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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem riesigen Röhrenknochen, der quer durch die Masse ging und an einem Ende mit der Gelenkkeule daraus hervorsah, auf eine Platte.
    Dann schwebte der Robot aus der Küche heraus, einen Gang entlang, schließlich hielt er in einem kleinen Raum.
    Er desaktivierte einen Schutzschirm und betrat die zweite Hälfte des Raumes.
    Dann schaltete er das Schirmfeldsystem wieder an und setzte die Sicherheitsschirme vor sich in Betrieb. Jetzt befand sich der Robot innerhalb des geschlossenen Systems, in dem der Säbelzahntiger in seinem Käfig herumraste. Der Robot hatte natürlich keine Ahnung, daß der Verstand des Tieres um mehrere Potenzen gewachsen und außerdem zu Überlegungen eines hochintelligenten Lebewesens fähig war. Ein Cappinverstand in einem Raubtierhirn. Der Robot beseitigte die Sperre vor einer kleinen Luke, drückte einen weiteren Knopf, und die Luke glitt auf.
    Geräusche drangen in die runden Ohren des Tieres, Gerüche fluteten durch den Raum. Der Tiger hielt, wie schon so viele Male vorher auch, in seiner ruhelosen Wanderung inne und starrte die kleine Maschine an, die sich jetzt zwischen der stählernen Wand mit dem Luk und dem letzten Schirm auf Dakkarebene befand. In dem Moment, da sich der Robot anschickte, die Platte auf den Boden des Käfigs abzustellen, um sich ungefährdet zurückziehen zu können, handelte der Cappin.
    Rund eine Tonne Fleisch, Knochen und Muskeln warfen sich in einem verzweifelten Sprung vorwärts.
    Der Tiger prallte mit Kopf und Schultern gegen den Schirm.
    Der Schirm federte nur um einige Zentimeter, aber er schleuderte den Robot rückwärts gegen den Schalter. Der Schalter wurde berührt, hineingedrückt, und noch ehe die Maschine eine Gegenbewegung machen konnte, rammte der Tiger sie mit aller Kraft gegen die stählerne Wand. Die metallenen Arme verbogen sich.
    Der Tiger glitt schnell durch das Luk und drehte suchend den Kopf.
    Er entdeckte die Schalter, hob sich auf die Hinterpranken und drückte einen Schalter hinunter. Dieser würde der richtige sein, dachte der handelnde Takerer. Tatsächlich fielen die Schirme zusammen, während der zerbeulte, in den Gelenken knirschende Robot aus dem Käfigraum durch das Luk kroch, mit einem Greifer nachschleifte und dabei ein häßliches Geräusch verursachte.
    Noch zwei weitere Schalter, und dann war der Tiger frei.
    Er hatte zwei Möglichkeiten - entweder versuchte er, die Schutzschirme um seinen Pseudokörper zu beseitigen, oder er übernahm einen der Männer. Von seiner jetzigen Position vermochte er nicht ohne weitere Aktionen seinen Pseudokörper zu betreten.
    Der Verstand des Pedotransferer orientierte sich.
    Er suchte einen Terraner, der im Augenblick nicht durch eine Dakkarschleife geschützt war. Er fand kein Opfer. Als er langsam und sichernd auf die Anlagen zuschlich, mit denen sein Peudokörper geschützt oder für ihn unerreichbar umgeben war, sah er einen Mann der Besatzung, der vor den Schirmen stand, die Hand am Kolben der Dienstwaffe.
    Ein Angriff des Raubtiers - zuviel Entfernung. Der Mann würde schießen und somit den Takerer umbringen.
    Vorsichtig bewegte sich der Tiger rückwärts und verschwand wieder im Seitenkorridor.
    Dann ... plötzlich ... ein heißes Gefühl der Freude durchfuhr das Raubtier, tobte durch den Verstand des Fremden ...
    Unter der Dusche nahm ein Terraner die Schleife ab und wusch seinen Kopf.
    Eine halbe Sekunde später war er von dem Takerer übernommen.
    Und der Säbelzahntiger war frei.
     
    10.
     
    Das Schiff befand sich im Weltraum. Kein Ziel war in Sicht, es gab keine Orientierungspunkte für den Pedotrarisferer. Es wäre Selbstmord gewesen, sein Opfer und das Raumschiff zu verlassen.
    In seiner Suche nach weiteren Möglichkeiten machte der Takerer einen winzigen Fehler, der aber niemandem auffiel.
    Drei Stunden vergingen.
    Der Mann, der geduscht hatte, lag in seiner Kabine, war vollständig angezogen und tat, als lese er im Licht der kleinen Lampe über seiner Koje in einer Buchspule. Er fühlte sich nicht sicher, und er ahnte, daß er etwas falsch gemacht hatte. Aber er wartete auf seine Chance.
    Dann hörte er den Alarm.
    Ein Lautsprecher dicht neben seinem Kopf schaltete sich ein und sagte: „Alarm! Hier spricht Kommandant Pontonac. Es ist dem Säbelzahntiger geglückt, freizukommen. Vermutlich hat der Cappin einen unserer Männer übernommen. Ab sofort verläßt.
    Kein Besatzungsangehöriger seinen Raum. Sämtliche Schotte werden geschlossen - ich gehe mit einigen Männern auf

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