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0495 - Der Botschafter von Sol

Titel: 0495 - Der Botschafter von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Zweiten Offiziers zu und fragte laut: „Was liegt an, Drosen?"
    Willshire meldete: „Überfall! Wir sind offensichtlich genau einer kleinen Flotte in die Arme gelaufen. Es sind, laut Anruf, Schiffe aus dem Gebiet des Shomona-Ordens."
    Ein autarkes System, das lediglich Handelsbeziehungen zu Terra unterhielt, aber weder zu Terras Freunden noch zu dessen Feinden zählte. Ein Ortungsschirm war aufgeflammt und zeigte eine Serie von schnellen, sich bewegenden Punkten, die von allen Seiten auf die DARA GILGAMA zurasten. Die Schutzschirme des terranischen Schiffes wurden aufgebaut und verstärkt.
    „Shomona-Orden ... was können die von uns wollen?" fragte sich Pontonac verwundert.
    Die Funkabteilung fing einen gerichteten Bildfunkstrahl auf, und eine Sekunde später sahen die Männer in der Zentrale den Oberkörper eines Raumschiffkommandanten vor sich. Die Lautsprecher krachten übersteuert.
    „Wir erbitten Ihre Identifikation!" sagte er ungeduldig.
    Pontonac hob die Hand, grüßte und sagte: „Terranischer Schlachtkreuzer DARA GILGAMA unter Oberst Pontonac, auf der Rückreise von einer diplomatischen Mission."
    Der Kapitän entgegnete: „Ich bin Kommandant Artus Minor vom Kreuzerverband Drei.
    Wir fordern Sie auf, Ihre Eintauchfahrt abzubremsen und auf dem nächsten Planeten zu landen. Sie sind in unser Hoheitsgebiet eingedrungen."
    Pontonac befahl dem Piloten: „Vorsichtig abbremsen, aber bleiben Sie bereit, wieder in den Linearraum zu gehen."
    „Das ist schwierig, weil wir zu eng eskortiert werden!"
    „Versuchen Sie es!"
    „Verstanden."
    Pontonac wandte sich wieder dem Kommandanten der Wachflotte zu und sagte bestimmt: „Wir hatten nicht die Absicht, Ihr Hoheitsgebiet zu verletzen.
    Wir sind lediglich aus dem Linearraum herausgekommen, um eine genaue Kursbestimmung vorzunehmen. Außerdem sind wir im Rang von Diplomaten und genießen eine entsprechende Immunität. Ich verspreche Ihnen, daß wir augenblicklich weiterfliegen und Ihr System vergessen."
    Artus Minor schüttelte kurz den Kopf und erwiderte streng: „Ich habe meine Befehle. Ich muß Sie, auch wenn es mir leid tut, nötigenfalls mit Waffengewalt zwingen, zu landen. Sie werden sich mit dem Chef unserer Planetaren Sicherheitsabteilung unterhalten - der kann allein entscheiden, was mit Ihnen geschieht. Wollen Sie es auf ein Feuergefecht ankommen lassen?"
    „Nach Möglichkeit nicht", sagte Pontonac. Laut und offen fragte er den Piloten, so daß Minor mithören konnte: „Schaffen wir den Sprung in den Linearraum?"
    Er blickte auf die Schirme und erkannte sofort, daß es zumindest ein lebensgefährliches Risiko sein würde. Die fremden Schiffe hatten sich genähert und flogen so dicht neben den Schirmen dahin, daß man kaum noch Sterne auf der Panoramagalerie erkennen konnte. Gerade jetzt schob sich ein weiteres Schiff mit mehr als halber Lichtgeschwindigkeit direkt in den Flugweg der DARA. Der Pilot war gezwungen, rapide abzubremsen, um eine Kollision zu vermeiden.
    „Verdammter Mist!" sagte Willshire voller Inbrunst.
    „Es tut mir leid, und meinetwegen entschuldige ich mich auch", sagte Minor, „aber ich habe meine Befehle. Bitte, folgen Sie meinen Anordnungen, und ich nehme an, daß Ihr unfreiwilliger Aufenthalt nur einige Stunden dauern wird."
    Pontonac nickte dem Piloten zu und sagte: „Ich hasse es, wenn Terraner auf Terraner schießen, gleich unter welchen Umständen. Vermeiden wir den Kampf, landen wir also."
    „Ich begrüße Ihren Entschluß!" sagte Minor sichtlich erleichtert.
    Während die DARA bremste, neue Flugkoordinaten erhielt und dann auf den benannten Planeten zuflog, blickte Pontonac auf den Schirm. Der Mann dort war seiner Sache sehr sicher.
    Er hatte den Befehl bekommen, das terranische Schiff unter allen Umständen zu stoppen und zur Landung zu zwingen.
    Besaß ein Schiff von einem System des Shomona-Ordens ein Gerät mit dessen Hilfe man Schiffe im Linearraum orten konnte? Vermutlich! Jedenfalls hatten sie gewartet und das Schiff abgefangen. Die anderen Raumschiffe hatten sich genau an dem Punkt aufgehalten - wären sie neu gestartet, hätten sie niemals in dieser Schnelligkeit an Ort und Stelle sein können.
    „Ich begrüße das Vorhaben Ihrer Regierung keineswegs, und die Folgen werden sicher nicht ausbleiben", sagte Pontonac trocken.
    Er stellte fest, daß sich sein Gesprächspartner vollkommen korrekt benahm. Er selbst wußte nicht genau, warum er diesen Einsatz hatte fliegen müssen, aber der Sicherheitschef selbst

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