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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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draußen stationierten Kundschafterschiffe.
    „Meine kleinen Teufel", murmelte Ginkorasch. „Sie werden die Ganjasen zerschmettern."
     
    *
     
    Pentschypon-Kala 896. hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Zwar gab es nirgends Anzeichen für verborgene Kameras oder Media-Spione, doch das hatte nichts zu besagen.
    „öffnet!" schrie er. „Oder soll ich ein Loch in die Tür brennen?"
    Er war schon halb entschlossen, diese Drohung Wahrzumachen, als sich in Augenhöhe eine Klappe in der Tür öffnete. Pentschypon-Kala 896. sah zwei dunkle Augen in einem ovalen Gesichtsausschnitt.
    „öffnen Sie!" befahl er. „Ich bin Pentschypon-Kala 896 und komme wegen der Hinrichtung meiner Mutter." Er beschloß, in diesem Fall fair zu sein und fügte hinzu: „Wegen der verspäteten Hinrichtung."
    Die Klappe schlug zu. Dafür Öffnete sich die Tür.
    Aus einem hellrot leuchtenden Raum trat Pentschypon-Kala 896. eine Frau entgegen Ihr Gesicht war scharf geschnitten und besaß einen goldenen Farbton, was nicht nur von der eigenartigen Beleuchtung herrührte. Ihre Kleidung wies keine Altersfarben auf, aber der Kommandant vermutete, daß die Frau nicht älter als acht oder neun Jahre war.
    Pentschypon-Kala 896. starrte die Frau an und dachte, daß sie schöner war als Karmin.
    „Ich wußte nicht, daß der Henker eine Frau hat", murmelte er entschuldigend. Er war völlig verwirrt. Die Situation erschien ihm unwirklich. Er gab sich einen Ruck. Er durfte sich nicht von einer Frau verwirren lassen.
    „Wie heißen Sie?" wollte er wissen. In diesem Augenblick gab es in seinem Gehirn einen fast schmerzhaften Stich. Er erinnerte sich an jemand anderen, der ebenfalls goldene Haut besessen hatte.
    Wieder drohte ihn eine unheimliche Erinnerung zu überwältigen.
    Ich war schon einmal hier! dachte er. „Ich bin Fana", sagte die Frau. Sie sprach nicht sehr laut, aber der Klang ihrer Stimme schwang bis hinauf zu den Waffen und brachte sie zum Klingen.
    „Fana!" wiederholte Pentschypon-Kala 896. „Und wie noch?"
    Ihre Augen schimmerten. Sie strich mit den Händen glättend über ihre Kleider. Es war fast unvorstellbar, daß dies die Frau eines Mannes war, der täglich alte Juclas in den Konverter brachte. „Nur Fana, Kommandant." Er streckte eine Hand aus und berührte sie sanft an der Schulter. Ihre Haut war so kalt, daß er unwillkürlich zurückzuckte. Dann packte er den Arm dieser seltsamen Frau. Er schob sie, zur Seite, Er blickte in einen flachen Raum. Ein runder Tisch stand im Mittelpunkt. Der Tisch leuchtete rot. Seine Platte bestand aus durchsichtigem, von dunklen Adern durchzogenem Marmor.
    Rund um diesen Tisch gruppierten sich acht massive Stühle mit kurzen Beinen. Unter dem Tisch flackerte ein rauchloses Feuer.
    An den Wänden in nischenartigen Vertiefungen standen einbalsamierte Cappins. Im flackernden Lichtschein wirkten sie fast lebendig.
    Fana huschte voraus, ihre Füße schienen den Boden kaum zu berühren.
    Pentschypon-Kala 896. folgte ihr. Die Toten aus ihren erhöhten Nischen schienen auf das Clanoberhaupt herabzusehen. Ein paar dieser Männer und Frauen hatten goldene Haut, genau wie Fana.
    Neben dem Tisch blieb Fana stehen. Sie deutete auf einen der Stühle. „Warten Sie!" flüsterte sie. „Er kommt gleich."
    Trotz des offenen Feuers war es kühl in diesem Raum.
    Pentschypon-Kala 896. setzte sich nicht, sondern wanderte rund um den Tisch. Längst vergessen geglaubte Erinnerungen wurden in ihm wach, ohne daß er eine Erklärung dafür fand. Die Dinge, an die er sich erinnerte, ließen die Sache nur noch geheimnisvoller erscheinen.
    Als er sich nach Fana umblickte, war sie verschwunden.
    Pentschypon-Kala 896. lehnte sich gegen die Tischkante. Er spürte die Kälte der Platte durch seine Kleidung.
    Im Hintergrund des Raumes entstand ein Geräusch. Das Clanoberhaupt fuhr herum.
    Eine große, dunkle Gestalt stand vor den Nischen. Sie trug Umhang und Kapuze.
    Der Henker!
    Der Henker kam langsam auf den Tisch zu. Er zog einen Stuhl zu sich heran, dessen Beine laut über den Boden knirschten.
    Müde saß er da, die Beine angewinkelt und den Umhang mit einer Hand festhaltend. Auch die Hand war durch Handschuhe geschützt.
    Pentschypon-Kala 896. war nervös. Seine Zungenspitze glitt über spröde Lippen. Er hatte das Gefühl, seine Anwesenheit erklären zu müssen.
    „Ich komme wegen meiner Mutter", sagte er. „Sie muß in den Konverter. Sie hat schon lange über ihre Zeit gelebt."
    Der Henker bewegte den Kopf. Er schien

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