0497 - Söldner aus Atlantis
auf die Frau, die auch meine Beretta gesehen hatte. Zum erstenmal sprach sie mich an. »Die Waffe wird dir nichts nützen!« flüsterte sie. »Überhaupt nichts. Wir sind immer besser.«
»Wer seid ihr?«
»Die Vergessenen und die Zurückgekehrten. Wir haben woanders gelebt und sind vorbereitet worden, um einen Auftrag durchzuführen.«
»Welchen?«
Sie lachte scharf und kalt. »Zunächst müssen wir Hindernisse aus dem Weg räumen. Zu den Hindernissen zähle ich dich. Ich spüre genau, daß du uns verfolgst. Du willst etwas von uns, aber du wirst es nicht bekommen. Wir kriegen dich!« Sie nickte mir zu. »Auf die Knie mit dir!«
»Und dann?«
Ich sah ihr Lächeln. Die Mundwinkel zuckten einmal. Dann spürte ich die Berührung im Nacken.
Sie war kalt, die Haut zog sich zusammen, und ich schloß für einen Moment die Augen. Ohne hinzusehen, wußte ich, was mich da berührt hatte.
Die Klinge…
»Kniest du dich jetzt hin?« fragte mich die Frau.
Ich schaute an ihr vorbei. Die beiden anderen bewaffneten Typen hielten die Hütte unter Kontrolle.
Sie zielten mit ihren schweren Waffen auf den Eingang. Ich hatte nicht nur um mich Angst bekommen, auch um die feiernde Clique.
»Wie geht es weiter?« fragte ich.
»Wir werden hier aufräumen.«.
»Also töten!«
»Das kannst du auch dazu sagen.«
»Weshalb?« fragte ich. »Weshalb wollt ihr töten? Wir haben euch nichts getan. Alle, die durch eure Hand starben, taten euch nichts. Ihr seid zurückgekehrt, ihr habt vieles gelernt, anscheinend zu wenig, denn das Gebot der Menschlichkeit habt ihr vergessen.«
»Menschen?« Die Frau lachte. »Was sind schon Menschen? Wir haben andere Menschen erlebt und kennengelernt, und wir sind mit Dingen in Berührung gekommen, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen. Wir werden hier etwas vorbereiten und diejenigen herholen, die uns damals weggeschickt haben.«
»Was war damals?«
»Du brauchst es nicht zu erfahren, und du wirst es nicht erfahren. Noch einmal. Auf die Knie!«
»Nein!«
»Dann wird Paco dir im Stehen den Schädel abschlagen!« erklärte die Frau kalt.
»Und du bekommst im gleichen Augenblick eine Kugel in den Kopf!« sagte jemand.
Es war Suko!
***
Wie ein Geist war Myxin, der kleine Magier, in New York erschienen, und er war ebenso wieder verschwunden. Seine Telekräfte, vereint mit der Macht der Totenmaske, sorgten dafür, daß zeit- und räumliche Grenzen für ihn nicht existierten.
Er materialisierte sich dort, wo er und Kara, die Schöne aus dem Totenreich, seit einiger Zeit ihre Heimat gefunden hatten.
Bei den flaming stones , den Flammenden Steinen, die ebenfalls aus Atlantis stammten und mit einer starken Magie gefüllt waren. Sie glühten in dem Augenblick auf, als der Magier erschien, die Maske abnahm und das Quadrat verließ.
Er schritt auf die kleine Blockhütte zu, ging parallel zu einem kleinen Bach, dessen kristallklares Wasser munter über die Steine sprudelte, und er sah, daß die Hüttentür geöffnet wurde.
Kara stand auf der Schwelle.
Wie immer trug sie das Schwert mit der goldenen Klinge an ihrer Blinken Seite. Ihr Blick war ernst, mit dem sie Myxin entgegenschaute. Dennoch verzogen sich ihre Lippen zu einem leichten Lächeln.
»Hast du es geschafft?« fragte sie.
»Natürlich.«
Kara gab den Weg frei, aber Myxin schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte hier draußen bleiben. Es ist heute ein wunderbarer Tag. So herrlich warm.«
»Das kann ich verstehen.« Kara blieb an seiner Seite, als Myxin auf eine Bank zuging und sich dort niederließ. Er legte seine Hände auf die Oberschenkel und schaute gegen die dunkelgrünen Halme des Grasteppichs.
Obwohl Kara neugierig war und wissen wollte, wie Myxins Mission gelaufen war, hielt sie sich noch mit Fragen zurück. Myxin sollte von sich aus berichten Er tat es nach einer Weile mit einer sehr leise klingenden Stimme. »Ich habe es geschafft«, sagte er.
»John und Suko sind in New York. Sie werden der Spur folgen.«
»Hat sich dein Verdacht bestätigt?«
Myxin hob die Schultern. »Das kann ich dir leider nicht sagen, denn ich habe sie noch nicht gesehen. Wenn ich mich aber recht erinnere, können sie aus keinem anderen Grund erschienen sein.«
Kara nickte. Es war danach still zwischen ihnen, bis die dunkelhaarige Frau fragte: »Willst du sie allein lassen und ihnen nicht zur Seite stehen?«
»Mal sehen.«
»Du mußt dich entscheiden, Myxin.«
»John und Suko können sich selbst wehren.«
»Aber du hast sie für deine
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