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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontrollen. Im Nebenraum schlief Pentschypon-Kala 896. Der Oberbefehlshaber der Clanflotte war seit ihrem Aufbruch von der Außenrandzone schweigsam geworden. Er dachte viel nach. Das merkten jedoch nur jene, die unmittelbar mit ihm zu tun hatten.
    Pentschypon-Kala 896. erwachte vom Lärm mehrerer. Stimmen. Er hob den Kopf. Mechanisch griff er nach dem Becher und trank ihn leer. Das Schwindelgefühl ließ sofort nach.
    Pentschypon-Kala 896. griff nach seinem Umhang. Er blickte sich um. Karmin war nicht da. Am Fußende des Bettes lag einer der Sklaven auf einem dicken Teppich und schlief.
    Pentschypon-Kala 896. schlug einen Pelz zur Seite und öffnete die Tür zur Zentrale.
    Vor den Kontrollen standen sich ein paar Angehörige des Murra-Clans gegenüber. Pentschypon-Kala 896. konnte sehen, daß sie erregt waren.
    Einer der Männer war Kamon-Alma 803., der großgewachsene Schiffsingenieur. Ihm allein war es zu verdanken, daß die MURRAC noch immer flog. Er hatte in den letzten drei Jahren entscheidende Verbesserungen eingeführt und sich an Reparaturen herangewagt, bei denen seine Vorgänger versagt hatten.
    Als Kamon-Alma 803. den Oberbefehlshaber sah, brach er das Streitgespräch ab und wandte sich Pentschypon-Kala 896. zu, „Man hat Ihre Mutter gefunden!" eröffnete er ohne Umschweife. „Es war Zufall. Die Klimaanlage in Abschnitt vierundzwanzig hatte einen Defekt, und wir mußten alle Räume untersuchen." Pentschypon-Kala 896. winkte ab. „Schon gut!
    Wer weiß davon?"
    „Die gesamte Besatzung, fürchte ich", erwiderte der Ingenieur. „Der Techniker, der die alte Frau gefunden hat, hätte vielleicht geschwiegen, doch Ihre Mutter verlor die Nerven und stürmte aus dem Versteck in den Hauptkorridor hinaus. Ihr Geschrei weckte mehrere Raumfahrer."
    Pentschypon-Kala 896. senkte den Kopf.
    „Ich verstehe! Wo ist sie jetzt?"
    „Sie wurde festgehalten und der Alterspolizei übergeben. Rpola hält sie fest."
    Pentschypon-Kala 896. legte dem Ingenieur eine Hand auf den Arm.
    „Bleiben Sie hier, Kamon-Alma! Ich werde mich um sie kümmern."
    Nach einem kurzen Zögern sagte der große Mann: „Es sieht nach einer Krise aus."
    Der Oberbefehlshaber nickte.
    „Verständigen Sie Karmin, wenn sie zurückkommt. Sie soll sich keine Sorgen machen," Er schlug seinen Umhang zurück und trat auf den Korridor hinaus. Süßlicher Geruch schlug ihm entgegen. Er hatte ihn noch nie so intensiv empfunden. Vor einer Nische ein paar Schritte von ihm entfernt lag ein schlafender Mann auf dem Rücken und schnarchte. Auch hier war die Musik zu hören.
    Eine alte Frau, die mehrere Tücher um den Kopf geschlungen hatte, humpelte an ihm vorbei. Er horte sie vor sich hinmurmeln.
    Sie war auf der Suche nach betrunken oder bewußtlos herumliegenden Raumfahrern, die sie ausplündern konnte. Das war das Recht der Alten. Außerdem war es ihre einzige Möglichkeit, sich etwas Nahrung zu beschaffen, wenn sie nichts geerbt oder gespart hatten.
    Zwei Frauen kamen ihm entgegen. Sie trugen lange Messer im Gürtel und waren offenbar zum Kali-Theater unterwegs. Als sie ihn erkannten, blieben sie stehen und stießen bewundernde Rufe aus. Pentschypon-Kala 896. beachtete sie nicht. Er war jedoch erleichtert darüber, daß noch nicht alle Besatzungsmitglieder von seiner Mutter wußten.
    Vor dem Eingang der Alterspolizei standen zwei bewaffnete Männer. Sie beugten die Köpfe, als sie den Ankömmling erkannten.
    Pentschypon-Kala 896. trat ein. Der Raum, in dem Rpola arbeitete, war einfach eingerichtet. Überall lagen Akten und Tonspulen herum. Ein Bild des jungen Rpola hing über der Tür.
    Der Chef der Alterspolizei - saß mit dem Rücken zur Tür. Er hatte die Füße auf dem untersten Brett eines Regals liegen. Er schien nachzudenken.
    „Rpola!" rief der Oberbefehlshaber leise.
    Der Polizist stand auf. Noch immer sah er das Clanoberhaupt nicht an.
    „Wollen Sie sie sehen?" brach er schließlich das Schweigen.
    „Natürlich", sagte Pentschypon-Kala 896. widerstrebend.
    „Deshalb bin ich schließlich gekommen."
    Das war eine Lüge, und er befürchtete, daß Rpola sie durchschaute. Er war gekommen, um seine Mutter noch einmal zu retten, obwohl das unmöglich erschien.
    Rpola deutete auf eine gepanzerte Tür auf der anderen Seite des Raumes.
    „Sie ist dort hinten. Es ist nicht abgeschlossen."
    Pentschypon-Kala 896. räusperte sich.
    „Begleiten Sie mich?"
    „Nein", sagte Rpola schroff.
    Der Zehnjährige gab sich einen Ruck. Die Tür kam ihm schwer und

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