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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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in diesem Treppenhaus war, obwohl er niemanden sah. Das Gefühl war so deutlich, als ob der Unbekannte vor ihm stünde.
    Sein Mund war plötzlich wie ausgedorrt. Auf seiner Zunge spürte er einen pelzigen Geschmack.
    Steve sah die Treppe hinauf und hinab. Nichts. Doch war da nicht wieder dieses leise Geräusch? Auf dem nächsten Treppenabsatz?
    Vorsichtig beugte er sich über das Geländer. Für einen winzigen Augenblick glaubte er einen Schatten zu sehen. Aber sicher war er sich nicht.
    Unwillig schüttelte er den Kopf. Er mußte sich ganz einfach getäuscht haben. Er warf einen kurzen Blick zur Uhr. Natürlich, er war schon wieder einmal länger als zwanzig Stunden auf den Beinen. Kein Wunder, wenn einem da die Nerven einen Streich spielten.
    Beruhigt stieg Steve die Treppen hinab. Er erreichte die Haustür der Mietskaserne genau in dem Augenblick, als das Zwei-Minuten-Licht des Treppenhauses ausging. Steve zuckte die Schultern. Na, jetzt konnte es ihm egal sein.
    Mit einem Ruck schob er die Tür auf. Im selben Augenblick prallte er auch schon zurück.
    Trotz seiner Müdigkeit reagierte er mit größter Schnelligkeit. Ein Messer ratschte Von hinten knapp an seiner linken Hüfte vorbei und nahm noch einen großen Fetzen seines Jackenärmels mit.
    Steves Müdigkeit war mit einem Male wie weggeblasen. Man hatte ihn also hier erwartet. Hier unten im Hausflur. Er wußte nicht, wer es war, aber er wollte sich den Kerl schon vorknöpfen.
    Aus seiner Manteltasche zog er blitzschnell eine kleine Stabtaschenlampe, die er genau wie ich stets mit sich schleppte.
    Als der Lichtkegel der Lampe die Finsternis grell zerschnitt, fiel er auf den Oberkörper eines Mannes, der eine glänzende schwarze Lederjacke trug.
    Steve richtete den Strahl der Lampe etwas höher und blickte in das Gesicht eines Mannes so um die dreißig. Mein Kollege erkannte ihn sofort. Er hatte ihn heute schon einmal gesehen. Auf einem Fahndungsfoto.
    Das Gesicht des Mannes war blaß, hager und zeigte vorstehende Backenknochen. Der leichtgeöffnete Mund ließ ein paar gelbe Zähne sehen. Die Augen des Mannes hatten sieh in dem grellen Licht stark zusammengezogen.
    »Wirf das Messer weg!« befahl Steve. Seine Stimme klang fest und ruhig. Jetzt, da er seinen Gegner sah, war alle Spannung von ihm gefallen.
    Nur noch die Erfahrung aus Hunderten von Kämpfen mit ähnlichen Gangstern bestimmte sein Handeln. Die Kampferfahrenheit und der brennende Wunsch, diesen Mann lebend zu fassen, ihn vor eine Jury zu stellen, gab ihm Kraft.
    Der Mann stand für einen Augenblick reglos da. Plötzlich sprang er vor. Steve Dillaggio sah die Faust des Gegners mit dem Messer hochzucken.
    Kurz entschlossen warf er dem Killer die Taschenlampe ins Gesicht und sprang wieder zur Tür zurück. Er hatte den grünlich phosphoreszierenden Knopf der Flurbeleuchtung gesehen und stellte sie schnell an.
    Die Lampen flammten auf.
    Der Killer hatte den Aufprall der Taschenlampe in seinem Gesicht gut verdaut. Mit einer Handbewegung wischte er den Blutstreifen weg, der aus seiner Nase kam. Dann warf er sich auf Steve und versuchte erneut zuzustechen.
    Dillaggio kam nicht mehr dazu, sich ganz aus der Stoßrichtung zu drehen. Der Killer war schnell wie ein Panther und verstand es vorzüglich, mit einem Messer umzugehen.
    Steve spürte, wie die Klinge ihm in den Oberarm fuhr und eine große Fleischwunde riß, als der Killer das Messer zurückzog.
    Dillaggio stöhnte vor Schmerz auf. »Bist du verrückt geworden? Sieh endlich ein, daß du verloren bist. Gib auf, du hast keine Chance. Du verschlimmerst nur deine Lage!«
    Der Killer stand zwei Schritte von Steve entfernt. Kalt sah er ihn an. Steve wußte, was jetzt kommen würde: der nächste Stoß.
    Aber selbst in dieser Situation dachte er noch nicht daran, seine Dienstwaffe zu ziehen. In ihm brannte noch immer der Wunsch, den Killer lebend zu fassen. Er wußte genau, daß sich der Mann durch einen Revolver nicht abschrecken ließ, der Mann hatte nichts zu verlieren. Lebenslänglich war ihm ohnehin schon sicher, wenn er gefaßt wurde.
    Steve fühlte, wie Blut warm seinen linken Arm hinablief.
    Mit einem Ruck riß er seinen rechten Arm hoch und trat mit dem linken Fuß nach dem Killer. Der Gangster -wurde zwei Yard zurück gegen die Flurwand geworfen, sein Hieb ging ins Leere.
    Sofort sprang er wieder vor. Auch diesmal schaffte es Steve nicht ganz, dem Messerhieb auszuweichen. Die Klinge erwischte ihn in der linken Schulter.
    Steve Dillaggio spürte, wie

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