0497 - Söldner aus Atlantis
weil er unter unsäglichen Schmerzen litt.
Ich lief ihm entgegen und hatte ihn noch nicht erreicht, als seine Hände bereits nach unten fielen.
Das Blut und die beiden langen Wunden konnte ich nicht übersehen. Eine Klinge hatte den Stoff des kurzärmeligen Hemdes zerfetzt und war auch in die Haut gedrungen.
Der Mann kippte mir entgegen. »Ein Schwert!« keuchte er. »Der war mit einem Schwert da…«
Es waren die letzten Worte des Mannes vor seiner Bewußtlosigkeit.
***
Er befand sich noch immer in einer Schräglage, ich hielt ihn auch weiterhin fest, als mein scharfer Ruf zu Suko hinwehte.
Der Inspektor verstand sofort. Er ließ die Cops stehen und rannte mir entgegen. Auch die anderen kamen jetzt, aber Suko erreichte mich als erster.
Den Cop hatte ich auf den Rücken gelegt. Mein Freund warf nur einen knappen Blick auf den Mann, um zu wissen, was mit ihm geschehen war. »Ein Schwert.«
»Ja, und einer der Kerle hat ein Schwertgetragen.«
»Was war los?« rief Bob.
»Kümmern Sie sich um Ihren Kollegen«, antwortete ich und lief bereits auf das Gebüsch zu, aus dem der Polizist gewankt war. Vielleicht hatten wir Glück und konnten den Killer noch stellen.
Suko und ich bahnten uns den Weg durch die Zweige. Dahinter befand sich eine kleine Lichtung.
Vor uns stand ein Pavillon aus Stein. Er besaß ein kegelförmiges Dach und war zu allen Seiten hin offen.
Suko und ich hatten unsere Waffen gezogen. Ich spürte das kalte Gefühl im Nacken. Es trat immer dann ein, wenn Gefahr in der Luft lag, so wie jetzt.
Wo steckte der Schwertkiller?
»Bleib du hier, ich umrunde den Pavillon.« Suko ließ mich stehen. Er konnte lautlos schleichen, verschmolz mit der Finsternis. Ich horchte, hörte aber nur das leise Rascheln der Blätter, die vom Wind bewegt wurden, mehr nicht.
Ein Schatten erschien. Es war Suko, der die Schultern hob und damit alles andeutete.
»Spuren?« fragte ich.
»Keine.«
Bob kam. Er brach durch die Büsche. Sein Gesicht zeigte scharfe Anspannung. »Hoffentlich kriegen wir ihn durch. Die Schnitte sitzen verdammt tief. Wo ist das Schwein?«
»Verschwunden!«
»Das habe ich mir gedacht, zum Teufel. Ja, das habe ich mir gedacht.« Er ballte vor Wut die Hände.
»Wir werden ihn suchen. Bleiben Sie zurück«, bat ich den uniformierten Kollegen.
»Ja, aber wir beteiligen uns später an der Suche. Und wenn wir diesen Park von oben bis unten abriegeln und auch die Seiten dicht machen. Den kriegen wir, das schwöre ich.«
»Ich will Ihnen nicht widersprechen, aber lassen Sie uns bitte zuerst einmal.«
»Klar, aber was wollen Sie tun?«
»Hier ist er nicht mehr!« stellte Suko fest. »Dieser Kerl ist wie ein Schatten. Taucht auf und verschwindet sofort wieder. Vielleicht hält er sich am See auf.«
»Da können Sie hin. Es ist nicht weit.« Bob räusperte sich. »Die Gegend ist auch gefährlich. Dort treibt sich allerlei lichtscheues Gesindel herum. Wenn Sie Stoff kaufen wollen, können Sie das dort am besten.«
Ich nickte ihm zu. »Danke für den Tip, aber wir sind an anderen Dingen interessiert.«
»Kann ich mir denken.«
Wir ließen Bob stehen und rochen das Wasser des Sees, bevor wir es noch sahen. Es war ein eigentümlicher Geruch, feucht, leicht modrig, wie alter Dunst.
The Pond ist künstlich angelegt worden. Der See liegt tiefer als das normale Gelände. Von unserem Standort aus konnten wir auf die Oberfläche schauen. Er hat irgendwie die Form einer Banane. An den Enden schmal, in der Mitte breiter. Der südliche Teil sah aus wie ein langer gebogener Finger.
Dunkel glänzte die Oberfläche. Über sie trieben leichte Schwaden hinweg. Sie schienen mit dem Wasser verbunden zu sein und schwebten auch auf die einfache Grillhütte dem Ufer zu.
Die war besetzt.
Irgendeine Clique hatte sie eingenommen. Wir hörten das Grölen harter, aber noch junger Stimmen.
Hin und wieder auch das helle Lachen einer weiblichen Person.
Suko schaute mich besorgt an. »Hoffentlich endet diese Feier nicht blutig.«
»Welches Motiv soll dieser Schwertkämpfer haben?«
»Hatte er eines bei den Polizisten?«
»Stimmt auch wieder.«
So gut es möglich war, suchten wir die nähere Umgebung des Sees ab, sahen aber weder den Schwertkämpfer noch die drei anderen Gestalten.
Die Ruhe vor dem Orkan…
Die Clique feierte laut und rabaukenhaft. Zwei junge Männer schleppten einen weiteren aus der Hütte. Der dritte konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Wahrscheinlich war er zu betrunken. Er landete am
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