0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen
auf den Rücken fallen. Dabei hatte er noch den Stock der Lady Sarah mit umgerissen, der an der Wand gelehnt hatte.
Er fiel Suko praktisch gegen die Hand. Die Peitsche ließ er los, den Stock umklammerte er wie eine Lanze und rammte die Spitze hoch, genau auf eine ihn angreifende Strige zu.
Das Silber spießte sie auf.
Gleichzeitig feuerte Suko auf das zweite Tier und erwischte es unter dem häßlichen Schädel. Mit einer schwungvollen Bewegung kam er wieder hoch, senkte den Stock, so daß die Eule als sich auflösendes Gebilde zu Boden rutschte.
Das zweite Tier löste sich noch in der Luft teilweise auf. Suko sprang zur Seite, weil er von dem Zeug nicht getroffen werden wollte. Er hob die Peitsche auf und steckte sie ausgefahren in den Gürtel. Den Stock aber behielt er.
»Jane!« brüllte er nach unten in den Flug.
Sie meldete sich nicht.
Suko bekam Angst um sie, lief zum Beginn der Treppe und schaute in die Tiefe.
Weder von Jane Collins noch von Sarah Goldwyn war etwas zu sehen. Dafür stand die Haustür offen.
Suko wollte schon hinunterrennen, als ihn harte Schläge und ein Splittern herumwirbeln ließen.
Er fluchte nicht oft, diesmal aber schimpfte er auf die modernen Türen, die einfach nichts aushielten. Den Strigen war es rasch gelungen, das Holz mit ihren säbelscharfen Schnäbeln zu zertrümmern.
Splitter und Stücke waren in den Flur gefallen, und die Strigen drängten nach.
Suko rammte die Tür nach innen.
Die Wucht war sehr groß gewesen, so daß die Satans-Eulen mit in den Raum wirbelten.
Suko hechtete ihnen nach. Er wußte sehr gut, wo die Sessel standen. Auf einem von ihnen landete er. Das Möbelstück kippte um, Suko überrollte sich und schnellte hoch.
Sofort danach brachte er sich mit einem Sprung in Sicherheit, damit er die Wand im Rücken hatte.
Die Strigen waren durch die zerstörten Fenster eingedrungen. Suko hatte es mit drei Gegnern zu tun.
Helle Totenschädel auf dunklen Körpern. Ja, das waren die echten Satans-Eulen.
Er erwischte die erste mit der Kugel. Sie wurde gegen einen Artgenossen geschleudert, den Suko einen Moment später aufspießte. Die dritte. Strige senkte sich von der Decke, her seinem Kopf entgegen. Sie wollte ihm die Krallen und den Schnabel gleichzeitig ins Gesicht schlagen. Die Schwingen streiften bereits seine Haut, bevor Suko dazu kam, sich effektiv zu wehren.
Bevor er abdrückte, preßte er den Lauf der Beretta in den Körper der Eule.
Dann hieb die Kugel hindurch und blieb als deformiertes Silbergeschoß in der gegenüberliegenden Wand stecken. Die Eule kippte zurück, ihr Knochenschädel löste sich auf, und der Körper wurde ebenfalls zu einer grauen Aschefahne.
Suko hatte es geschafft.
Er wollte auf Nummer Sicher gehen, lief zum Fenster und schaute in die Baumkronen.
Dort sah er keine Augenpaare mehr. Nur waren die Nachbarn durch die Schüsse aufmerksam geworden. Einige von ihnen hatten sich im Hof versammelt. Sie wußten allerdings nicht, was der Krach zu bedeuten hatte, und sie diskutierten, ohne daß etwas herauskam.
Ein Ersatzmagazin trug der Inspektor nicht bei sich. Wenn jetzt noch Strigen erschienen, mußte er sich mit der Peitsche und Lady Sarahs Stock wehren.
In dieser Etage hielt ihn nichts mehr. Er hatte die Helfer des Strigus ausgeschaltet.
Jetzt wollte er ihn selbst!
***
Es war so gekommen, wie Strigus es sich vorgestellt und auch erhofft hatte. In angeblich harmloser Absicht war er erschienen, aber die anderen hatten so reagiert, wie er es sich wünschte. Es war zum Kampf gekommen, und den würde er gewinnen.
Seine Strigen kümmerten sich um den Chinesen, und die beiden Frauen waren für ihn kein Hindernis.
Kaum hatten die Eulen seine Schulter verlassen, als er den Griff um Jane nicht nur verstärkte, sondern den Arm auch höherschob, damit er in die Nähe ihres Halses gelangte.
Und hier drückte er zu.
Der Detektivin wurde die Luft knapp. Sie würgte, das kümmerte Strigus nicht, er wollte seinen Plan um jeden Preis durchführen und sich auch von Lady Sarah nicht behindern lassen.
Als sie eingriff, schlug er mit der Faust zu.
Eine Hand hatte er noch frei. Er traf Sarah Goldwyn nicht im Gesicht sondern am Hals und auch an der Schulter. Dieser Treffer reichte aus, um die Horror-Oma zunächst einmal aus dem Spiel zu bringen. Sie fiel gegen den Türpfosten, über ihre Lippen drang ein Wehlaut, dann taumelte sie in ihren Wohnraum hinein, während Strigus Jane Collins bereits durch die von ihm geöffnete Tür ins Freie
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