledigt."
    Dann feuerte er.
    Der Minister alias Vascalo hatte sich aufgerichtet und fixierte ihn. Gleichzeitig stürmten drei Männer herein, zwischen ihnen befand sich ein riesiger Hund mit einem stachelbewehrten Halsband.
    Einer der Männer feuerte aus einer langläufigen Betäubungswaffe auf die Beine des terranischen Schiffskommandanten und wunderte sich noch, weil der Mann nicht zusammenbrach. Der Schuß aus Pontonacs Waffe verlief in einer absolut geraden Strahlenbahn, riß eine fausttiefe, ätzenden Rauch ausstoßende Rinne in die Tischplatte und durchtrennte den Stoff an des Ministers Hüfte.
    Der Minister riß die Hände hoch und schrie gellend: „Aufhören! Ich habe wieder meinen eigenen Willen."
    Der Hund warf sich herum. Er war auf Drosen zugesprungen, während aus seiner Kehle das heisere Knurren kreatürlicher Wut drang. Jetzt benahm er sich wie der Säbelzahntiger und setzte in einem riesigen Sprung über die Trümmer der Sitzgruppe.
    Seine Fänge zielten nach der Kehle des Ministers.
    Drosen feuerte ein zweites Mal ...
    Während der Hund in der Mitte des Rückgrats getroffen wurde, schien er sich wieder zu verändern. Er starb während des Fluges, brach genau an der Schreibtischkante

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