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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beobachtungsschiffe waren so stark, daß die Ganjasen nur vier Abschüsse erzielen konnten.
    Die Flotte der Clans schwärmte aus. Auf diese Weise wollten die Clanoberhäupter die Kräfte der Ganjasen zersplittern. Doch Ovaron, der die ganjasischen Verbände kommandierte, ließ sich auf nichts ein. Er riskierte dabei, daß ein paar tausend Schiffe der Juclas unangefochten in Richtung Morschaztas weiterfliegen konnten. Der Hauptverband mußte sich jedoch zum Kampf stellen.
    Zwischen den Kommandanten beider Flotten wurden keine Funksprüche gewechselt. Die Juclas hatten klar zu verstehen gegeben, wo ihr Ziel lag. Die Ganjasen dagegen würden eine Verwüstung der Kleingalaxis Morschaztas nicht zulassen.
    Ovaron wußte, daß er die Flotte der Clans auf die Dauer nicht aufhalten konnte. Deshalb wollte er versuchen, möglichst schnell zahlenmäßige Erfolge zu erringen, um den Gegner zu schockieren. Was er 'über die Mentalität des neuen Gegners erfahren hatte, berechtigte ihn zu der Hoffnung, daß dieser Plan gelingen würde.
    Als die Hauptverbände der Flotten aufeinanderprallten, rechnete man auf beiden Seiten mit tagelangen Kämpfen.
    Doch dann kam alles ganz anders ,..
     
    *
     
    Die Pelze vor den Bildschirmen und Ortungsgeräten in der Zentrale der MURRAC waren hochgerollt und befestigt worden.
    Zum erstenmal seit Jahrzehnten war die Zentrale bis auf den letzten Platz besetzt.
    Noch immer spielte die Musik, aber sie wurde von anderen Geräuschen übertönt. Gefeiert wurde an Bord der MURRAC und in den anderen Schiffen der Juclas nicht mehr. Männer und Frauen hatten ihre Plätze in den verschiedensten Stationen eingenommen. Auch die Alterspolizei ging nicht den gewohnten Aufgaben nach, sondern, hatte sich in den Geschützzentralen eingefunden.
    Mit erbarmungsloser Wucht prallten die ersten Verbände aufeinander. Das Kampfgebiet war über zwei Lichtjahre breit und fast doppelt so hoch und tief.
    Die MURRAC operierte an der Flanke eines größeren Verbandes und wurde nicht sofort in die Kämpfe verwickelt.
    Die ersten glühenden Atomwolken bildeten sich innerhalb des Weltraums. Trümmerstücke trieben davon. Dort, wo die Schiffe auf engstem Raum kämpften, war es manchmal unmöglich, Freund und Feind auseinanderzuhalten.
    Torpedoschwärme, abgefeuert von weiter draußen stehenden Clanschiffen rasten wie Silberfischchen durch das All. Nur wenige fanden ein Ziel. Die meisten schlugen in Wracks ein.
    Während all das geschah, flog die Flotte der Clans noch immer in Richtung Morschaztas weiter. Sie bewegte sich nicht einmal mehr mit einfacher Lichtgeschwindigkeit, aber sie demonstrierte eindrucksvoll, daß es den Ganjasen nicht gelungen war, diese Vorwärtsbewegung zu stoppen.
    Pentschypon-Kala 896. beobachtete schweigend die Bildschirme. Er hatte ein paar Tabletten genommen und befand sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, Die Ereignisse im Weltraum ließen ihm keine Zeit, an andere Dinge zu denken.
    Seine Müdigkeit war verflogen.
    „Sie können uns nicht aufhalten", sagte jemand, der hinter dem Oberbefehlshaber stand.
    Pentschypon-Kala 896. wußte, daß diese Bemerkung ihm galt, aber er antwortete nicht.
    So, wie die Dinge sich im Augenblick entwickelten, sah es aus, als müßten sie einen hohen Preis für die Fortsetzung des Fluges bezahlen - einen zu hohen Preis.
    Die Juclas waren an Verluste gewöhnt. Doch bei den Kämpfen in der Peripherie von Gruelfin hatten sie im Höchstfall einmal ein halbes Dutzend Schiffe verloren.
    Diesmal ging die Zahl schon nach wenigen Minuten in die Tausende.
    Pentschypon-Kala 896. ahnte, daß ein endgültiger Durchbruch das Ende von zwanzig- bis dreißigtausend Schiffen bedeuten würde.
    Nicht nur das: Ein paar Millionen Juclas würden sterben!
    Ganze Clans waren in ihrer Existenz bedroht.
    Die Furcht vor dem Tod, in Pentschypon-Kala 896. wie in jedem anderen schnellebigen Juclas verwurzelt, wurde übermächtig. Das Clanoberhaupt konnte ein solches Massensterben nicht verantworten. Was nutzte es, wenn der Gegner genausoviel Schiffe verlor und damit als geschlagen angesehen werden konnte?
    „Wir fliegen nicht weiter!" hörte sich Pentschypon-Kala 896. sagen.
    Obwohl er sehr leise gesprochen hatte, verstanden ihn die Umstehenden.
    Der Oberbefehlshaber beugte sich über das Mikrophon, das ihn mit allen anderen Schiffen verband.
    „Hier spricht Pentschypon-Kala 896.", sagte er,' „Wir brechen die Aktion ab. Alle Schiffe versammeln sich sechs Lichtjahre von hier entfernt,"

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