Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das Sonnensystem heran. Jetzt betrug die Entfernung nur noch elfeinhalb Lichtjahre. Bull gähnte ausgiebig, aber trotz der Kräfte, die vom Aktivator ausgingen und sich wie Strahlen durch seinen Körper fortsetzten und dort die Zellen zu schnellerer Regeneration anregten, war er müde.
    „Und viele andere Probleme!" sagte Bull, schlug die Decke zurück und stellte die Füße auf den weichen Boden der Kabine.
    Dann fuhr er durch sein rostrotes Haar, gähnte noch einmal herzhaft und schlurfte dann hinüber in die Duschkabine. Er drückte die Taste Volles Programm und legte sich auf das harte Brett.
    Strahlen badeten seinen Körper.
    Feine Düsen versprühten Reinigungsflüssigkeit, die aromatisch duftete.
    Mechanische Greifer massierten ihn, während die Schauer von heißem und kaltem Wasser auf seine Haut niederprasselten.
    Schließlich folgte eine Dusche aus eiskalter Luft, die auch den letzten Rest von Müdigkeit aus dem Körper vertrieb. Der Kreislauf arbeitete wieder in dem gewohnten Gleichmaß.
    Bull zog sich langsam und sorgfältig an ... Falls es böse Überraschungen geben sollte, würde man ihn ohnehin rufen. Er hatte immerhin zehn Stunden lang geschlafen, und das konnte er leider nicht von allen seinen Männern hier in der mächtigen INTERSOLAR behaupten.
    Die Sammler waren durchaus die vordringlichste, aber nur eine Sorge.
    Selbst in seinem Raumschiff hatte er das Phänomen des Jahres 3438 den Homo superior. Es handelte sich bei den ersten Vertretern dieser Bewegung - man konnte sie fast Gattung nennen - um überdurchschnittlich qualifizierte Männer und Frauen mit einem hohen I. Q. Außerdem waren sie integer und moralisch unanfechtbar. Sie waren die ultimaten Pazifisten, und gerade an Bord eines Schiffes, dessen Determination Vernichtung hieß, waren Pazifisten etwa so gefragt wie ein Stachelrochen in der Badewanne. Bull grinste. Er fragte sich nur, wie lange sich diese Bewegung halten konnte. Bisher waren es nur wenige Individuen, die sich Homo superior nannten. Vielleicht gab es eines Tages mehr von ihnen, und man würde sich mit ihnen intensiver als heute beschäftigen müssen. Bull verwarf den Gedanken, ließ sich ein Frühstück bringen und aß langsam und mit recht gutem Appetit. Dann fuhr er hinauf in die Zentrale.
    Die terranische Heimatflotte formierte sich wieder zum Angriff.
    Der Gegner hatte den Linearraum verlassen und schien sich gestellt zu haben. Er hatte seine Einheiten in Kugelform zusammengezogen. Die Außenschalen der Kugel bestanden aus den Vasallen, und innen verbargen und schützten sich die Sammler. Der Haufen war seit dem ersten Waffengang jämmerlich zusammengeschmolzen" und wenn Vascalo nicht bald Verstärkung durch die neunzigtausend Sammler erhielt, dann war er verloren.
    Bull wurde begrüßt, grüßte nach allen Seiten zurück und setzte sich.
    „Wie ist die Lage?" fragte er.
    Der Offizier der Funkabteilung sagte laut und triumphierend: „Deighton hat einen Oberst nach Normon geschickt. Normon hat uns angefunkt und gesagt, daß vierzigtausend Einheiten hierher unterwegs sind. Sie haben den Befehl, sich Ihnen zu unterstellen ... nur für die Dauer des Kampfes."
    Bull lachte und sagte zu seinem Piloten leise: „Wir fliegen einen neuen Angriff. In dreihundert Sekunden."
    Dann erwiderte er laut: „Es reicht uns völlig, wenn die Flotten von Normon nur bis zur Vernichtung der letzten Sammler kämpfen - mehr habe ich ohnehin nicht erhofft. Sind wir klar?"
    „Alles klar?" war die Antwort.
     
    *
     
    Vascalo der Krumme schien sich noch immer einen Erfolg auszurechnen. Er wurde ständig verfolgt, seine Einheiten wurden mehr und mehr zusammengeschossen. Seine Taktik war natürlich dem jüngsten Raumkadetten klar: Er wollte die Zeit zwischen jetzt und der Ankunft der neunzigtausend Sammler überbrücken. Es war die letzte Frist.
    Er hatte sich eingeigelt und seine Leute zusammengezogen.
    Nur noch wenige Sammler waren bemannt, und die Besatzung bestand fast ausschließlich aus fähigen Pedotransferern.
    Vascalos schönes, männliches Gesicht trug die Spuren der letzten Tage. Es war hart und faltig geworden, grau, von ungesunder Farbe.
    „Männer!" sagte er, „im Augenblick sieht es für uns aus, als ob wir auf der schwarzen Seite wären. Wie gehen die Aktionen der Transferer aus?"
    Er hörte sich die Meldungen an.
    Sie versuchten ständig, Angriffe gegen die terranische Flotte zu führen. Diese Angriffe sollten von innen erfolgen, dadurch, daß Kommandanten und Piloten,

Weitere Kostenlose Bücher