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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu nicken.
    „Das war ein Verstoß gegen die Schiffsgesetze", gestand Pentschypon-Kala 896. ein. „Aber meine Mutter fiel niemand zur Last. Sie wurde heimlich versorgt."
    Der Henker schwieg.
    „Jetzt", fuhr das Clanoberhaupt stockend fort, „hat man sie entdeckt. Inzwischen weiß sicher das gesamte Schiff davon. Ich werde noch eine Erklärung abgeben, aber jetzt ist wichtig, daß sie schnell hingerichtet wird." Die Erinnerung an die alte, schreckliche Frau drohte ihn zu übermannen. „Sie muß ganz einfach verschwinden. Niemand kann eine solche alte Frau ansehen."
    Aber ich habe es Karmin zugemutet! hämmerten seine Gedanken. Ich habe Karmin dem nackten Alter ausgesetzt.
    Der Henker schwieg. Er bewegte sich nicht.
    Pentschypon-Kala 896. stieß eine Verwünschung aus. Er machte ein paar Schritte auf den Henker zu und zerrte an dessen Umhang.
    „Ich bin das Clanoberhaupt! Sie müssen meine Befehle befolgen."
    Der Umhang verrutschte. Pentschypon-Kala 896. sah ein Stück goldene Haut.
    Unwillkürlich ließ er die Arme sinken, als fürchtete er, mehr zu entdecken, als gut für ihn war.
    Doch dann warf der Henker mit einer ruckartigen Bewegung die Kapuze zurück.
    Pentschypon-Kala 896. stieß einen Schrei der Überraschung aus Der Henker besaß sein Gesicht!
    Die gleichen großen Augen, die gleichen geschwungenen Lippen.
    „Bruder!" flüsterte Pentschypon-Kala 896.
    Der Henker, der wesentlich größer war als das Clanoberhaupt, schüttelte den Kopf.
    „Sie täuschen sich! Ich bin nicht Ihr Bruder. Ich bin der Vater Ihres Ururgroßvaters." Sein Gesicht, obwohl glatt und jugendlich, sah müde aus. Es reflektierte das rote Licht des Feuers. „Bei einigen von uns hat sich der Effekt ins Gegenteil gekehrt. Sie werden uralt. Niemand weiß, wie alt überhaupt."
    Pentschypon-Kala 896. biß sich auf die Fingerspitzen.
    „Aus diesen Juclas mit der goldenen Haut rekrutieren sich die Henker." Er drehte sich langsam um die eigene Achse und deutet dabei auf die Nischen. „Das sind meine Vorgänger. Nicht sehr viele, wie Sie sehen. Daran können Sie erkennen, wie alt wir werden."
    Aus dem halbdunklen Hintergrund des Raumes trat Fana heran und lehnte sich gegen den Henker.
    „Das ist meine Gefährtin", erklärte der Henker. „Wir haben bisher noch keine Nachkommen, die meine Stelle einnehmen können. Vielleicht sind wir die beiden letzten Cappins mit goldener Haut. Dann müssen in Zukunft normale Juclas als Henker arbeiten."
    „Ich war schon einmal hier", murmelte Pentschypon-Kala 896. betroffen.
    „Während Ihrer Geburt", erklärte der Henker. „Und ein paar Monate danach. Bis sich herausstellte, daß Sie keine goldene Haut besitzen." Er breitete die Arme aus. „Das läßt sich immer erst ein halbes Jahr nach der Geburt feststellen."
    „Sie kontrollieren also alle Ihre Nachkommen?"
    „Ja", stimmte der Henker zu. „Es ist schade, daß Sie noch keine Kinder haben. Vielleicht wäre eines mit goldener Haut darunter."
    Er schlang seine Arme um Fana.
    „Wir werden keine Kinder mehr haben, Clanoberhaupt."
    „Sie sind ein Monstrum!" rief Pentschypon-Kala 896. „Niemand kann so alt werden, wie Sie behaupten. Sie tragen eine Maske.
    Nehmen Sie die Maske vom Gesicht."
    „Sie verstehen nicht", stellte der Henker enttäuscht fest. „Aber das konnte ich auch nicht hoffen. Gehen Sie wieder nach oben und schweigen Sie über das, was Sie gesehen haben. Niemand außer Ihnen darf je die Wahrheit erfahren. Die Autorität des Henkers wäre sonst erschüttert. Denken Sie darüber nach."
    „Und meine Mutter?"
    „Rpola bringt sie soeben in den Hinrichtungsraum. Es wird alles erledigt. Ich habe bereits ein Gerücht verbreiten lassen, daß alles ein Irrtum ist, an dem Sie völlig unschuldig sind."
    Zum erstenmal fühlte Pentschypon-Kala 896. Dankbarkeit, Er konnte hoffen, aus dieser Sache ohne Schwierigkeiten herauszukommen.
    „Noch eines", sagte der Henker. „Ich habe schon viele Oberbefehlshaber überlebt und werde noch als Henker tätig sein, wenn Sie schon lange nicht mehr leben. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn ich Ihnen sage, daß Sie das beste Oberhaupt sind, das der Murra-Clan je hervorgebracht hat."
    Pentschypon-Kala 896. fragte sich, welchen Zweck der Henker mit diesen Worten verfolgte, Vielleicht war die Äußerung sogar ehrlich gemeint.
    „Große Aufgaben liegen noch vor Ihnen", fuhr der Henker fort.
    „Sie werden gebraucht. Von allen Clans," Pentschypon-Kala 896. nickte. Er drehte sich um und ging hinaus. Er durchquerte

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