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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkennen.
    »Ist er tot?« fragte ein zweiter.
    »Sieht fast so aus.«
    »Nein, ich bin nicht tot«, erwiderte ich.
    »Los, wir hauen ab!« sagte der erste Sprecher.
    Das wollte ich auf keinen Fall. Die beiden jungen Autodiebe konnten meine Rettung sein, wenn es mir gelang, sie zu überzeugen. »Nein, bleibt hier«, sagte ich. »Tut mir einen Gefallen und bleibt. Auch mir gehört der Wagen nicht.«
    »Der will uns verarschen.«
    »Klar, Tinny.«
    Tinny war derjenige, der zuerst gesprochen hatte. Er stand wohl dicht bei mir. Als er eine Antwort gab, spürte ich seinen Atem, der in meinen Nacken wehte. »Weshalb bewegst du dich nicht, Mister?«
    »Ich kann nicht.«
    »Bist du gelähmt?«
    »So ungefähr. Gas, versteht ihr? Man hat mich außer Gefecht gesetzt. Es war ein Teufelszeug.«
    »Und was hatte das für einen Sinn?«
    »Hör doch mit der Fragerei auf, Tinny! Los, laß uns von hier verschwinden!«
    »Nein, ich bleibe noch. Das scheint mir interessant zu sein. Sogar sehr interessant.«
    »Ich bin entführt worden!« keuchte ich.
    »Von wem?«
    »Ihr kennt ihn nicht.«
    »Wir wollen es aber trotzdem wissen.«
    »Der Mann heißt Strigus.«
    Tinnys Kumpel begann zu lachen. Es hörte sich an, als würde er husten. »Der Name ist wirklich stark. Strigus, so heißt doch kein Schwein. Mister, du willst uns was erzählen?«
    »Nein, nicht.«
    »Dich, wir werden…«
    »Lösegeld!« sagte Tinny. »Wollte man Lösegeld erpressen?«
    »Kinder, ich kann euch nicht alles sagen. Der Entführer wird jeden Augenblick zurückkehren. Wenn ihr noch lange wartet, begebt ihr euch in Gefahr.«
    »Wir sind zu zweit.«
    »Das spielt keine Rolle. Strigus ist stark.« Verdammt noch mal, wie konnte ich sie nur überzeugen.
    »Hört zu«, sagte ich dann. »Ihr tut mir einen Gefallen, ja?«
    »Mal sehen!«
    »Es ist nichts Schlimmes. Ich habe ein Kreuz, das an einer schmalen Kette hängt, die um meinem Hals liegt. So weit alles verstanden?«
    »Klar, mach weiter.«
    »Da ich mich nicht bewegen kann, holt dieses Kreuz bitte hervor und drückt es mir in die Hand.«
    »Das ist wertvoll, wie?« fragte Tinny.
    »Nur ideell.«
    »Der will uns reinlegen, Tinny.«
    »Bitte, das habe ich nicht vor. Ihr seht doch, daß es mir schwerfällt. Ich kann mich wirklich nicht bewegen. Ich möchte nur, daß ihr mein Kreuz nehmt und mir es in die Hand drückt.«
    »Willst du noch beten?«
    »So ähnlich.«
    »Ich mache es«, sagte Tinny. »Wir müssen ihn ja aus dem Wagen kriegen, wenn wir damit verschwinden wollen.«
    »Sehr richtig.«
    Tinny lachte. »Allmählich glaube ich wirklich, daß dir der Schlitten nicht gehört.« Er beugte sich vor. Sein Schatten fiel über mich. Ich konnte ihn sogar riechen. Der junge Mann roch nach Kneipe.
    Vor meinem Gesicht erschien seine Hand. Tinny besaß kurze, aber kräftige Finger mit abgekauten Nägeln. Die Fingerkuppen strichen über die dünne Haut an meinem Hals. »Jetzt könnte ich dich sogar erwürgen, und du würdest dich nicht einmal wehren.«
    »Das stimmt, aber willst du dir einen Mord auf dein Gewissen laden?«
    »Hör auf zu labern.« Zum Glück machte er weiter, obwohl ich nicht die richtigen Worte gefunden hatte. Ich setzte meine gesamte Hoffnung auf das Kreuz. Durch ein dämonisches Gas war ich betäubt worden. Diese Wirkung konnte ich nur mit einer starken Gegenmagie löschen. Dafür erschien mir das Kreuz ideal.
    »Das ist eine verdammt dünne Kette«, beschwerte sich Tinny. »Die kann ich kaum packen.«
    »Laß dir Zeit!« keuchte ich.
    »Du hast Nerven, Mister.«
    Ich spürte schon, wie Tinny an der Kette zog und das dünne Silber über meine Haut glitt. Für einen Moment schloß ich die Augen. Erleichterung durchströmte mich. Ich hütete mich jedoch davor, zu lächeln. Beide sollten von meinem Triumph nichts mitbekommen.
    »Ist es soweit?« fragte ich flüsternd.
    »Ja.« Tinny nahm beide Hände zu Hilfe, um mir die Kette über den Kopf streifen zu können.
    Das Kreuz baumelte jetzt über meiner Stirn. Die beiden Autoknacker waren überrascht. »Das ist ja wirklich ein Kreuz! Hätte ich nicht gedacht«, sagte Tinnys Freund.
    »Sieht fast gut aus.«
    »Sollen wir es behalten?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    Nur das nicht. Die beiden konnten meinetwegen noch drei Wagen knacken, das Kreuz aber wollte ich haben. »Bitte, gebt es mir in die Hand«, bat ich.
    »Und dann?«
    »Ich möchte es nur fühlen.«
    Tinny lachte. »Du bist vielleicht ein Typ, Mann. Irgendwie 'ne Macke weg, nicht?«
    »Ich hänge eben an

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