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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegenstimmen?"
    Die Schiffsbesatzung war einverstanden.
    Das Schiff senkte sich mit voll eingeschalteten Antigravprojektoren und gelegentlichen kurzen Feuerstößen der Partikeltriebwerke auf den Raumhafen und federte leicht in den Landestützen. Als der schwere, schiffseigene Gleiter neben der Rampe hielt, sagte Drosen K. Willshire, Zweiter Offizier der DARA, leise zu Pontonac: „Oberst, bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Aber ich habe den Eindruck, daß Sie nicht der geeignete Mann sind, um in einer Aktion zu sprechen, in die Takerer und besonders jener Pedoautokrat Vascalo verwickelt sind oder waren."
    Mit deutlicher Verwunderung meinte Edmond, während das Mädchen am Steuer Drosen entgeistert musterte: „Sind Sie sicher, Willshire, daß Sie ganz genau wissen, wovon Sie sprechen?"
    „Ich bin nicht sicher. Aber ich ahne, daß Vascalo es fertigbringt, Sie quer durch die Milchstraße zu verfolgen und einige häßliche Tricks zu versuchen. Sie sind ein geeigneter Sender, denn Ihren Verstand, Ihren Geist, kennt er ziemlich genau."
    Pontonac schwieg, bis die drei Terraner den Rand des Raumhafens erreichten und auf die Doppelpatrouille der planetaren Polizei zusteuerten. Dann sagte der Mann mit den drei Prothesen leise: „Vielleicht haben Sie recht, Drosen. Aber ab jetzt sollten Sie mir helfen, nicht Ihr Mißtrauen spazierenführen. Ist das deutlich verstanden worden?"
    „Völlig klar", erwiderte Drosen.
    Aber für ihn gab es nichts, das völlig klar war. Schon gar nicht sein Chef, Oberst E. Pontonac.
     
    8.
     
    Während Pontonac sprach, sah Caryna aus dem Fenster. Sie befanden sich im Büro des Außenministers, und hier oben, auf dem bewachsenen Dach des Ministeriumsgebäudes, hörte man nichts von dem Verkehr in den Straßen und entlang des Raumhafens. Der riesige Kreis aus weißem Beton verlor sich am Horizont. Der Minister, ein Mann, der wohl etwas zu jung und zu agil für sein Amt schien, hörte sehr aufmerksam zu.
    Dann erwiderte er etwas verlegen „Natürlich berichten Sie uns nichts Neues, Mister Pontonac."
    Edmond war die Betonung nicht entgangen. Er lächelte liebenswürdig und sagte: „Sehen Sie - ich bin hierhergekommen, um Ihre Regierung um Hilfe zu bitten. Diese Bitte ist für Sie etwas befremdend. Sie haben zwar sämtliche Meldungen und die gerichteten Hilferufe aufgefangen, und Sie haben sogar den Text der Ausführungen eines akonischen Schiffskommandanten gehört, der nun wirklich nicht im Verdacht stehen kann, mit uns Terranern zu sympathisieren. Das alles ist keineswegs an den Haaren herbeigezogen."
    „Ich zweifle nicht an der Wahrheit dessen, das Sie uns berichtet haben und der Meldungen, die wir auffingen. Die Frage muß anders gestellt werden."
    Drosen K. Willshire fragte knapp: „In welcher Form sollen wir die Frage stellen?"
    Der Minister sah ihn an, dann lächelte er sarkastisch und sagte: „Ich darf Ihnen aus einem alten Märchen zitieren: Wenn ein König einen König bittet, ihm Waffenhilfe gegen den feuerspeienden Drachen zu gewähren, dann schickt er nicht seine Vasallen. Sollte Rhodan mit seinem Schiff hier gelandet sein, wäre unser Entgegenkommen wesentlich größer gewesen."
    Pontonac bemerkte trocken: „Rhodan befindet sich nicht innerhalb dieser Galaxis. Er war leider verhindert, sonst wäre er sicher selbst gekommen. Soviel dazu. Alle anderen Männer an der Spitze sind überbeschäftigt.
    Reginald Bull beispielsweise ist gerade damit beschäftigt, die sechshundertvierzehn Kolonialsysteme von Normon zu beschützen."
    Der Minister richtete sich steil auf und bemerkte indigniert: „Wie darf ich das verstehen?"
    Die junge Frau sagte sofort: „Die Sammler, die vor wenigen Tagen in der Milchstraße erschienen sind, vereinigen eine noch nie gekonnte zerstörerische Macht in sich. Es wird nur eine Frage von Tagen sein, bis sie das Solare Imperium überrollt haben. Anschließend werden sie jeden anderen Planeten in ihrer Reichweite verwüsten, und Millionen von Cappins ergießen sich über die Welten.
    Bull steht in einer Abwehrschlacht, die er verlieren wird, wenn Sie uns nicht helfen. Wir sagten es bereits einmal: Sie helfen sich, wenn Sie Terra helfen. Denn diese Bedrohung ist galaxisweit."
    Jahre später, nach unglaublichen Strapazen, am Rand der Selbstaufgabe, sollte sich Pontonac an genau diesen Satz erinnern. Jahre später...
    Nach minutenlanger Überlegung fragte der Minister: „Diese schmalen Reifen um Ihre Stirnen ... was hat das zu bedeuten? Eine neue Art von

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